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Kollonitsch1720
Ausz., Mitglsch.: Mitglied des Alpenländischen Schriftstellerverbandes, 1969 New York
College Poetry-Medaille.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe); DÖW; Leo Baeck Instiute, New York; M. E. Grenan-
der Department of Special Collections & Archives, University Libraries/University at Alba-
ny/State University of New York.
W. u. a.: „Wege und Einkehr. Ausgewählte Gedichte“ (1960), „Unverlorene Zeit. Ausge-
wählte Gedichte und Betrachtungen“ (1971), „Rückblendung. Gedichte und Prosa“ (1981)
L.: Bolbecher/Kaiser 2000, Grossberg 1964, Grossberg 1973, Grossberg 1978, Guida-La-
forgia 1995, Klösch 1999, Kollisch 2003, Kröner 1983, ÖNB 2002, Wall 2004, Wedel 2010,
http://findingaids.cjh.org/, http://library.albany.edu/
Kollonitsch Susanna Eleonora Freiin v., verh. Khevenhüller; Hoffräulein
Geb. ?
Gest. 1678
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Ernst v. Kollonitsch (1582–1638), seit 1637 Reichsgraf,
Kommandant der Festung Raab/Györ, mehrfach Kommissar in kaiserlichen Gesandtschaf-
ten zur Hohen Pforte, und Sabina Eleonora v. Sonderndorff († vor 1625). Geschwister: Ru-
dolph Ernst († 1635), kaiserlicher Offizier; Maximilian Ernst († 1643), kaiserlicher Offizier;
Georg Hannibal und Sabina sterben als Kinder. Kinder: Maria Franziska, ehelicht Graf
Peter Rantzau. Sonstige: Ihre Stiefmutter Freiin Anna Elisabeth v. Kuefstein (1603 –1673)
war bis 1627 Hoffräulein der Kaiserin; drei ihrer Stieftöchter sind ebenfalls als Hoffräulein
nachweisbar: Maria Anna (1623 –1653), verh. Breuner, Maria Barbara (1624 –1696), verh.
Zinzendorff und Maria Katharina v. Khevenhüller (1633 –1714), verh. Strozzi.
Laufbahn: Sie gehörte zu den vier deutschen Hoffräulein, die der spanischen Braut Kaiser Fer-
dinands III. (1608 –1657) bei ihrer Ankunft in Wiener Neustadt von seiner Stiefmutter, Kai-
serin Eleonora Gonzaga d. Ä. (1598 –1655), präsentiert wurden. Im Jahre 1635 heiratete sie
im Rahmen eines Friedensfestes bei Hof den Obersthofmeister „ihres“ Hofstaates, Graf Franz
Christoph Khevenhüller (1588 –1650), der lange kaiserlicher Botschafter in Madrid gewesen
und einer der einflussreichsten Geheimen Räte Ferdinands III. war. Als Ehefrau des Oberst-
hofmeisters blieb sie in engem Kontakt zur Hofgesellschaft, war bei zahlreichen Festen und
Zeremonien präsent. Nach dem Tod ihres Ehemannes 1650, der trotz kaiserlicher Zuwendun-
gen erhebliche Schulden hinterließ, lebte K. meist auf ihrem vom Vater geerbten Gut Kirchberg
im Walde, blieb aber auch in engem Kontakt zur Hofgesellschaft und insbesondere zur Familie
Harrach. Auf ihrem Gut entwickelte K. in bescheidenem Maße eine Art Musenhof: Komödien
und Ballette, festliche Jagden und lebhafte Konversation wurden dort gepflegt. Im Jahr 1675
wird sie als Mitglied des Damenordens „Sklavinnen der Tugend“ erwähnt, den Kaiserin-Witwe
Eleonora II. 1662 gegründet hatte. Als 1669/70 Rangstreitigkeiten im Hofstaat der ersten Ge-
mahlin Kaiser Leopolds I. (1640 –1705), der spanischen Habsburgerin Margarita Teresa (1651–
1673) aufbrachen, wendete sich der Obersthofmeister der Kaiserin an die Gräfin K., um sich die
Rangordnung zwischen spanischen und deutschen Fräulein nach 1631 beschreiben zu lassen.
L.: Keller 2005, Keller/Catalano 2010, Khevenhüller 1726, Schwennicke 1988, Wißgrill 1824
Katrin Keller
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika