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Lederer1936
len Werten bekannten. Die Forschungsarbeiten G. L.s stießen in den USA und in Europa
auf reges Interesse. Nach zahlreichen weiteren international vergleichenden Forschungs-
projekten liegt inzwischen umfangreiches Datenmaterial vor, das sich auf Jugendstudien in
den USA 1978 und 1991, der BRD 1979 und 1991, der ehemaligen DDR 1990, Österreich
1980 und 1992 und Moskau 1990 bezieht. Die Auswertung des Materials zeigt, welche Be-
deutung autoritären Einstellungen in den verschiedenen Gesellschaften zukommt, welchem
Wandel sie unterliegen und wie sie jeweils durch Familie und Staat bedingt werden. G. L.
hebt in ihren Untersuchungen Entwicklungspotentiale und Gefahrenquellen für demo-
kratische Gesellschaften hervor. Mit diesem Ansatz, der demokratische Gesellschaften vor
Diktaturen schützen will, knüpft sie konsequent an die Tradition der Studie zur Autoritären
Persönlichkeit von Adorno et al. (1950) an. Von 1987–1992 lehrte sie als Gastdozentin So-
ziologie und Psychologie an der Universität Hamburg und an der Technischen Universität
in Berlin. Seit 1994 gibt G. L. Kurse in Politischer Psychologie und Sozialpsychologie an der
New School University in New York. Neben der Autoritarismusforschung beschäftigt sich
G. L. gleichermaßen mit dem Phänomen des Antisemitismus: 1998 lehrte sie als Visiting
Scholar „Looking Back at the Holocaust Fifty Years Later“ am Manhattanville College
Purchase in New York. Im Herbst 2001 oblag G. L. die erstmals ausgeschriebene Paul La-
zarsfeld-Gastprofessur an der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften der Univer-
sität Wien.
Ausz., Mitglsch.: G. L. ist Mitglied der International Society for Political Psychology (ISPP).
Sie wurde 1981 mit dem erstmals von der ISPP zu verleihenden Erik Erikson Award für
ihre Dissertation ausgezeichnet. 2000–2001 war sie Vizepräsidentin der ISPP.
W. u. a.: „Trends in Authoritarianism. A study of adolescents in West Germany and in the
United States since 1945. In: Journal of cross-cultured Psychology 13“ (1982), „ Jugend
und Autorität: Über den Einstellungswandel zum Autoritarismus in der Bundesrepublik
Deutschland und den USA“ (1983), „Protest Movements as a Form of Political Action. In:
Hermann, Margaret G. (Ed.): Political Psychology“ (1986), „Young Austrians and the election
of Kurt Waldheim. In: Political Psychology 9“ (1988), „Antisemitismus und Fremdenhass
aus der Sicht der politischen Psychologie. In: Herdieckerhoff, Eberhard; Ekesparre, Doro-
thee von Elgeti, Ricarda und Marahrens-Schürg, Christa (Hg.): Hassen und Versöhnen“
(1990), „Gem. mit Nerger, Joachim; Rippl, Susanne; Schmidt, Peter; Seipel, Christian: Auto-
ritarismus unter Jugendlichen der ehemaligen DDR. In: Deutschland Archiv 6“ (1991), „Die
autoritäre Persönlichkeit und Antisemitismus: Vergleichende Antisemitismuserhebungen in
Europa und USA. In: Sammelband des Wissenschaftlichen Workshops des Ludwig Boltz-
mann Instituts für Historische Sozialwissenschaft: ‚Antisemitismus messen?’“ (1991), „Gem.
mit Kulke, Christine (Hg.): Der gewöhnliche Antisemitismus“ (1994), „Gem. m. Schmidt,
Peter (Hg.): Autoritarismus und Gesellschaft“ (1995), „Autoritarismus und Fremdenfeind-
lichkeit im deutsch-deutschen Vergleich: Ein Land mit zwei Sozialisationskulturen. In:
Rippl, Susanne; Seipel, Christian; Kindervater, Angela (Hg.): Autoritarismus. Kontroversen
und Ansätze der aktuellen Autoritarismusforschung“ (2000)
L.: Ingrisch 2006, Kindervater/Seipel/Rippl 2002
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika