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Körber-Horwitz | K 1749
gramm, das unter dem Namen „Bitterfelder Weg“ in der DDR der Fünfzigerjahre propa-
giert wurde. 1934 veröffentlichte sie ein Buch über die Judenpolitik der Nationalsozialisten,
das vom austrofaschistischen Regime verboten wurde, es wurde in der Schweiz gedruckt.
Sie unternahm eine Reise in den Fernen Osten und verfasste 1934/35 mit „Sato-San“ eine
Parodie auf Adolf Hitler. Nach dem „Anschluss“ Österreichs im März 1938 flieht L. K.-
G. nach Paris, wo sie sich mit Deutsch-Unterricht durchschlägt und für Exilzeitschriften,
wie das „Pariser Tageblatt“ und die „Pariser Tageszeitung“ schreibt. Daneben erscheinen
Beiträge von ihr in Schweizer Zeitungen und im Pariser „Gavroche“. Als Serie wird „Eine
Österreicherin erlebt den Anschluss“ im Zürcher „Volksrecht“ veröffentlicht. 1941 gelangte
sie mit Unterstützung des Emergency Rescue Committee zusammen mit ihrem Lebens-
gefährten Erich Grave, der zuvor in einem Lager interniert gewesen war, über Spanien
und Lissabon in die USA. Zunächst hält sie sich in New York als Fabrikarbeiterin und
Tutorin in der Berlitz-Sprachschule über Wasser. Bis 1965 werden auch Artikel von ihr
in der „Neuen Volks-Zeitung“, der „New Yorker Staats-Zeitung“, im „Herold“ und „Das
andere Deutschland“ (Buenos Aires) veröffentlicht. Ab 1945 erscheinen wieder Beiträge in
europäischen Zeitschriften, z. B. in „Geist und Tat“, sowie in der „Arbeiter-Zeitung“. Als
sich die Verhandlungen über die Übersetzung eines ihrer Bücher zerschlagen, ließ sie sich
als Krankenschwester ausbilden und übte diesen Beruf bis zu ihrer Pensionierung aus. Ne-
benbei schrieb sie weiter, einige Gedichte werden unter anderem im „Aufbau“ abgedruckt.
Nach ihrer Pensionierung verfasste sie den englischen Roman „Call me Nurse“, der aber
nicht mehr publiziert wurde.
Mitglsch.: 1930 Mitbegründerin des österreichischen Zweiges des Bundes proletarisch-revolutio-
närer Schriftsteller, dort Schriftführerin, Mitglied der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller.
Qu.: Vermachte den Nachlass der Germanistin Veronika Hertling an der University of Ne-
vada, Reno, ihr Tagebuch verbrannte sie jedoch, Teilnachlass Dept. of Foreign Languages
and Literatures, College of Arts and Sc., University of Nevada-Reno, Reno; IfZ München;
Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Die Lyrik Franz Werfels. Phil. Diss.“ (1925), „Eine Frau erlebt den roten Alltag. Ein
Tagebuchroman aus den Putilow-Werken“ (1932), „Eine Jüdin erlebt das neue Deutschland.
Roman“ (1934), „Begegnungen im fernen Osten“ (1936), „Sato-San, ein japanischer Held.
Satyrischer Zeitroman“ (1936), „Ein Amerikaner in Rußland, Novelle“ (1942“, „Die Ehe der
Ruth Gompertz, Roman“ (1984), „Eine Österreicherin erlebt den Anschluß. Roman“ (1988)
L.: BLÖF,Bolbecher/Kaiser 2000, Grossberg 1973, Gürtler/Schmid-Bortenschlager 2002,
Lemke 1999, ÖNB 2002, Pasteur 1986, Röder/Strauss 1980–1983, Schmid-Bortenschlager/
Schnedl-Bubenicek 1982, Wall 2004, Wikipedia, http://www.exil-archiv.de, http://www.li-
teraturepochen.at/exil
Körber-Horwitz Grete (Margarete), verh. Horwitz, auch Horwitz-Körber, Grete Horowitz;
Lyrikerin, Schriftstellerin und Klavierlehrerin
Geb. Wien, 11. 4. 1895
Gest. Wien, 21. 10. 1950
Laufbahn: G. K.-H. wirkte in Wien als Klavierpädagogin und veröffentlichte Gedichte,
Aphorismen und Kurzgeschichten in Zeitungen und Zeitschriften. Ihre Lyrik ist kaum zeit-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika