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Maria Theresia von Bourbon; Kaiserin und Königin von Ungarn und Böhmen
Geb. Neapel, Italien, 6. 6. 1772
Gest. Wien, 13. 4. 1807
Herkunft, Verwandtschaften: Sie war die Tochter König Ferdinands I. aus dem Hause
Bourbon und der Erzherzogin Maria Karolina.
LebenspartnerInnen, Kinder: M. Th. war die zweite Ehefrau des verwitweten österreichi-
schen Kaisers Franz II. (I.). Sie war auch seine Cousine. Mutter von 12 Kindern (von ihr
stammen alle späteren habsburgischen Herrscher ab; Kaiser Ferdinand I. war ihr Sohn, Kai-
ser Franz Joseph I. ihr Enkel). Ihre Tochter Maria Ludovica wurde aus Staatsraison mit
Napoleon verheiratet.
Laufbahn: M. Th. war sehr musikalisch und trat gelegentlich bei Hofkonzerten als Sängerin
auf. L. van Beethoven widmete ihr sein Septett in Es-Dur und J. Haydn seine „Theresien-
messe“. Sie sprach vorwiegend Italienisch und Französisch, Deutsch sprach sie sehr schlecht.
Gemeinsam mit ihrem Gatten, mit dem sie einen großbürgerlichen Familienhaushalt führ-
te, wurde die ihrer Frömmigkeit und Wohltätigkeit wegen stets gerühmte Herrscherin am
10. Juni 1792 zur Königin von Ungarn und am 12. August desselben Jahres zur Königin von
Böhmen gekrönt. An tuberkulöser Rippenfellentzündung erkrankt, starb sie wenige Tage
nach einer Fehlgeburt.
L.: Andics 1999, Hamann 2001, www.aeiou.at
Maria Theresia; Erzherzogin von Österreich und Königin von Bayern
Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 2. 7. 1849
Gest. Prien-Schloss Wildenwarth im Chiemgau, Bayern (Deutschland), 3. 2. 1919
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Erzherzog Ferdinand von Österreich-Este; Mutter:
Erzherzogin Elisabeth.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1868 Heirat mit Prinz Ludwig von Bayern (1845–1921), Sohn
des späteren langjährigen Prinzregenten Luitpold (* 1821), der nach dem Tod König Ludwigs
II. für dessen vollständig regierungsunfähigen jüngeren Bruder Otto eine zeitlich unbegrenzte
Regentschaft führte. M. Th. brachte 13 Kinder zur Welt, vier Söhne und neun Töchter; drei
der Kinder starben früh. Die Töchter heirateten in die Häuser Hohenzollern, Kalabrien, Croy,
Sachsen-Coburg-Gotha, Urach und Preysing-Lichteneck-Moos. Die Erziehung war traditi-
onsgemäß streng religiös, auf Bescheidenheit und möglichst umfassende Bildung ausgerichtet.
Laufbahn: Die Erzherzogin galt als die schöne Tochter einer wegen ihrer Eleganz berühm-
ten Mutter, in deren Haus Künstler wie Brahms auftraten. Dennoch wurde M. Th. zu Ein-
fachheit und strenger Religiosität erzogen. Ihre Interessen gingen über das höfische Leben
hinaus. Nach der Hochzeit 1868 erhielt M. Th. die Güter Eiwanowitz in Mähren und Sarvar
bei Steinamanger (Szombathely/Ungarn). 1875 kam von ihrer Tante Adelgunde das Schloss
Wildenwart im Chiemgau hinzu. Ludwig erwarb zudem das Gut Leutstetten am Starn-
berger See, das er zu einem landwirtschaftlichen Musterbetrieb ausbaute. Das Paar lebte in
eher bescheidenen finanziellen Verhältnissen und residierte nach dem Tod Ludwigs I. im
Palais Wittelsbach in München. Nach Luitpolds Tod 1912 wurde die Königsfrage in Bayern
wieder aktuell. M. Th. und ihr Mann wurden nach einwandfreier konstitutioneller Regelung
Königspaar (vom 4. 11. 1913 –7./8.1918). M. Th. war Bergsteigerin, musisch begabt und hatte
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika