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Karasek | K 1573
Ausbildungen: 1922 Promotion in Physik an der Universität Wien (Diss.: „Elektrische Fi-
guren auf verschiedene Materialien, insbesondere auf Kristallen“).
Laufbahn: Nach der Promotion gemeinsam mit ihrem Betreuer Karl Przibram Veröffent-
lichungen zur Radiolumineszenz; zwölf Jahre teils Angestellte, teils freie wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Institut für Radiumforschung, wegen ihrer bulgarischen Staatsbürger-
schaft nicht längerfristig am Institut angestellt; Mitglied der „Atomzertrümmerungsgruppe“
um Hans Petterson; nach Entdeckung der künstlichen Radioaktivität Mitglied der Wiener
Gruppe, die sich mit der Elementenumwandlung schwerer Elemente durch Beschuss mit
Neutronen beschäftigte. 1928–33 angestellt als wissenschaftliche Hilfskraft, 1933 übernahm
Berta Karlik diese Stelle. 1934 Abgang vom Wiener Institut, 1934/35–38 Yarrow Scientific
Research Fellowship am Girton College und Cavendish Laboratory, Cambridge, danach
keine Rückkehr nach Wien; 1939 außerordentliche Professur an der Universität Sofia, ab
1945 Leiterin der Abteilung für Atomphysik, ab 1955 Leiterin des Labors für Radioaktivität
am Institut für atomare und kernphysikalische Forschung der Bulgarischen Akademie der
Wissenschaften, 1965 Professur.
Ihre Untersuchungen zur Umwandlung leichter Elemente innerhalb der „Atomzertrüm-
merungsgruppe“ führten zu Unstimmigkeiten mit der Cambridger Gruppe um Rutherford
und Chadwick und zur genaueren Prüfung der verwendeten Szintillationsmethode, sowie
zur Untersuchung einer neuen Methode der Photographischen Platten durch Marietta Blau.
Hauptforschungsgebiet: Szintillationsmethode, in welche sie auch Berta Karlik einführte.
Wesentlicher Beitrag zur Einführung der modernen Methoden der Physik in Bulgarien.
W. u. a.: „Gem. m. Przibram, K.: Orientierte Gleitbüschel auf Kristallflächen. In: Z. f. Phys.
2“ (1920), „Elektrische Figuren auf verschiedenen Materialien, insbesondere auf Kristal-
len. Mitteilungen des Instituts für Radiumforschung (MIR) 145“ (1922), „Helligkeit und
Zählbarkeit der Szintillationen von magnetisch abgelenkten H-Strahlen verschiedener Ge-
schwindigkeit. In: MIR 204“ (1927), „Gem. m. Karlik, B.: Über die durch Alpha-Strahlen
erregte Lumineszenz und deren Zusammenhang mit der Teilchenenergie. In: MIR 222, S.-
Ber. Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) (IIa) 137 (7)“ (1928), „Gem. m.
Karlik, B.: Über die relative Helligkeit der Szintillationen von H-Strahlen bei verschiedenen
Reichweiten. In: MIR 239“ (1929), „Gem. m. Blau, M.: Über die durchdringende Strahlung
von Polonium. In: MIR 283“ (1931), „Messung starker Poloniumpräparate im großen Plat-
tenkondensator. In: MIR 321“ (1933), „Über künstlich angeregte Kern-Gamma-Strahlung.
In: MIR 331“ (1934), „Gem. m. Lea, D. E.: The interpretation of ionization measurements
in gases at high pressures. In: Proceedings of the Cambridger Phil. Soc. 36“ (1940), „Gem.
m. Kamburov, K., Nikolov, K., Marinov, V., Manolov, L.: The radioactivity of rainwater and
atmospheric aerosols in Sophia. Bulgarska. In: Akademie Na Naukite Sofia Fizicheski Insti-
tut Izvestiia 8“ (1960), „Gem. m. Nikolov, K. u. Doitchinova, K.: The radioactivity of mineral
water-springs in the Naretchen baths. In: BKFLF 2, 3 (1962)
L.: Bischof 1998, Bischof 1999, Bischof 2002, Tsoneva-Mathewson 1997
Karasek Marie, Maria Agnes; geb. Reifböck; Hausfrau und Gegnerin des NS-Regimes
Geb. 24. 12. 1906
Gest. Reichenau a. d. Rax, NÖ, 25. 4. 1945
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika