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Johnová | J 1507
Johnová Helena; Keramikerin
Geb. Sobieslau, Böhmen (Soběslav, Tschechien), 2. 1. 1884
Gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 14. 2. 1962
Ausbildungen: Studierte 1899 bis 1907 an der Prager Kunstgewerbeschule, 1908 an der
Fachschule Bechyn und 1909 bis 1911 an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Michael
Powolny.
Laufbahn: H. J. gründete mit Rosa Neuwirth und Ida Lehmann 1911 die Keramische
Werkgenossenschaft, die vermutlich bis 1920 existierte und entwarf Keramik für die Wiener
Werkstätte. Später ging sie nach Prag und lehrte ab den 1920er Jahren an der Akademie für
Kunst in Prag. Sie war eine wichtige tschechoslowakische Bildhauerin und Keramikerin.
L.: Fahr-Becker 1994, Neuwirth 1974, Wikipedia
Johns Jorun B., geb. Bormann-Milch; Literaturwissenschafterin, Germanistin und
Verlegerin
Geb. Wien, 1929
Herkunft, Verwandtschaften: Ihre Eltern waren der Arzt Eugen Milch (gest. 1958) und
die Malerin und Graphikerin Dr. Emma Bormann (1887–1974). Enkelin des Altertums-
wissenschafters Dr. Eugen Bormann (1842–1917). Ihr Großvater war Dr. Eugen Bormann
(1842–1917), Univ.-Prof. für Alte Geschichte und Epigrafik an der Universität Wien; nach
seiner akademischen Karriere in Deutschland war er ab 1885 in Wien und ab 1900 in Klos-
terneuburg in der Buchberggasse 41 (heute 33) ansässig, wo J. B. J. noch immer Österreichauf-
enthalte verbringt. J. B. J. hatte eine ältere Schwester, Uta verehelichte Schreck (1925–2009).
LebenspartnerInnen, Kinder: Sie schloss die Ehe mit dem Musikwissenschaftler Dr. Donald
Johns (geb. 1926, gest. 14.7.2013), der in der Nachkriegszeit in Wien studierte. Aus der Ehe
stammen die beiden Söhne Karl (geb. 1955) und Andreas (geb.1964) sowie die Tochter Alessa
(geb. 1959).
Ausbildungen: Da der Vater jüdischer Abstammung war, reiste er 1937 nach China, wo er
in einem Krankenhaus einer privaten Mission in Pakhoi, Provinz Kanton tátig war; als die
Mutter nach dem „Anschluss“ erfuhr, dass auch ihr Name auf der schwarzen Liste der Na-
tionalsozialisten stand, folgte sie ihm 1939 mit den beiden Töchtern. Sie kam am 25. 8. 1939
in Hongkong an, wo sie einige Zeit blieb und ihre Tochter J. einschulte, bevor sie nach
Pakhoi weiterreiste. Dort erhielten die Töchter Privatunterricht von einer Nurse aus dem
französischen Spital und lernten gemeinsam mit der Mutter bei der Oberschwester des
Po Yan Spitals Chinesisch. Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor schloss das
Spital und 1942 gelangte die Familie auf einer abenteuerlichen Flucht vor den Japanern
mit Schubkarren und Dschunken nach Kanton und zu Schiff weiter nach Shanghai. Der
Vater reiste ins Inland weiter, war 1944 in Fukien und danach als Schiffsarzt tätig und hatte
nur mehr gelegentlich Kontakt mit seiner Frau: J. B. J. sah ihn im Alter von 12 Jahren zum
letzten Mal. Die Mutter Emma Bormann blieb mit den Töchtern in Shanghai, wo sie Un-
terkunft in einem Heim für deutsche Flüchtlingsfrauen aus Indonesien fand und allmählich
mit ihrer künstlerischen Arbeit Erfolg hatte. Der Sinologe und Staatsrechtler Erwin Reifler
erteilte den beiden Mädchen Unterricht in Chinesisch. 1947 reiste J. B. J. zu ihren Tanten
Eugenie und Elisabeth nach Berlin, um ein Hochschulstudium zu beginnen. Diese beiden
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika