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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
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Holub | H 1361 schwere Fieberanfälle, sie erkrankte schließlich lebensbedrohlich an Fieber, erholte sich aber wieder. Anfang Februar 1887 erreichte die Gruppe überglücklich wieder Schoschong, im Juli schließlich Kapstadt. Auf der gesamten Rückreise wurden, trotz der äußerst schwierigen Bedingungen, weitere umfangreiche Sammlungen angelegt. Mit Spendengeldern aus Wien konnten nicht nur die Schulden und entstandenen Kosten beglichen werden, diese ermög- lichten bereits Ende August 1887 die Heimreise. Der Empfang, vorbereitet vom Holub-Komitee, für R. und Emil Holub in Österreich war überwältigend, die Tagespresse berichtete euphorisch von der nahen Ankunft, die Nord- westbahn schickte einen „Salon-Aussichtswagen“ bis an die österreichische Grenze. Bei ihrer Rückkehr nach Wien am 16. September 1887 werden sie von einer riesigen Men- schenmenge und zahlreichen Honoratioren und Angehörigen der gehobenen Gesellschaft empfangen und gefeiert. Das Ehepaar Holub erhielt auch eine längere Privataudienz bei Kaiser Franz Joseph, der das Unternehmen immer wieder mit höheren Beträgen aus seiner Privatschatulle unterstützt hatte. Die beiden bezogen neuerlich die Wohnung in der Rotun- de. Emil Holub verfasste in der Folge diverse Publikationen sowie eine Reiseberschreibung, bearbeitete die Sammlungen und bemühte sich wieder, eine große Ausstellung zu organisie- ren. Die Schau wurde schließlich Mitte Mai 1891 wiederum in der Rotunde eröffnet, Emil Holub hatte sie durch hunderte Vorträge und literarische Arbeiten zwischen 1887 und 1891 selbst finanziert, denn auch diesmal zeigten die offiziellen Stellen der Monarchie kein Inte- resse daran und unterstützten ihn nicht, nur die Stadt Wien hatte einen Zuschuss gewährt. So wie beim ersten Mal blieben von der spektakulären „Südafrikanischen Ausstellung“, die in der Folge auch in Prag gezeigt wurde, nur Schulden. Die Expedition hatte zwar nicht das gesteckte Ziel neuer geographischer „Entdeckungen“ erreicht, im Hinblick auf die Sammeltätigkeit war sie jedoch äußerst erfolgreich. Es han- delte sich um die größte Kollektion, die bis dahin aus Afrika mitgebracht worden war. R. H. hatte sich daran intensiv beteiligt und dabei täglich ein gewaltiges Arbeitspensum erfüllt. So lobte Emil Holub im Anschluss an die Reise ihren wichtigen Beitrag, insbesondere bei der Präparierung der Objekte. „Sie bildete sich“, wie er ausführt, „zu dem besten Taxidermisten für die kleinsten Vogelbälge heran, machte die Messungen an den Säugethieren, bevor diese abgezogen wurden, und beschäftigte sich mit Vorliebe mit dem Fange der kleinsten Lepi- dopterenarten, namentlich den mottenartigen“ (Holub 1890: 6). Sammlungsgegenstände, die vermutlich von R. H. stammen, sind noch heute im Naturhistorischen Museum in Wien zu finden. Zwar hatte bezüglich ihrer Teilnahme an der Expedition große Skepsis geherrscht, doch trug sie wesentlich zu deren Gelingen bei, war insbesondere eine wichtige moralische Stütze für die übrigen Teilnehmer. So betonte ihr Ehemann in seinem Reisebericht, dass sie sich durch die zahlreichen Probleme nicht unterkriegen habe lassen, „im Gegentheile, sie war es, die uns Männer oft wieder durch ein ernstes oder scherzendes Wort aufrichtete“ (ebd.). Auf der Tour nördlich des Sambesi bewährte sie sich insbesondere als „Proviantkäu- ferin“ und übernahm schließlich diese Aufgabe vollständig. Auch Franz Steindachner, der damalige Direktor der zoologischen Abteilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien, nannte 1894 einen von ihm beschriebenen Fisch zu Ehren R. H.s „Labeo Rosae“, in Anerkennung ihrer Leistungen während der gemeinsam mit ihrem Ehemann unternomme- nen Expedition, von der das Exemplar stammte, war er doch überzeugt, dass sie „wesentlich
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
1, A – H
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1422
Category
Lexika
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