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Geschwisterschar bekam. Von Jugend an war M. A. lungenkrank und sehr zart. Sie wurde Äbtis-
sin des Theresianischen Damenstiftes in Prag, zog aber bei Fortgang der Krankheit an die Côte
d’Azur, wo sie nach langem Leiden unverheiratet starb, vom Vater tief betrauert.
L.: Hamann 2001
Maria Antonia (Antoinette), Antonietta; Großherzogin von Toskana
Geb. Palermo, Italien, 19. 12. 1814
Gest. Orth bei Gmunden, OÖ, 17. 11. 1898
Herkunft, Verwandtschaften: M. A. war eine Tochter des Königs Franz I. von Neapel-Sizi-
lien aus zweiter Ehe mit der Infantin Isabella von Spanien.
LebenspartnerInnen, Kinder: M. A. war die zweite Gemahlin des Großherzogs Le-
opold II. von Toskana. Die Hochzeit fand 1833 in Neapel statt. Aus dieser Ehe gingen
zehn Kinder hervor: Maria Isabella (* 1834), der Erbherzog Ferdinand IV. (* 1835), Maria
Theresia (1836 –1838), Maria Christina (1838 –1849), Karl Salvator (* 1839), Maria Anna
(1840 –1841), Rainer (1842–1844), Maria Luisa (* 1845), Ludwig Salvator (* 1847) und Jo-
hann (* 1852), der spätere Johann Orth.
Laufbahn: M. A. übte etwa ab 1848/49 auch politischen Einfluss auf Leopold II. aus, trat
für engste Bindung der Toskana an Österreich ein und wandte sich gegen Zugeständnisse
an (italienischen) Nationalismus und Liberalismus. Sie suchte ihren Sohn und Thronfol-
ger Ferdinand deutsch und nicht italienisch zu erziehen. 1859 dankte Leopold zugunsten
seines Sohnes Ferdinand IV. ab. Die Familie musste Florenz verlassen, übersiedelte nach
Österreich, hielt aber den grundsätzlichen Anspruch auf den toskanischen Thron auch im
Exil aufrecht. M. A. überlebte ihren 1870 gestorbenen Mann um 28 Jahre und lebte meist
in Gmunden. Sie sprach weiterhin ihren neapolitanischen Dialekt und Französisch, aber
kein Deutsch. Einmal jährlich reiste sie nach Rom, um am Sterbeort ihres Mannes zu beten,
aber auch, um den Papst – nicht nur als Haupt der Kirche, sondern als vornehmsten der
depossedierten Monarchen – zu besuchen. Das unglückliche Schicksal ihres jüngsten und
Lieblingssohnes Johann (Orth) bewegte sie zutiefst und verdüsterte ihre letzten Lebensjahre.
L.: Hamann 2001, Nemec 2001
Maria Antonia; Kurfürstin von Bayern
Geb. Wien, 18. 1. 1669
Gest. Wien, 24. 12. 1692
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Kaiser Leopold I. und Margarita Teresa von
Spanien. Der letzte spanische Habsburger, König Karl II., blieb ohne Kinder. Aus diesem
Grunde war nach den gültigen Erbverfügungen M. A. als das einzige lebende Kind der
Kaiserin Margarita (der Schwester Karls II.) erbberechtigt. Im Interesse der Einheit des Ge-
samthauses Österreich suchte man in Wien die dynastische Vereinigung zu beschleunigen.
In einem Heiratsvertrag von 1676 wurde die Ehe zwischen Karl II. und der siebenjährigen
M. A. vereinbart, kam aber durch die Veränderung der Kräfteverhältnisse in Spanien und
den Einfluss der europäischen Mächte nie zustande.
LebenspartnerInnen, Kinder: Im Jahre 1685 heiratete sie den bayrischen Kurfürsten Max II.
Emanuel, der 1684 als Bewerber auftrat und mit dem sie eine rein politische Ehe führte.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika