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ternat. Akad. MS Zermatt 1946; 2 × 1. Rang Gornergrat Derby Zermatt 1948; 2 × 1. Rang
Marmolata Rennen 1948; 3 × 1. Rang Int. Damenskirennen Grindelwald; 3 × 1. Rang SL,
ABF KOMB Holmenkollen Oslo 1951; 4 × Hahnenkammsiegerin ABF 1951, 1953, 1954
und KOMB 1954; 2 × Kandahar-Siegerin SL und KOMB 1952 in Chamonix; 4. Rang ABF,
5. Rang RS WM Oslo 1952; 2 × 1. Rang Silberkugel Rennen Seefeld 1953. 4. Rang SL und
KOMB WM, 1954 Trägerin des „Ski d’Or“, Beste Skiläuferin des Jahres 1954; Beste Sport-
lerin Österreichs 1951.
L.: Adam 1984, Wikipedia
Maier Ines Victoria, Deckname: Wera; Architektin und Widerstandskämpferin
Geb. Santiago de Chile, Chile, 30. 10. 1914
Gest. Chile, 2004
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Ernesto Maier, Emma Maier, geb. Mayer.
Freundschaften: Herbert Eichholzer, geb. Graz, 31. 1. 1902, gest. Wien, 7. 1. 1943 (hinge-
richtet), Architekt und Widerstandskämpfer. Margarete Schütte-Lihotzky, geb. Wien,
23. 1. 1897, gest. Wien, 18. 1. 2000, Architektin und Widerstandskämpferin.
I. V. M. wurde in Santiago de Chile als eines von sieben Kindern des Ernesto und der Emma
Maier geboren. Sie wuchs in bürgerlichen Verhältnissen auf. 1936 ging sie nach Europa,
um ein Architekturstudium aufzunehmen. Sie studierte zuerst in München, dann an der
Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Clemens Holzmeister. Im September 1939,
nach Beendigung ihres Studiums, folgte sie einem Ruf Holzmeisters als Mitarbeiterin in
seinem Team in Istanbul. Im Umfeld Holzmeisters fanden sich antifaschistisch gesinnte
Personen zusammen, zu denen auch die Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky
und der Grazer Architekt Herbert Eichholzer zählten. Aus diesem Kreis rekrutierte sich die
Auslandsgruppe der Kommunistischen Partei Österreichs in der Türkei. Über Vermittlung
Eichholzers wurde I. V. M. von Erwin Puschmann („Gerber“), Mitglied des Zentralkomitees
der KPÖ, mit der Funktion einer Verbindungsperson zwischen dem In- und Auslandsap-
parat der Partei betraut. Ziel war der Wiederaufbau der Parteistrukturen in Österreich. Im
Verlauf des Jahres 1940 unternahm I. V. M. Kurierreisen nach Jugoslawien, Österreich und
die Schweiz. Wiederholt traf sie mit leitenden Parteifunktionären wie Puschmann, Willi
Frank („Harald“), Julius Kornweitz („Bobby“) und Anton Reisinger („Tondo“) zusammen
und knüpfte in enger Zusammenarbeit mit Eichholzer Verbindungen zwischen Vertretern
von Widerstandsgruppen aus Wien, Linz und Graz. Im September 1940 übersiedelte I. V. M.
aus beruflichen Gründen nach Linz und setzte von dort aus ihre Tätigkeit fort. Inzwischen
war es der Gestapo mit Hilfe des V-Mannes Kurt Koppel („Ossi“) gelungen, sämtliche
Verbindungen innerhalb des Widerstandsnetzes aufzudecken. Mehr als 500 Personen fielen
der Anfang 1941 einsetzenden Verhaftungswelle zum Opfer. I. V. M. wurde am 22. Jänner
festgenommen, als sie die Wiener Wohnung Margarete Schütte-Lihotzkys betrat. Sie wur-
de vier Wochen lang von der Gestapo verhört. Nach einjähriger Haft in den Gefängnissen
Elisabethpromenade und Schiffamtsgasse wurde I. V. M., die chilenische Staatsbürgerin war,
über Intervention ihrer Familie nach Deutschland abgeschoben. Nach kurzer Arbeitsver-
pflichtung unter polizeilicher Meldepflicht erfolgte schließlich ihre Ausweisung nach Chile.
I. V. M. setzte ihre Laufbahn als Architektin fort. Sie starb um 2004 in Chile.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika