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durfte sie anschließend fortsetzen. Die Arbeit im Labor bei Professor Freund verlor sie auf-
grund anhaltender politischer Aktivität erst 1937. März 1938 Emigration über die Schweiz
und Frankreich nach Großbritannien. Laborantin bei der Pearson-Stiftung, Ausscheiden
aus politischen Gründen. In London arbeitete sie weiter für die KPÖ als Generalsekretärin
der österreichischen Flüchtlingsorganisation „Austrian Centre“ und begründete 1941 den
Koordinierungsrat aller politischen Richtungen „Free Austrian Movement“ mit, der 1944
zum „Free Austrian World Movement“ erweitert wurde. Von hier aus gelang es ihr auch,
ihren drei Geschwistern zur Flucht zu verhelfen. Obwohl sie für eine Parteilaufbahn im ös-
terreichischen Parlament vorgesehen war und sich nach Teilnahme am Gründungskongress
der Internationalen Demokratischen Frauenförderation bereits ab Januar 1946 wieder in
Wien befand, folgte sie Heinz Schmidt im August 1946 in den Osten Deutschlands. Sie war
zunächst Mitarbeiterin verschiedener politischer und Gesundheitseinrichtungen, nach dem
Studienabschluss und der Assistentinnenzeit (1954–1956) am Institut für Sozialhygiene an
der Karl-Marx-Universität in Leipzig kehrte sie an die Humboldt-Universität zurück und
war von 1956 bis 1965 am Institut für Sozialhygiene der Universität tätig. Sie habilitierte
sich 1957 und bekam danach eine Dozentur übertragen. 1961 erhielt sie die erste Professur
mit Lehrauftrag für Hygiene des Kindes- und Jugendalters. Sie leitete ab 1959 die Abteilung
für Hygiene im Kindesalter und war von 1966 bis zu ihrer Emeritierung 1974 Direktorin der
Zentralstelle, die ab 1973 Institut für Hygiene des Kindes- und Jugendalters in Berlin hieß.
E. S.-K. gilt als Begründerin des Spezialgebiets „Hygiene des Kindes- und Jugendalters“ und
wurde vor allem durch ihre Beiträge zur Krippenforschung bekannt.
Ausz., Mitglsch.: Mitglied der KPÖ und SED, später PDS, Ratsmitglied „Internationale
Demokratische Frauenföderation“. Sie wurde 1963 mit dem Vaterländischen Verdienst-
orden in Gold und dem Großen Stern der Völkerfreundschaft ausgezeichnet.
Qu.: IfZ München; Judaica-Archiv/ÖNB.
W.: „unter Hartmann, Mitzi (Ps.): Austria still lives“ (1938), „Hilfe für die Österreicher im
befreiten Europa. In: Bericht von der Konferenz über österreichische Flüchtlingsfragen des
FAM vom 17. 9. 1944“ (1944), „Das Austrian Centre. 7 Jahre österreichische Gemeinschafts-
arbeit“ (1945). Zahlreiche Publikationen zu Pädagogik und Hygiene (s. Arndt 2002)
L.: Arndt 2002, BLÖF, Brinson 2000, Dokumentationsarchiv 1992a, Maimann 1975,
Muchitsch 1992, Röder/Strauss 1980 –1983, Sternfeld/Tiedemann 1970, Jüdisches Echo
1987, Nr. 1, Karrieren von Frauen an der HU nach 1945: www.gender.hu-berlin.de/
Kolovrat v. Liebsteinsky Katharina, geb. Boymont; Oberhofmeisterin
Geb. ?
Gest. 1618
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Martin v. Boymont zu Payersberg († 1570), Regi-
mentsrat in Tirol, und Katharina Ungelt zu Dießenhausen († um 1564). Geschwister: keine.
Kinder: Albert (1583 –1648), ehelicht Freiin Sabina v. Wolkenstein († 1684); Benigna Ka-
tharina (1582 – vor 1636), Hoffräulein der Kaiserin, ehelicht (1) Christoph Popel v. Lob-
kowitz († 1613) und (2) Freiherrn Johann v. Wolkenstein-Rodenegg (1585 –1649); Johann
Georg (1584–1610), Domherr zu Passau; Andreas Karl (1596–1603); Ferdinand Wilhelm
(gest. 1659), Jesuit.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika