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Holub | H 1363
während der Expedition verfasste. Zu diversen Jubiläen und Gedenktagen erschienen in der
Presse kürzere oder längere Berichte, gerne wird dabei auf ihre spektakuläre „Hochzeitsreise in
den afrikanischen Busch“ angespielt, und auch die Stadt Wien erinnerte in ihren Publikationen
regelmäßig an die Geburtstage R. H.s. Schließlich erschien 1953 über ihre große Afrikareise
und ihr Leben davor ein Jugendbuch, verfasst von Marga Frank und Christa Seidler. Eine ihrer
wichtigsten Aufgaben sah R. H. bis zuletzt darin, die Erinnerung ihres Mannes hochzuhalten
und sein „Lebenswerk“ bekannt zu machen. Sie stellte wiederholt Dokumente und Objekte
aus ihrem Besitz für Ausstellungen zur Verfügung, und die oben erwähnte Schenkung an das
Náprstek-Museum in Prag war an die Bedingung geknüpft, dass die noch in ihrem Besitz
befindlichen Einrichtungsgegenstände und Erinnerungsstücke dazu verwendet würden, ein
„Dr. Emil-Holub Zimmer“ einzurichten (NHM, Archiv für Wissenschaftsgeschichte, Korres-
pondenz R. H.). Schließlich vermachte sie diese Gegenstände der Geburtsstadt ihres Mannes,
der Stadt Holice in Böhmen, im heutigen Tschechien (Vermächtniserrichtung, 8. 11. 1948, bei-
liegend der Verlassenschaftsabhandlung). Im Herbst 1947 wurde sie hierher eingeladen, um
an den Feierlichkeiten zu Ehren des 100. Geburtstages ihres Mannes teilzunehmen. Dabei
durfte sie sein Denkmal enthüllen, das noch heute vor dem Afrika-Museum steht, in dem
sich auch die Emil-Holub-Gedenkstätte befindet, wo heute tatsächlich die Nachbildung des
Arbeitszimmers ihres Mannes zu sehen ist. Auch zu anderen Veranstaltungen zu Ehren ihres
verstorbenen Mannes wurde R. H. eingeladen, im Februar 1952 nahm sie an der Eröffnung
der Gedächtnisausstellung teil, die anlässlich des 50. Todestages Emil Holubs im Museum für
Völkerkunde (heute Weltmuseum) in Wien zu sehen war.
R. H. stirbt am 28. September 1958 in ihrer Wohnung in der Wattmanngasse, beerdigt wird
sie am Wiener Zentralfriedhof im Ehrengrab ihres Mannes, den sie um mehr als vier Jahr-
zehnte überlebte. Das Grabdenkmal zeigt sie, zu Füßen der Büste des Afrikaforschers, die auf
einer marmornen Stele hoch über ihr thront, in tiefer Trauer gebeugt sitzend, auf dem Schoß
ein aufgeschlagenes Notizbuch, die rechte Hand ruht auf einer Weltkugel und weist auf das
Zentrum Afrikas.
Qu.: Africké muzuem Dr. Emila Holuba (Afrika-Museum Emil-Holub-Gedenkstätte),
Holice, Tschechische Republik. NHM Wien, Sammelobjekte, Archiv für Wissenschafts-
geschichte (Teilnachlass Emil Holub, Korrespondenz Rosa Holub). Náprstek-Museum,
Prag (Náprstkovo muzeum Praha, Nachlass Emil Holub). ÖAW, Österreichisches Bio-
graphisches Lexikon und biographische Dokumentation. ÖNB, Handschriftensammlung
(Briefe Emil Holub), Bildarchiv. Weltmuseum Wien (vormals Museum für Völkerkunde),
Sammelobjekte, Schriftarchiv (Emil Holub). Wienbibliothek im Rathaus (vormals Wie-
ner Stadt- und Landesbibliothek), Zeitungsindex, Tagblatt-Archiv, Observer (Sammlung
Zeitungsausschnitte); Handschriftensammlung, Partensammlung. WStLa, Biographische
Sammlung und Dokumentation, Meldedaten, Verlassenschaftsabhandlung.
W.: „Frauenleben bei den südafrikanischen Schwarzen. In: Wiener Mode, 1. Jg. 1888, Nr. 1, S. 33“
L.: Frank/Seidler 1956, Gröger 1949, Hamann 1972, Hamann 1999, Hamann 2002a, Holub
1902, Holub 1903/04, Holub 1947, Holub 1950, Holub 1950a, Holub 1952, Holub 1955,
Kirschner 2007, Klinenberger 1932, Kohl 1994, Riedl-Dorn 2001a, Riedl-Dorn 2001b, Riz
1985, Steindachner 1894
Gabriele Habinger
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika