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Kraigher-Porges | K 1775
trat die Sozialdemokratische Arbeiterpartei ab dem 20. Mai 1919 im Niederösterreichischen
Landtag, wobei sie während der Loslösungsphase Wiens von Niederösterreich zwischen dem
11. November 1920 und dem 11. Mai 1921 der Kurie Niederösterreich Land angehörte. M. K.
blieb bis zum 20. Mai 1927 Abgeordnete zum Landtag. Nach dem Tod ihres ersten Mannes
Ludwig Brunner 1920 übersiedelte sie nach Wien und heiratete erneut.
Qu.: Tagblattarchiv/Wienbibliothek (Sammelmappe Div. B).
L.: http://www.baden.at/cms/upload/pdf/stadtarchiv/zuckerl/33.pdf
Kraigher-Porges Josepha, geb. Lederer, Ps.? Fina Zacharias; Schriftstellerin und
Philanthropin
Geb. Maria Elend, Kärnten, 18. 3. 1857
Gest. Bern, Schweiz, 14. 10. 1937
Herkunft, Verwandtschaften: Wurde als Tochter von Johann Lederer, Gastwirt und Ge-
meinderat (andere Quelle Beamter der Südbahn), und dessen Frau Anna, geb. Kraigher, ge-
boren. 1862 starb ihre Mutter, worauf der Vater wieder heiratete. Sie wurde von Pflegeeltern
erzogen und verbrachte ihre Jugend u. a. in Klagenfurt, Graz und Wien.
LebenspartnerInnen, Kinder: Als 19-Jährige verlobte sie sich in Wien mit einem jungen
Schauspieler. Die Verbindung ging jedoch wegen des Widerstandes des Vaters gegen den
zukünftigen jüdischen Schwiegersohn in Brüche. Am 10. Juli 1877 brachte sie in Graz den
Sohn Emil zur Welt. Um 1879 heiratete sie Friedrich Zacharias, Mitbesitzer eines Berg-
werks und konvertierte zum Protestantismus. Am 7. Januar 1890 kam ihre Tochter Friede-
rike zur Welt. 1930 heiratete sie in Pozsony (damals Ungarn, heute Bratislava) Karl August
Porges (1854–1953), der als Schriftsteller unter dem Pseudonym Carl Hilm tätig war. Von
1931 bis zu ihrem Tod lebte sie abwechselnd in Krems /Donau, Zürich und Bern.
Ausbildungen: Sie besuchte nur ein Jahr die Schule, bildete sich jedoch autodidaktisch wei-
ter. In Zürich besuchte sie die Vorlesungen des Philosophen Friedrich Wilhelm Foerster.
Mit ihm und seiner Frau war sie bald befreundet.
Laufbahn: Im Jahre 1900 unternahm sie eine grosse Reise, die sie nach München, Nürnberg,
Friedrichshagen, Jena, wo sie Ernst Haeckel besuchte, dann Paris, schliesslich über Basel
nach Zürich brachte. Hier ließ sie sich mit ihrer Tochter bis etwa 1908 nieder. Nach dem
Tod ihres Mannes 1910 war sie bis 1913 in Wien gemeldet. Zu Beginn des Ersten Welt-
kriegs organisierte sie als Leiterin der Frauensektion des Witwen- und Waisenfonds private
Hilfe, „propagierte früh die Idee des Kinderdorfes“ und „regte den Austausch der Kinder zur
Erlernung fremder Sprachen an“ (ÖBL). Ihre „Lebenserinnerungen“ fanden über die engere
Heimatliteratur hinaus als Zeitdokument viel Beachtung.
Stand mit zahlreichen Personen aus Literatur, Kunst, Wissenschaft und Politik in Kontakt, da-
runter Fanny Imle, Karl Henckell, Oskar Panizza, Michael Georg Conrad, Hermann Suder-
mann, Carl Hauptmann, Peter Altenberg, Fidus, Ulrich Wilhelm Züricher und Bruno Wille.
Ausz.: 1932 Goldenes Ehrenzeichen der Österreichischen Literarischen Gesellschaft.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W. u. a.: Publizierte unter dem Namen ihrer Mutter und ihres zweiten Ehemannes.
„Tolstoi’s Moral. In: Zürcher Diskussionen. Flugblätter aus dem Gesamtgebiet des moder-
nen Lebens. Hrsg. von Oskar Panizza, Jg. 1, No. 12“ (1898), „ Rezension: Salve Regina, ein
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika