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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
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K | Ketzlik1632 Im Dezember 1945 kehrte K. nach Wien zurück, wo sie erst 1950 wieder an ihre bibliothe- karische Laufbahn anknüpfen konnte. Am 11. Februar 1946 trat sie in das neu geschaffene Bundesministerium für Energiewirtschaft und Elektrifizierung ein, das von Karl Altmann, dem einzigen kommunistischen Mitglied der Figl-Regierung, geleitet wurde und somit auch kommunistischen Fachleuten gewisse Arbeitsplatzmöglichkeiten bot. K. arbeitete zu- nächst im Pressereferat und dann als Vertragsbedienstete des gehobenen Dienstes in den Abteilungen für Materialbeschaffung und Planung als Dolmetscherin und Übersetzerin für die russische Sprache, wobei sie vor allem bei Verhandlungen mit der sowjetischen Besat- zungsmacht zum Einsatz kam. Daneben war sie mit verschiedenen statistischen Arbeiten befasst. Das Ausscheiden der KPÖ aus der Regierung im November 1947 spiegelte sich darauf auch in entsprechenden personalpolitischen Maßnahmen wider: Als das Energiemi- nisterium nach den Nationalratswahlen des Jahres 1949 in das Bundesministerium für Ver- kehr eingegliedert wurde und die Weisung erging, den Personalstand zu überprüfen, wurde K. gekündigt. Am 31. Dezember 1949 endete ihr Dienst im Bundesministerium. Es war Ausdruck dieser politischen Konstellation, dass K. kurz darauf im KPÖ-nahen Be- reich wieder Arbeit fand, was ihr ermöglichte, wieder in den Bibliothekarsberuf zurückzu- kehren: So begann sie im Jänner 1950 ihre Arbeit in der Bibliothek der „Österreichisch-So- wjetischen Gesellschaft“ (ÖSG), der Freundschaftsgesellschaft zur Sowjetunion, die 1945 unter der Bezeichnung „Gesellschaft zur Pflege der kulturellen und wirtschaftlichen Bezie- hungen zur Sowjetunion“ gegründet worden war. In der Studienbibliothek im zweiten Stock der ÖSG-Zentrale in der Himmelpfortgasse 13 im ersten Wiener Gemeindebezirk war K. bis zu ihrer Pensionierung im November 1965 als Leiterin tätig. Hier befand sich die damals größte und vollständigste Sammlung neuerer sowjetischer Literatur, sowohl wissenschaftli- cher Werke über die Sowjetunion als auch Sowjet-Belletristik: In den 1950er Jahren umfass- te sie 11.000 Bände in russischer und 2.000 in deutscher Sprache, sowie 110 sowjetische und 45 österreichische Fachzeitschriften. Darüber hinaus waren der Studienbibliothek eine Mu- sikbibliothek (mit sowjetischen Partituren, Klavierauszügen und sonstigem Notenmaterial) und ein Schallplattenarchiv angeschlossen, eine Sammlung von Kunstbüchern, Landkarten und ein Zeitungsarchiv der wichtigsten sowjetischen Tageszeitungen. Die Werke konnten entweder in einem Leseraum eingesehen werden, der von Montag bis Freitag geöffnet war, oder auch entlehnt werden. Informationen über die Bestände und Neuzugänge wurden in einem „Mitteilungsblatt“ veröffentlicht. Darüber hinaus war auch eine Fernleihe aus der Lenin-Bibliothek in Moskau möglich. (Die zentrale Bibliothek der Österreichisch-Sowje- tischen Gesellschaft. In: Mitteilungsblatt Nr. 1 der zentralen Bibliothek, März 1953, S. 1–2). Als Leiterin der ÖSG-Studienbibliothek gehörte K. auch der „Vereinigung Österreichischer Bibliothekare“ an (Österreichische Bibliotheken 1957, S. 87). Nach ihrer Pensionierung war K. als Hobbymalerin aktiv und nahm Unterricht bei Fritz Mar- tinz, Florentine Pakosta und Adolf Frohner. Im Dezember 1973 war in der Galerie ZB der kommunistischen „Zentralbuchhandlung“ in der Schulerstraße eine Ausstellung mit Minia- turen und Aquarellen K.s zu sehen. E. K. ist am 24. Dezember 1986 in Wien gestorben. Qu.: ÖSta/AdR, BM für Verkehr, Personalakten; Zentrales Parteiarchiv der KPÖ. L.: VÖB 1957 Manfred Mugrauer
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
2, I – O
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1026
Category
Lexika
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