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Kottannerin1764
Kottannerin Helene, auch: Kotanner, Kottanerin; Kammerfrau und Chronistin
Geb. Ödenburg (Sopron, Ungarn), um 1400
Gest. nach 1470
Laufbahn: H. K. gehörte seit 1436 zum Hof Herzog/König Albrechts V./II. Sie war Kam-
merfrau von Elisabeth, der Ehefrau bzw. Witwe König Albrechts II. und Erzieherin der
Tochter Elisabeth. Sie reiste 1439 im Gefolge des Hofes nach Ungarn, wo sie die Thron-
folgeauseinandersetzungen nach dem Tod Albrechts II. miterlebte. Sie entführte 1440 die
ungarische Krone zur Krönung von Ladislaus Postumus. Ihre „Denkwürdigkeiten“ über
den abenteuerlichen Raub der Stephanskrone aus den schwer bewachten Gewölben der
Plintenburg (Visegrád) sind ein außergewöhnliches Zeugnis mittelalterlicher Geschichts-
schreibung und die ältesten deutschsprachigen Frauenmemoiren. Spannend und detailreich
erzählt sie in diesem Zusammenhang von der Geburt und den ersten Lebensmonaten des
neugeborenen Ladislaus, den sie ebenfalls betreute.
W.: „Denkwürdigkeiten“, überliefert in einer einzigen Papierhandschrift (ÖNB 2920) aus der
Mitte des 15. Jahrhunderts, vermutlich eine von H. K. diktierte Niederschrift oder eine Ab-
schrift nach einer Vorlage, die erst im 19. Jahrhundert (1834) in der Hofbibliothek entdeckt
wurde. „Endlicher, S. (Hg.): Denkwürdigkeiten“ (1846)
L.: Doderer 1870, Holzner 1994, Liebertz-Grün 1988, Mollay 1971, Wenzel 2002, http://
geschichte.landesmuseum.net/, www.aeiou.at
Köttner Johanna Sophia, Kettner; Soldatin
Geb. Eichstädt an der Altmühl (Deutschland), 1721
Gest. 1802
Herkunft, Verwandtschaften: Der Vater war Braumeister in der fürstlichen Brauerei in Eich-
städt; ein Bruder.
Laufbahn: Nachdem ihr Bruder Kapuziner geworden war, schickte er ihr seine Kleidung. Sie
trat 1738 in die Armee ein, diente jahrelang als Mann verkleidet, avancierte zum Feldwebel,
bis durch eine im Kampf erlittene Verwundung ihre Tarnung entdeckt wurde und sie 1752
aus dem Dienst ausscheiden musste. Am 27. Jänner 1748 wurde der kaiserliche Hofkriegs-
rat erstmals darüber informiert, dass im Hagenbach’schen Infanterieregiment ein Mädchen
als Soldat diente. Sie erhielt, nachdem sie entdeckt wurde und vom Obersten des Hagen-
bach’schen Infanterie-Regiments Alexander Freiherr von Wallis wegen ihres Mutes und
ihrer Tapferkeit gelobt wurde, von der Kaiserin eine Pension und kehrte nach Wien zurück.
L.: Österreichische Militärische Zeitschrift. Herausgegeben von V. Streffleur, 1860, 13./14.
Heft, S. 231–234, Wien, http://www.bmlv.gv.at/karriere/frauen/
Kottulinsky Maria Theresia, Gräfin von Meran und Fürsorgerätin
Geb. Stainz, Stmk., 21. 4. 1893
Gest. Grundlsee, Stmk., 21. 6. 1981
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Johann, Graf von Meran; Mutter: Ladislaja, Gräfin von
Lamberg, Urenkelin v. Erzherzog Johann.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1912 Heirat mit Karl Kunata, Graf Kottulinsky (1877–1939).
Laufbahn: Landesfürsorgerätin in der Steiermark, lebte in Neudau, Steiermark.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika