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Rechtsausschuss. Im Alter von 65 Jahren wurde C. J. zur Vorsitzenden des „Badischen Ver-
bands für Frauenbestrebungen“ gewählt.
C. J. hielt allerdings auch Kontakt zur Frauenbewegung in Wien und veröffentlichte u. a.
Aufsätze im „Neuen Frauenleben“, dem Organ des radikaleren Flügels der bürgerlichen
Frauenbewegung in Österreich.
Im September 1930 wurde C. J. mit dem Dr.iur. h.c. geehrt. Mit der Machtergreifung der
Nationalsozialisten endeten alle ihre Tätigkeiten. Noch bevor die Frauenorganisationen
gleichgeschaltet wurden, trat sie als „Nicht-Arierin“ gezwungenermaßen von all ihren Pos-
ten zurück. Da sie als „Mischling ersten Grades“ galt, wurde sie in den ersten Verfolgungen
noch nicht einbezogen. Bevor die „Endlösung“ erklärt wurde, war C. J. am 5. Oktober 1940
bereits einer schweren Krankheit erlegen.
W.: (ausführliche Bibliographie in Kempter, s. u., Die Jellineks, S. 566–572) „Kellnerinne-
nelend. In: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 24“ (1907), „Die weibliche Bedie-
nung im Gast- und Schankwirtschaftsgewerbe“ (1909), „Entwurf einer Petition betreffend
das Verbot weiblicher Bedienung in Gast- und Schankwirtschaften“ (1909), „Petition des
Bundes Deutscher Frauenvereine zur Reform des Strafgesetzbuches und der Strafprozess-
ordnung“ (1909), „Die Strafrechtsreform : und die §§ 218 und 219 St.G. B.“ (1909), „Die Frau
im neuen Deutschland“ (1920), „Die Frauenbewegung in Deutschland“ (1922), „Frauen unter
Deutschem Recht“ (1928), „Das Recht im Leben der Frau“ (1931), „Georg Jellinek. In: Neue
Österreichische Biographie, Bd. 7“ (1931), „Hg.: Schriften über Frauenfragen“ (1909–1926)
L. u. a.: Kempter 1995, Kempter 1998, Kempter 2004, Schade 1989, Walk 1988a
Marion Röwekamp
Jellinek Mercedes, eigentl. Adrienne Manuela Ramona Jellinek, Kosename: Mercedes,
verh. Schlosser, verh. von Weigl; Namensgeberin der Automarke Mercedes
Geb. Wien, 16. 8. 1889
Gest. Wien, 23. 3. 1929
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Emil Jellinek (1853–1918), österreichisch-ungarischer
Generalkonsul und Autohändler; Mutter: Rachel Goggman(n) Cenrobert (1854 –1893).
Brüder: Adolphe (* 1876), Fernand (* 1883). Aus der 1899 geschlossenen Ehe des Vaters mit
Madeleine Henriette Dittholer (1873–1940) stammen die Geschwister Alain, Didier, Guy
und Andrée, auch „Maja“ genannt.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1909 Heirat mit dem Wiener Baron Karl von Schlosser
(1880–1957), k. k. Bezirkskommissär im Ministerium für öffentliche Arbeiten. Tochter: El-
friede (* 1912); Sohn: Hans-Peter (* 1916). 1923 Scheidung und Heirat mit dem Bildhauer
Rudolf von Weigl.
Laufbahn: Emil Jellinek, der in enger Verbindung mit der „Daimler-Motoren-Gesellschaft“
(DMG) stand, taufte 1899 seinen 28 PS starken Daimler-Tourenwagen auf den Kosena-
men seiner Tochter „Mercedes“ und meldete diesen als Rennwagen an. Am 21. März 1899
ging Emil Jellinek bei der Rennwoche in Nizza als Sieger hervor. Seine Durchschnittsge-
schwindigkeit betrug 34,57 km/h. Nach weiteren Entwicklungen und Regelungen über die
Vertriebsrechte trugen ab 1902 alle Fahrzeuge aus der Produktion der DMG den Namen
Mercedes. Der Name ist seit dieser Zeit gesetzlich geschützt. 1903 gründete Emil Jellinek
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika