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Holzknecht | H 1367
Matura am k. k. Ersten Staatsgymnasium in Graz. WS 1908/09 Immatrikulation als or-
dentliche Hörerin an der philosophischen Fakultät der Universität Wien, Aufnahme des
Studiums der Geschichte und Geographie. 24. 6. 1912 Dissertation mit dem Titel „Beiträge
und Korrektiven zur josephinischen Kirchen- und Klosterpolitik“ approbiert durch Prof.
Hirn und Prof. Dopsch. 6. 7. 1912 Lehramtsprüfung. 23. 7. 1912 Dr.phil. Danach Able-
gung der Lehrbefähigungsprüfungen für Mittelschulen für Geschichte und Geographie
vor der k. k. wissenschaftlichen Prüfungskommission am 28. 10. 1913 und für Deutsch am
19. 5. 1915. Im Oktober 1914 legte G. H. noch die Lehrbefähigungsprüfungen für die Bür-
gerschule in der 1. Fachgruppe über Deutsch, Geschichte und Geographie ab. 1916 letzte
Lehrbefähigungsprüfung über Philosophie.
Laufbahn: 1914 Lehrerin am privaten Realgymnasium für Mädchen mit Öffentlichkeits-
recht, Wien 8. 1914–1916 Lehrerin am privaten Mädchen-Reformrealgymnasium von Dr.
Wesely, Wien 3. Eintritt in den öffentlichen Schuldienst am 16. 9. 1915. Eine große Leiden-
schaft G. H.s war das Reisen, vorzugsweise weite Schiffsreisen. So zeigen die Stempel in
ihrem Pass, dass sie 1926 von Triest, über die Türkei, Syrien nach Palästina fuhr, dann weiter
nach Ägypten und schließlich nach Griechenland.
Ab 1927 war G. H. in der Bürgerschule für Mädchen in Wien 16. tätig. 1937 wurde sie
pensioniert, was dazu führte, dass G. H. in finanzielle Nöte geriet. Über mehrere Jahre such-
te sie um Vorrückung ihres Rangstages an, jedoch vergebens. Nach ihrer Pensionierung
begann sie mit der Aufarbeitung der biographischen Daten ihres Bruders, dem berühmten
Röntgenologen des Wiener AKH, konnte eine Biographie allerdings nicht fertigstellen, da
Material durch Hausdurchsuchungen der Nazis abhanden gekommen war. Diese hatten
aufgrund des Nachnamens und der Heirat Guidos mit einer Jüdin angenommen, die Fami-
lie Holzknecht sei ebenfalls jüdischen Glauben, was jedoch nicht der Fall war. Generell war
Familienforschung von großem Interesse für G. H. und sie widmete sich auch der Erstellung
eines Familienstammbaums.
G. H. galt als sehr tierlieb und tief religiös. So wäre sie beinahe in ein Kloster eingetreten.
Ihre Nachbarin beschrieb sie als vollendete Dame, die, obwohl sie keine besondere Auf-
merksamkeit auf ihr Äußeres legte, hoch gebildet und kultiviert war. Die letzten Jahre ihres
Lebens verbrachte G. H. sehr zurückgezogen und mied den Kontakt zu anderen Menschen.
G. H. verstarb in der Landesheil- und Pflegeanstalt Gugging am 21. 1. 1968 an Coronar-
thrombose. Sie liegt im Familiengrab am Oberen Stadtfriedhof in Klosterneuburg begraben.
W.: „Beiträge und Korrektiven zur josephinischen Kirchen- und Klosterpolitik. Phil. Diss.
Univ. Wien“ (1912)
L.: Dissertationsverzeichnis, Pastner 2005
Holzknecht Pauline, Ps. P. Holbert; Übersetzerin
Geb. 1865
Gest. ?
Laufbahn: P. H. übersetzte mehrere Romane, zumeist Bearbeitungen aus fremden Sprachen
für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen.
L.: Buchegger 2002, Pataky 1898
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika