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Leopoldine1966
Skills Training Center, Das Team: Sepp Leodolter, http://www.meduniwien.ac.at/SSTC/
team.htm, Munzinger-Archiv Online, hg. vom Munzinger-Archiv. Ravensburg, verfügbar
unter: www.munzinger.de, Österreichisches Parlament (Hg.) Wer ist wer?, www.parlament.
gv.at, Schwediauer, Veronika: Biographische Datenbank über die österreichischen Minister
und Ministerinnen zwischen 1966 und 2006, Vorgehensweise wird in Schwediauer, Veroni-
ka (2010): Same Same But Different: The Political Recruitment of Women and Men to the
Austrian Government, Dissertation, Wien, http://homepage.univie.ac.at/veronika.schwedi-
auer/_DISSERTATION_Schwediauer_Final.pdf; S. 326 –329 dargestellt
Veronika Schwediauer
Leopoldine; Erzherzogin von Österreich, Kaiserin von Brasilien und Naturforscherin
Geb. Wien, 22. 1. 1797
Gest. Rio de Janeiro, Brasilien 11. 12. 1826
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Kaiser Franz I., Kaiser von Österreich, König von Un-
garn (1768 –1835); Mutter: Maria Theresia von Neapel-Sizilien.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1817 Heirat mit Prinz Pedro von Braganza, portugiesischer
Kronprinz, der sich vor der Heirat mit der gesamten Königsfamilie im portugiesischen Ko-
lonialreich Brasilien befand, wohin diese vor der Besetzung Portugals durch Napoleon geflo-
hen war; Kaiser von Brasilien (1822–31); Kinder: Maria II. da Gloria, Königin von Portugal
(1819 –1853), Joao Carlos (1821–1822), Januária (1822 –1901), Paula Mariana (1823 –1833),
Francisca Carolina (1824 –1898), Pedro (1825 –1891, als Pedro II. de Alcántara von 1831 bis
1889 Kaiser von Brasilien).
Ausbildungen: Von Jugend an widmete sie sich naturwissenschaftlichen Studien unter An-
leitung des Leiters des Hof-Naturalienkabinetts Carl v. Schreibers.
Laufbahn: L. trat einige Monate nach ihrer Heirat ihre Brautfahrt durch die Neue Welt
an. Gleichzeitig segelte eine österreichische naturwissenschaftliche Expedition (u. a. Pohl,
Natterer, Mikan, Th. Ender) nach Rio de Janeiro. L. erwies sich als leidenschaftliche Natur-
forscherin, sie fischte, jagte, fing Tiere, sammelte Mineralien, machte chemische Analysen,
berichtete über ihre Entdeckungen an Schreibers und sandte bei jeder Gelegenheit Exoten
in die Heimat. Sie empfing auch Sendungen der weit im Inneren des Landes tätigen öster-
reichischen Forscher, sortierte sie und leitete sie nach Wien weiter. Als der König, Joao VI.,
nach Portugal zurückkehrte, übernahm Kronprinz Pedro 1821 die Regierung in Brasilien.
L.s Stellung zwischen dem liberal gesinnten Gatten und dem konservativen österreichischen
Regime gestaltete sich schwierig. Als aber die Unabhängigkeitsbewegung der amerikani-
schen Kolonien auch Brasilien ergriff, ermutigte L. ihren Gatten, sich dafür zu entscheiden.
In seiner Abwesenheit von der Hauptstadt führte sie zweimal die Regentschaft. Ende 1822
erfolgte die Krönung Don Pedros zum Kaiser des unabhängigen Brasilien. L. bereitete die
Krönungszeremonien vor, die Krönungsgewänder wurden nach ihrem Entwurf ausgeführt.
Das gefährliche Tropenklima, die fortdauernden politischen Spannungen, Heimweh, vor al-
lem die offen zur Schau getragene Abwendung ihres Gatten und ihre zerrüttete Ehe führten
bei ihr zu einem als „Gallen- und Nervenfieber“ bezeichneten tödlichen Zusammenbruch
der noch nicht Dreißigjährigen. Durch L.s aktiver Teilnahme an der Unabhängigkeitsbe-
wegung, aber auch durch ihre Güte, mit der sie sich allen Bedürftigen und Unterdrückten
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika