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Kronstein | K 1823
Anlässlich einer Ausstellung im Stadtmuseum Linz Nordico 1975 mit Werken der frühen
Schaffensperiode (1956 –1975), schrieb der österreichische Literat und damalige Lebens-
gefährte K.s Werner Kofler: „diese ausstellung von holzschnitten aus nahezu 20 jahren ist
eine bestandsaufnahme: als solche enthält sie auch arbeiten, die im zusammenhang mit dem
entstehungsdatum gesehen werden sollten. die ausstellung ist insgesamt die dokumenta-
tion von lernprozessen, die darstellung einer entwicklung: von konventionellen, seit je dem
holzschnitt zugeordneten inhalten über blätter von absurder, oft zynischer thematik bis zu
arbeiten mit politisch verbindlicher aussage. mit ihren neuen, handkolorierten holzschnitt-
zyklen – ich nenne hier nur ‚hell wie der lichte tag‘, ‚unheimliche kindheit‘ und ‚kapital und
arbeit‘ – kann auguste kronheim heute für sich in anspruch nehmen, den holzschnitt von
seiner schwarz–weißen befangenheit gelöst zu haben, zugunsten graphischer perfektion und
farblicher erotisierung, kurz: zugunsten optimaler sinnlicher vermittlung. auguste kronheim
nimmt innerhalb der österreichischen kunstszene eine außenseiterposition ein: sie ist, ins-
besondere in wien, nicht ‚in‘ [ …], sie gehört aber auch nicht zum breiten tross jener affir-
manten und stillen im land, deren antiquiertes sendungsbewusstsein den etwas cleveren zu
ihrem avantgardistischen selbstverständnis verhilft.[ …]“
Ausz.: Gewinnerin des Wettbewerbs politische Grafik in Österreich, zahlreiche Preise.
Qu.: Albertina, Secession, versch. Kulturämtern.
L.: BLÖF, http://www.galerielehner.at/
Kronstein Aurelia Elsa, gesch. Jokel, Gottgetreu, geb. Citron (?); Pharmazeutin
Geb. Jablonec, Böhmen (Gablonz, Tschechien), 15. 10. 1898
Gest. Wien, 1956
Laufbahn: A. E. K. spondierte am 19. 12. 1922 an der Wiener Universität zur Magistra der
Pharmazie, nachdem sie am 19. 7. 1919 in Linz die Tirozinalprüfung abgelegt hatte. Von
1922–1938 war sie in Wien angestellt, zuletzt 1936 –1938 als Leiterin der Rathausapotheke.
1938 emigrierte sie nach England, 1939 weiter nach Shanghai, dann 1943 nach Tsingtao,
China. Lt. Unterlagen des Gesundheitsamts kehrte sie am 15. 9. 1946 nach Wien zurück, wo
sie von April 1947 bis Ende Oktober 1949 in Krankenhaus-Apotheken angestellt war. Dann
leitete sie die Apotheke „Maria Heil der Kranken“ in Wien 12., Albrechtsbergergasse 13
ein Jahr lang von Amts wegen, von 1. 11. 1949 bis 30. 9. 1950. Der die im Ausland lebende
Rückstellungsberechtigte vertretende Rechtsanwalt soll bei Kaufverhandlungen mit Mra.
A. E. K. den Kaufpreis für die Apotheke außerordentlich niedrig angesetzt haben, weil er für
seine Tochter, die zu der Zeit Pharmazie studierte, eine Beteiligung an dieser Apotheke an-
strebte. Nachdem er sie dann aber woanders untergebracht hatte, verkaufte er die Apotheke
an einen Dritten, der im Juni 1950 auch die Konzession erhielt. Mra. A. E. K. war dann bis
31. Dezember 1954 in verschiedenen Wiener Apotheken angestellt, ab 1. Jänner 1955 bei
der Pharmazeutischen Gehaltskasse. Sie starb 1956. Die Karteikarte im WStLa trägt mit
Bleistift eingetragen den Vermerk „Suicid“.
L.: Fritsch 2007, Bousska 1996
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika