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Krakauer-Wolf | K 1777
LebenspartnerInnen, Kinder: 1938 Heirat in Kolumbien mit Dr. Emil Krakauer, Chemiker,
geboren in Nikolsburg (Mähren).
Ausbildungen: G. K. wuchs im 6. Bezirk in Wien auf, besuchte die Evangelische Volksschule
am Karlsplatz, anschließend das Realgymnasium in der Albertgasse und 1920 einen ein-
jährigen Kurs an der Fürsorgeschule der Stadt Wien. Danach begann sie an der Universität
Wien ein Medizinstudium und wechselte nach 4 Semestern zum Studium der Staatswissen-
schaft. Ihre Lehrer waren u. a. Othmar Spann und Hans Kelsen; ihre Dissertation reichte sie
bei Max Adler ein, schloss sie aber nicht ab.
Laufbahn: G. K. engagierte sich in der sozialistischen Jugendbewegung und war neben dem
Studium als Englischkorrespondentin für sozialdemokratische Einrichtungen tätig. Sie
begann schriftstellerisch zu arbeiten, beeinflusst von Dostojewski und Karl Kraus, dessen
Vorträge sie bis 1934 besuchte. Nach dem „Anschluss“ verliert sie ihre Stellung, der Vater
erhält Berufsverbot. Durch ihre Jugendfreundin Thea Weiss erhält sie ein kolumbianisches
Arbeitsvisum. Versuche, in andere Länder zu emigrieren, scheiterten. Ende Dezember 1938
kommt sie in Kolumbien an. Sie ist in Bogotá als Übersetzerin und Sekretärin tätig, 1952 bis
1977 in der deutschen Handelsvertretung und später an der Botschaft. G. K. war im Comité
de Los Austriacos Libres aktiv, für das sie zusammen mit der deutschen Schriftstellerin
Margot Neumann-Hermer Literaturlesungen und andere Vorträge vorbereitete. Sie über-
setzte lateinamerikanische Autoren ins Deutsche, unter anderem Rubén Dario, Guillermo
Valéncia, León de Greiff, José Asunción Silva, Rafaél Pombo und Jorge Guillén. Ihre eigene
Lyrik und Prosa blieb unveröffentlicht. Ein einziges Mal besucht sie Anfang der 1980er
Jahre Wien.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: Gedichte in „Mit der Ziehharmonika“ (Nr. 3/1994), Übersetzungen.
L.: Bolbecher 1994, Bolbecher/Kaiser 2000, ÖNB 2002, http://www.literaturepochen.at/exil/
Krakauer-Wolf Grete, geb. Grete Wolf; Wolf-Krakauer; Malerin und Schriftstellerin
Geb. Witkowitz, Mähren (Witkowitz, Tschechien), 10. 12. 1890
Gest. Jerusalem, Israel, 1970 (1971)
LebenspartnerInnen, Kinder: 1920 Heirat mit dem Maler und Architekten Leopold Kra-
kauer (1890 –1954), („Baumeister Palästinas“); Tochter: Trude Dothan-Krakauer (* 1923).
Ausbildungen: Besuchte die Kunstschule für Frauen und Mädchen, lernte bei Friedrich Jett-
mar und Kurzweil, kurzzeitig auch bei Tina Blau. 1916/17 Schülerin von Itten in Wien.
Laufbahn: Arbeitete 1912 bei Adolf Weißgerber, stellte 1914 in der Secession aus. 1915
(1916) bei Adolf Hölzl in Stuttgart. Ihre 1919 veranstaltete Ausstellung im Künstlerhaus
war ein großer Erfolg. Sie ging 1923 nach Belgrad, emigrierte 1924/1925 nach Palästina
und ließ sich in Jerusalem nieder. Eröffnete zusammen mit ihrem Mann ein Atelier. Lebte
ab 1953 in Italien.
Ausz.: Erest Prize for Painting and Sculpture, Jerusalem.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: Textbuch zur Oper „Sulamit“ von Paul von Klenau, illustrierte Werke von Irma Singer.
L.: ÖNB 2002, Plakolm-Forsthuber 1994, Wininger 1932, http://www.imj.org.il/artcenter/,
http://www.kj-skrodzki.de/
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika