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Kraner | K 1785
Ausbildungen: Realgymnasium, 1932 –33 Konservatorium für Schauspiel, Gesang und Tanz,
Wien, gleichzeitig privater Ballett- u. Akrobatikunterricht. Nebenbei bereits kleine Rollen
in Operetten in St. Pölten.
Laufbahn: Nach dem klassischen Gesangsstudium und einigen Engagements als Sou-
brette – u. a. im Deutschen Theater und am Raimundtheater – wandte C. K. sich bald
dem Kabarett zu und trat auf verschiedenen Kleinkunstbühnen auf: 1935/36 Mitarbeit im
Kabarett „ABC“ und der „Kleinkunst in den Colonnaden“, Wien. Sie setzte jedoch auch
ihre Karriere als Operettensoubrette fort: 1936 an der Wiener Volksoper und Engage-
ment im Raimundtheater. 1937 erhielt sie ein Engagement am Operettentheater „Arena“,
Rotterdam. 1938 probte sie kurz an der Wiener Volksoper, zu einer Aufführung kam es
nicht mehr. C. K. wurde für ein Gastspiel der Revuebühne „Femina“ in Bogotá engagiert
und verließ am 14. Juni 1938 Wien. Zusammen mit Hugo Wiener und dem Bodenwie-
ser-Ballett fuhr sie zur 400-Jahr-Feier von Bogota und zu einer 14-tägigen Tournee durch
Kolumbien. Nach Ende des Gastspiels „Vamos a Colombia“, in dem sie Triumphe feierte,
ging sie zusammen mit ihrem späteren Ehemann Hugo Wiener nach Caracas, Venezuela.
C. K. schlug sich mit diversen Jobs durch (als Stenotypistin, Verkäuferin in einer Bäckerei,
mit einem Zigarettenladen) und trat gemeinsam mit ihrem Partner als Sängerin in „Wie-
ner Abenden“ auf. 1943 eröffneten beide eine kleine Bar, „Johnny’s Music-Box“ (bekannt
als „Cissy y Hugo“), die bald sehr populär war. Dort sang C. K. Chansons ihres Mannes in
fünf Sprachen. Sie wurde zwar zum Reichsarbeitsdienst nach Deutschland beordert, blieb
aber bei ihrem Mann. Gelegentlich gab es auch Auftritte im Centro Austriaco, Caracas.
1946 hielt sie sich mehrere Monate in Mexiko auf. 1948 kam sie für ein kurzfristiges En-
gagement bei der Zirkusrevue „Süße Bestien“ nach Wien, kehrte jedoch noch einmal nach
Caracas zurück. Im September 1949 erfolgte die endgültige Rückkehr nach Österreich,
wo sofort C. K.s Karriere im Ensemble des Kabarett Simpl begann, die bis 1965 dauerte
(zusammen mit H. Wiener u. Karl Farkas). Ab 1952 kam es zu Gastspielen und Fernseh-
auftritten in der BRD u. CH, nach 1965 wirkte K. hauptsächlich in Radio-, Fernseh- und
Bühnenproduktionen. Sie gab mit ihrem Mann weiterhin Konzerte, trat im „Würfel“ auf
und war 1971 bis 1974 wieder im „Simpl“ engagiert. Auch später trat sie noch öfter hier
und an anderen Kleinkunstbühnen gemeinsam mit ihrem Mann auf. Gastspiele führten
sie nach Deutschland, in die Schweiz, nach Israel (1966) und Südamerika (1951). Nach H.
Wieners Tod 1993 übernahm Herbert Prikopa die Klavierbegleitung. Zuletzt lebte C.K. in
einem Künstlerheim in Baden.
Ausz.: 1984 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien zusammen mit ihrem Mann; Ver-
kehrsflächenbenennenung: 2013 Cissy-Kraner-Platz in 1040 Wien.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe), Mikrofilm-IfZ, DÖW.
W.: „Aber der Hugo ließ mich nicht verkommen. Lieder und Erinnerungen, aufgezeichnet
von G. Markus“ (1994)
L.: BLÖF, Bamberger 1966, Prominenz der Republik Österreich 1962, Trapp/Mittenzwei
1999, Wer ist Wer in Österreich 1951, Wikipedia, www.aeiou.at, http://www.kabarettarchiv.at/
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika