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Kielmansegg | K 1635
Kielmansegg Emanuela Apollonia Gräfin, auch Manuela; Gemeindefürsorgerin und
Widerstandskämpferin
Geb. Schwarzau am Steinfeld, NÖ, 18. 1. 1901
Gest. Wien, 11. 4. 1983
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Maximilian Graf von Kielmansegg Freiherr von Gföhl
(1869 –1922); Mutter: Marie Gräfin von Walderdorff.
Ausbildungen: Besuchte vermutlich die Fürsorgeschule von Ilse Arlt.
Laufbahn: E. K. war Hauptfürsorgerin der Gemeinde Wien. Sie gründete nach dem „An-
schluss“ Österreichs eine Hilfs- und Beratungsstelle für nichtarische Christen, die „Aktion
K“, und verhalf vielen Menschen durch illegale Spendensammlungen zur Flucht. Sie wird
auch als Leiterin der „Erzbischöflichen Hilfsstelle für nichtarische Katholiken“ genannt,
die Ende 1940 von Kardinal Innitzer eingerichtet wurde. Diese Einrichtung ging zurück
auf eine Initiative des Jesuitenpaters Georg Bichlmair und auf eine Idee des Priesters Jo-
hannes Österreicher. Die Hilfsstelle wurde von mehreren kirchlichen Stellen wie Klöstern
und Pfarren, sowie von Privatpersonen finanziert. Die Hilfe bestand einerseits in Unterstüt-
zung bei der Ausreise (Besorgung von Visa, Aufenthalts- und Arbeitsbewilligungen, …). Im
Zuge der Fürsorgetätigkeit wurden andererseits aber auch eine Schule eingerichtet, ärzt-
licher und rechtlicher Beistand organisiert, sowie ein Altersheim und ein Kindergarten un-
terhalten. Viele der Schützlinge kamen im Zuge der nationalsozialistischen Vernichtung
in Konzen
trationslagern ums Leben. Von den 23 Mitarbeiterinnen der Hilfsstelle wurden
12 nach den Nürnberger Rassegesetzen als Jüdinnen definiert. Neun von ihnen wurden in
Konzentrations lager deportiert, acht davon überlebten nicht.
W.: „Die Bedeutung der guten Lebensart für die Volkspflege“ (1933 vermutlich Abschlussarbeit)
L.: Leichsenring 2004, Röhm/Thierfelder 2004, Venus/Wenck 2004, Walterskirchen 2000,
90 Jahre Jugendamt Ottakring, von der Berufsvormundschaft zur Jugendwohlfahrt der
MAG ELF www.wien.gv.at/menschen/magelf/rtf/90jahre.rtf, http://www.doew.at/, http://
wc.rootsweb.ancestry.com/
Kienböck Lotte; Bildhauerin
Geb. ?
Gest. ?
Ausbildungen: Besuchte die Bildhauerklasse der Wiener Frauenakademie für Bildende Kunst
und Werkkultur bei Heinrich Zita (1882 –1951). Porträtbüste Dr. J. Wenisch, 41. Ausstellung
der Wiener Frauenakademie für Bildende Kunst und Werkkultur, 3. Bezirk, Siegel
gasse 2/4,
Juli bis Oktober 1937, Bürgermeister Richard Schmitz widmete der Wiener Frauen
akademie
ein eigenes Haus.
L.: ÖK, VIII Jg. 1937, Heft 6
Kienreich Marie; Buchhändlerin und Verlegerin
Geb. ?
Gest. 1893
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Josef Kienreich (1830 –1888) aus der bekann-
ten Grazer Buchdruckerdynastie Kienreich.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika