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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
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Jeremias | J 1491 can Jews Committee, starb 1990 in New York. Schwester und Bruder emigrierten nach Israel. Laufbahn: Besuch der Volksschule und des Gymnasiums bis zum „Anschluss“ in Wien. Beschlagnahmung der Wohnung in der Gloriettegasse 45 im 13 Bezirk, Übersiedlung der Familie in eine kleine Pension, Verhaftung von Großvater Heinrich Friedländer. Nach des- sen Entlassung aus Dachau im Dezember 1938 über die Schweiz und England Ausreise in die USA, Ankunft in New York im Jänner 1939. Die Eltern lassen die Kinder aus Angst vor einer neuen Verfolgung taufen. Für T. war der Taufschein immer ein „Stück Papier das brannte“ und sie tritt als Studentin wieder aus der katholischen Kirche aus. Anna Epstein feiert in New York bald künstlerische Erfolge bei diversen Ausstellungen. Sie entwirft Lampen mit Seegras, das die Familie in Kalifornien und später in Main sammelt. Eleonora Roosevelt zählt zu ihren ersten Kundinnen. Gemeinsam mit Ehemann Felix und Fritzi Ekstein eröffnet sie in der Madison Avenue das PLUS STUDIO für Lampen und modere Möbel. T. besuchte nach der High School die Alfred University im State New York, wo eine Kera- mikausbildung angeboten wurde. Nach Graduierung 1943 ground hostess bei Sabena Airlines am New Yorker International Airport. Die belgische Luftfahrtgesellschaft beförderte als einzige unbegleitete Kinder aus Deutschland und Österreich, die in den USA adoptiert wurden und von ihr in Empfang genommen werden mussten. Viele Väter der Kinder waren schwarze amerikanische Besatzungssoldaten, die in Österreich großen Diskriminierungen ausgesetzt waren und tabuisiert wurden. In den USA wurden sie von schwarzen Ehepaaren adoptiert. T. erinnert sich: „Einer von ihnen war Peter. Er kam in einem Tirolergewand an, und er hat auch so gesprochen. Peter war ein schwarzes Kind.“ Anfang der 1950er Jahre Europareise. Kurze Ehe mit einem Schweizer und danach drei Jah- re Arbeit in Wien im Musikgeschäft ¾ in der Seilergasse, kurzzeitig Besuch der Hochschu- le für angewandte Kunst. Rückkehr in die USA, Studium unter Irene Brynner am Museum of Modern Art in New York, Schmuckdesignerin in New York und Lehrende am Adult Education Departement in Great Neck, N. Y. und am Westchester Art Workshop in White Plains, N. Y. Ihre Schmuckstücke zeichnen sich durch eine besondere Faszination für unge- schliffene, unregelmäßige Steine, Muscheln und viele Gegenstände, die sie in der Natur fin- det, aus. Seit den 1950er Jahren Teilnahme an Ausstellungen, u. a. Brentano’s, Benson Gal- lery in Bridgehampton, L. I. und bei der alljährlichen New Yorker Handwerkerausstellung. Vor einigen Jahren Wechsel zur Fotografie. Mitglied der Artist-Craftsmen of New York. Freundeskreis: Überwiegend ehemalige Europäer. Die deutsche Sprache hatte für sie immer eine „emotionale, familiäre Bedeutung“. Seit Anfang der 1990er Jahre Teilnahme am wöchent- lichen Stammtisch in New York, der 1943 vom bayrischen Schriftsteller Oskar Maria Graf und seinem Wiener Freund Georg Harry Ascher gegründet wurde und von deutschen und österreichischen EmigrantInnen bis heute weitergeführt wird. Mittlerweile sind die Emigran- tInnen in der Minderheit und die Besucher des Stammtisches sind Großteils jüngere Deut- sche und Österreicher, die (teilweise kurzzeitig) in New York leben und arbeiten bzw. am Leo Baeck Institute ihren Gedenkdienst absolvieren. Dazu T. J.: „Here there’s no age gap. We’re all friends. I would never have a chance to meet a 20-year-old from Austria or Germany.“ L.: Wahl 2010, Leo Baeck Institute, LBI Austrian Heritage Collection, New York. digi- tal.cjh.org/dtl_publish/, Juden in Hietzing: Trudy Jeremias-Epstein. www.vhs.at, Susemihl,
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
2, I – O
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1026
Category
Lexika
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