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Lecher | L 1933
Deutschen Legion bei, danach den Tiroler Jägern. Aufgrund ihrer Tapferkeit wurde sie zum
Leutnant am Schlachtfelde ernannt und trat in die Kavallerie des 9. Husaren-Regiments
Nikolaus ein. Wegen ihrer besonderen Leistungen bei einem Pulvertransport wurde sie
zum Oberleutnant befördert. Zwischenzeitlich konnte M. L. heimlich heiraten und wurde
schwanger. Als man aufgrund der Schwangerschaft merkte, dass „Oberleutnant Karl“ eine
Frau war, kam sie mit ihrem Mann in Kriegsgefangenschaft nach Arad, wo sie ihr Kind zur
Welt brachte. Ihr Mann wurde zu 20 Jahren Festungshaft verurteilt, wo er gestorben ist. M.
wurde nach Kroa
tien ausgewiesen. Nach etwa drei Jahren kehrte sie nach Ungarn zurück, wo
sie ihren zweiten Mann, den Leutnant und Freiheitskämpfer Julius Pasche heiratete. Nach
dem Tod ihres zweiten Mannes zog M. mit ihrem Sohn Paul nach Budapest, der dort als
Schildermaler und Anstreichermeister arbeitete. Dort starb sie am 30. Mai 1892. Basierend
auf ihrer Lebensgeschichte komponierte Jenő Huszka die Operette „Leutnant Maria“ (Má-
ria főhadnagy).
L.: Hauch 1990, ÖBL, Wikipedia
Lecher Helene, geb. v. Rosthorn; Philanthropin
Geb. Wien, 8. 9. 1865
Gest. Wien, 2. 10. 1929
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: J. v. Rosthorn, erster k. k. Gewerbeinspektor für Tirol,
Vorarlberg und Kärnten.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Ernst Lecher (1856 –1926), Physiker.
Laufbahn: Die auf dem mütterlichen Landgut bestehende Tradition der Pflege Erkrankter
durch die Gutsfrau gab H. L. die erste Anregung für eine wohldurchdachte Krankendiät.
Sie leitete zu Beginn des 1. Weltkriegs die Diätküche des Kriegsspitals des Amerikanischen
Roten Kreuzes in Wien-Meidling. Sie richtete in dem von dem Wiener Physiologen A.
Durig als Oberstabsarzt geleiteten Kriegs-Barackenspital Wien-Grinzing (6.000 Betten)
eine Diätküche für Schwerkranke ein. Nach Auflösung des Kriegsspitals 1919 führte sie
zwei dieser Baracken als Tagesheim für gesundheitsgefährdete Kinder weiter. Dieses Kin-
dertagesheim finanzierte sich aus privaten Spenden aus dem In- und Ausland. H. L. galt
als besonders aktiv auch in der individuellen Hilfe für ihre Pfleglinge und deren Fami-
lienangehörige.
L.: BLÖF, Czeike Bd. 4, 2004, Neue Österr. Biographie 1931, ÖBL, Die Österreicherin, Jg.
2, 1929, H. 9, NFP 4. 10. 1929, 5. 10. 1929, www.doceri.de/zeitung/
Lecher Louise (Luise); Schriftstellerin
Geb. Wien, 29. 11. 1836
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit dem Chef-Redakteur der Wiener „Presse“.
Laufbahn: Veröffentlichte Erzählungen, Gedichte und Kritiken unter anderem in dem Jahr-
buch „Dioskuren“, in der „Neuen Illustrierten Zeitung“, der „Presse“, der „Berliner Bör-
sen-Zeitung“ und in Roseggers „Heimgarten“.
L.: Eisenberg 1891, Pataky 1898
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika