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Kautsky-Brunn | K 1609
und Romanautorin. Als eine der ersten Schriftstellerinnen machte M. K. die Arbeiterfrage
und die sozialistische Weltanschauung sowie die Frauenfrage zu Romanthemen. Ihre Ro-
mane wurden um die Jahrhundertwende zur viel gelesenen Lektüre sozialdemokratischer
Familien, was ihr den Beinamen „die rote Marlitt“ einbrachte.
Ausz., Mitglsch.: In Wien war sie provisorische (Vize-)Präsidentin des neu gegründeten
Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen (1885). 1892 erhielt sie den 2. Preis einer
Ausschreibung des Deutschen Volkstheaters für das Lustspiel „Sie schütze sich selbst“. Die Stadt
Graz vergibt seit Ende der 1990er Jahre den Minna Kautsky-Frauenliteraturpreis, in dessen
Rahmen Grazer Schriftstellerinnen in den Kategorien Lyrik und Prosa ausgezeichnet werden.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe); Nachlass Karl Kautsky: Amsterdam, Internationaal,
Instituut voor Sociale Geschiedenis.
W. u. a.: Mitarbeit am „Österreichischen Arbeiterkalender“, „Madame Roland. Historisches
Drama“ (1878), „Herrschen oder Dienen? Roman in 2 Bänden“ (1882), „Helene. Roman in
3 Büchern“ (1884), „Die Alten und die Neuen. Roman. 2 Bände“ (1885), „Viktoria. Roman
in 2 Teilen“ (1889), „Sie schützt sich selbst. Lustspiel“ (1892), „Die Mühseligen und Belade-
nen“ (1900), „Im Vaterhause“ (1904), „Der Pariser Garten und anderes“ (1913), „Gesammel-
te Schriften. Volksausgabe 1. und 2. Band“ (1914).
L.: Braun/Fürth/Hönig 1930, Groß 1893, Juchacz 1956, Keckeis /Olschak 1953/54,
ÖBL, ÖNB 2002, Pataky 1898, Riesenfellner/Spörk 1996, Schmidt-Bortenschla-
ger/Schnedl-Bubenicek 1982, Schmidt-Bortenschlager 1988, Wikipedia, http://www.
dasrote wien.at/, http://www.onb.ac.at/ariadne/vfb/bio_kautsky.htm
Kautsky-Brunn Gerda, auch Brunn-Kautsky; Politikerin und Übersetzerin
Geb. Wien, 28. 4. 1895
Gest. Wien, 14. 10. 1964
LebenspartnerInnen, Kinder: 1921 Heirat mit Benedikt Kautsky (1894 –1960), sozialdemo-
kratischer Funktionär und Theoretiker. Töchter: Edith Fresco und Suze Roozendaal.
Laufbahn: Unterrichtete in der Schönbrunner Schule (= „Freie Schule-Kinderfreunde“)
Geografie und Literatur. Während des Nationalsozialismus mit ihren Töchtern im holländi-
schen Exil. War als Übersetzerin tätig.
W.: „Die Lüge in der Erziehung. In: SE, Februar“ (1922), „Der Haushalt im Wandel der
Zeiten. In: Die Frau 10, 39“ (1954), „Gem. m. Wolfe, Bertram David /Lindt, Inge: Lenin,
Trotzki, Stalin. Drei, die eine Revolution machten“ (1965). Übersetzung: „McDougall, Wil-
liam: Grundlagen einer Sozialpsychologie. Nach der 21. Auflage aus dem Englischen ins
Deutsche übertragen von Gerda Kautsky-Brunn“ (1928)
L.: Kotlan-Werner 1982, Pasteur 1986, Weiss 2008
Kautsky-Ronsperger Luise, geb. Ronsperger; Parteifunktionärin, Journalistin und
Übersetzerin
Geb. Wien, 11. 8. 1864
Gest. Auschwitz, Deutsches Reich – Generalgouvernement (Oświęcim, Polen), 8. 12. 1944
Herkunft, Verwandtschaften: Jüdischer Herkunft. Die Eltern besaßen in Wien eine Kondi-
torei; der Vater beging Selbstmord, als sie noch klein war.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika