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Maria | M 2133
finanziert wurden. Der Ehe entsprossen fünf Kinder, darunter der portugiesische Thron-
folger José.
Laufbahn: Wie ihr Vater, Leopold I., war die Erzherzogin hochmusikalisch, erhielt eine solide
musikalische Ausbildung und wirkte an den barocken Opernaufführungen des Wiener Hofes
mit. Vor allem war sie eine gerühmte Tänzerin bei den höfischen Balletten. Nach Wiener Vor-
bild berief sie die besten Operntruppen nach Lissabon. Als Johann V. 1742 vom Schlag getroffen
wurde, führte M. A., unterstützt von Ratgebern, die Regierung immerhin acht Jahre lang bis zum
Tod des Königs 1750. Es waren Jahre des wirtschaftlichen Niedergangs und staatlichen Verfalls.
Nach Regierungsantritt des inzwischen 34-jährigen Sohnes José I. zog sich M. A. zurück.
L.: Hamann 2001, Ritter 1757
Maria Anna; Erzherzogin
Geb. Wien, 14. 9. 1718
Gest. Brüssel, Belgien, 16. 12. 1744
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Kaiser Karl VI. und Elisabeth Christine von Braun-
schweig-Wolfenbüttel. Wuchs gemeinsam mit ihrer Schwester Maria Theresia, der späteren
Kaiserin, in Wien auf.
LebenspartnerInnen, Kinder: Wie Maria Theresia verliebte sie sich schon in früher Jugend
in einen lothringischen Prinzen, den jüngeren Bruder Franz Stefans, Karl von Lothringen,
Maria Theresias „liebsten Herrn Schwager“ (1712–1780). Auf die ersehnte Heirat mit ihm
musste M. A. allerdings bis 1744 warten, vor allem wegen der Opposition der Kaiserin-Witwe
Elisabeth Christine. Das Paar residierte in Brüssel, wo Karl von Lothringen kaiserlicher
Statthalter der Niederlande mit reichen Einkünften war. Nach einer Totgeburt und während
der Abwesenheit ihres geliebten Mannes, der gegen Friedrich II. in Böhmen kämpfte, starb
M. A. nach kaum einjähriger Ehe.
L.: Hamann 2001
Maria Anna („Marianne“); Erzherzogin von Österreich, Äbtissin und Kupferstecherin
Geb. Wien, 6. 10. 1738
Gest. Klagenfurt, Kärnten, 19. 10. 1789
Herkunft, Verwandtschaften: Älteste Tochter von Maria Theresia und Kaiser Franz I. Stefan.
Wurde nach Maria Theresias Schwester Maria Anna benannt.
LebenspartnerInnen, Kinder: Eine schwere Krankheit 1757 führte zu einer immer stärker
werdenden Verwachsung bis zu einem ausgeprägten Buckel und trug dazu bei, dass M. A.
unverheiratet blieb.
Laufbahn: Schon früh zeigte die Erzherzogin eine Vorliebe für Wissenschaft und Kunst, vor
allem (wie der Vater Franz I.) für Mineralogie und Numismatik, weshalb sie die „gelehrte
Erzherzogin“ genannt wurde und eine eher „männliche Erziehung“ erhielt. Der plötzliche
Tod des über alles geliebten Vaters 1765 änderte M. A.s Leben („dieser tod schlagte mich
zuboden“). Sie wurde fromm, suchte die Einsamkeit und führte ein fast asketisches Leben, zu
dem eine systematische wissenschaftliche Betätigung (Physik, Mechanik, Chemie, Botanik u. a.)
gehörte. Zu ihrem „Eremitentum in der Welt“ trug auch eine langjährige unglückliche Liebe
bei. 1766 wurde M. A. Äbtissin des von Maria Theresia gestifteten adeligen Damenstiftes auf
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika