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Lesky | L 1969
mit ihrer altphilologischen Ausbildung befasst, wandte sich aber bald in zahlreichen Arbei-
ten der Medizin des 18. und 19. Jahrhunderts zu, dabei besonders der Wiener Medizini-
schen Schule, ihren einzelnen Fachdisziplinen, der Methodik abendländischen Forschens
und der Kenntnis der Berufskrankheiten im 18. Jahrhundert. 1960 Übernahme der Leitung
des Wiener Medizinhistorischen Institutes, daneben Lehrauftrag und Arbeit über die Wie-
ner Medizinische Schule des 19. Jahrhunderts, 1962 außerordentliche Professorin für Ge-
schichte der Medizin der Universität Wien, bis 1979 Vorstand des Instituts für Geschichte
der Medizin; 1966 ordentliche Professorin und damit erste Ordinaria der Medizinischen
Fakultät der Universität Wien; 1979 nach einem Missverständnis emeritiert, da ein Schrei-
ben mit der Bitte auf Grund ihrer altersbedingten Schwerhörigkeit ihre wissenschaftliche
Tätigkeit zukünftig nur mehr in Innsbruck auszuführen, fehlinterpretiert wurde. E. L. ver-
mutete eine Intrige hinter diesem Geschehen und es kam zum Bruch mit dem Institut. Eine
Festschrift des Instituts zum Anlass ihres 70. Geburtstags wurde von ihr nicht entgegenge-
nommen. Zu einer Annäherung kam es jedoch mit ihrem Besuch der 200-Jahr-Feier des
Josephinums 1985. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit war E. L. auch auf dem Gebiet
des medizinischen Bibiliotheks-, Dokumentations- und Archivwesens aktiv.
Ausz., Mitglsch.: Zahlreiche Mitgliedschaften und Auszeichnungen, darunter: 1965 Mit-
glied der deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (seit 1970 medizinischer Ad-
junkt-Senator), Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied
der Internationalen Akademie für Geschichte der Medizin (seit 1963), deren Generalse-
kretärin von 1971 bis 1973. 1970 Verleihung der Esculape d´or, 1966 –70 Assistant Editor,
anschließend bis 1973 Editor der „Clio Media“. Zeitschrift der Internationalen Akademie
für Geschichte der Medizin, seit 1967 Honory Vice-Präsident der Internationalen Akade-
mie für Geschichte der Medizin, 1971–73 deren Generalsekretärin; 1978 Ehrendoktorat der
medizinischen Fakultät Zürich. Verkehrsflächenbenennung: 1994: Leskygasse, Wien 1220.
1998 wurde auch ein Tor am Universitätscampus der Universität Wien nach ihr und ihrem
Mann benannt.
Qu.: Institut für Geschichte der Medizin, Tagblattarchiv (Sammelmappe).
W. u. a.: Schriftenverzeichnis vgl. Festschrift für Erna Lesky zum 70. Geburtstag. Hg. v. Kurt
Ganzinger, Manfred Skopec und Helmut Wyklicky (mit Porträt). (1981)
„Die Zeugungs- und Vererbungslehren der Antike und ihr Nachwirken. Akad. d. Wiss. u.
Lit. in Mainz, Abh. d. geistes- u. sozialw. Kl., Nr. 19“ (1950), „Österreichisches Gesundheits-
wesen im Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus. Arch. f. österr. Gesch., Bd. 122, H. 1., Ös-
terr. Akad. d. Wiss., phil.-hist. Kl., hist. Komm.“ (1959), „Johann Peter Franks akademische
Rede vom Volkselend als der Mutter der Krankheiten. Eingeleitet, ins Deutsche übertragen
und mit Anmerkungen versehen. Sudhoffs Klassiker der Medizin. Hrsg. Akad. d. Natur-
forscher Leopoldina in Halle, Bd. 64“ (1960), „Carl von Rokitansky. Selbstbiographie und
Antrittsrede. Eingeleitet, herausgegeben und mit Anmerkungen versehen. Sitzber. d. Österr.
Akad. d. Wiss., phil.-hist. Kl., Bd. 234/3“ (1960), „Von den Ursprüngen des therapeutischen
Nihilismus. Sudhoffs Arch. Gesch. Med. 44“ (1961), „Die Wiener geburtshilflich-gynäko-
logische Schule. Geist und Leistung. Dtsch. Med. Wschr. 87“ (1962), „Die Wiener ophthal-
mologische Schule. Wien klin. Wschr. 74“ (1962), „Ignaz Philipp Semmelweis und die
Wiener Medizinische Schule. Veröffentl. d. Komm. f. Gesch. d. Math. u. Naturwiss., Bd. 1;
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika