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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
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M | Matejka-Felden2172 den Verein „Künstlerische Volkshochschule“. Dieser Verein wird zur großen Empörung der akademischen Eliten ebenfalls am Schillerplatz beheimatet  – wenn auch nur im Souterrain. Beharrlich verteidigt G. M.-F. ihr Projekt, Kunst für breitere Kreise der Bevölkerung zugäng- lich zu machen, gegen alle Anfeindungen und Torpedierungen durch die beamteten Kultur- monopolisten. Obwohl seit 1949 ein Disziplinarverfahren gegen sie läuft und sie von ihrer Lehrtätigkeit an der Akademie bis zum Jahre 1951 ausgeschlossen bleibt, lässt sie sich von ih- rer Arbeit im Souterrain nicht abbringen. Eine wichtige Aufgabe sieht sie darin, jene Bewer- ber der Kunstakademie bei sich aufzunehmen, denen der Beginn eines ordentlichen Studiums durch die Prüfungskommission verwehrt worden ist. Bereits im Jahre 1950 umfasst das Kurs- programm der Künstlerischen Volkshochschule dreiundzwanzig Kurse, die Bilder werden in den Volksbildungshäusern ausgestellt, im Jahre 1951 auch im Wiener Messepalast, 1952 im Palais Liechtenstein sowie ebenfalls 1952 in der BRD in Marl-Recklinghausen bei Essen. 1954 wird wegen des großen Erfolges und der großen Nachfrage die Wiener Kunstschule ge- gründet, die zunächst als Privatschule geführt wird und schließlich 1965 Öffentlichkeitsrecht erhält. Diese Schule bleibt mit der Künstlerischen Volkshochschule administrativ und finan- ziell eng verbunden. Trotz der Ehescheidung, die am 5. Mai 1948 erfolgt ist, bleibt G. M.-F. in ständigem Kontakt mit Viktor Matejka, der bis zu seinem Tod 1992 in der gemeinsamen Wohnung lebt. Seine Frau war allerdings einige Jahre nach der Trennung in die Cobenzlgasse übersiedelt. Nach der Wiederaufnahme ihrer Lehrtätigkeit an der Akademie der Bildenden Künste im Jahre 1951 reihen sich viele Ehrungen aneinander. 1956 erhält sie den Staatspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Volksbildung. Im Jahre 1959 wird G. M.-F. vom Bundespräsidenten zur ordentlichen Hochschulprofessorin ernannt, 1954 wird sie vom fran- zösischen Erziehungsministerium eingeladen, am Pariser Institut National Vorträge zu halten, 1960 spricht sie auf eine Einladung der Sektion korrespondierender Mitglieder der Akademie der pädagogischen Wissenschaften der UdSSR hin in Moskau über moderne Kunsterziehung und Erwachsenenbildung in Österreich. Trotzdem schwelt der Hass der Akademiker gegen sie auch weiterhin unvermindert  – ihr Urlaubsansuchen wird vom Rektor der Akademie nicht befürwortet, wobei die hämische Begründung angeführt wird, man hätte sie nicht in ihrer Eigenschaft als Professorin der Akademie der Bildenden Künste, sondern nur als Leiterin der Künstlerischen Volkshochschule eingeladen. 1962 stellt sie ihre eigenen Bilder in Bremen aus, 1963 übersiedelt die Künstlerische Volkshochschule endgültig in die Lazarettgasse 27. An- lässlich des fünfundsechzigsten Geburtstages von G. M.-F. werden im Wiener Künstlerhaus zwei Ausstellungen veranstaltet: eine mit Werken der Jubilarin und eine zweite mit Arbeiten ihrer Schüler der Künstlerischen Volkshochschule. Ausz.: 1967 wird sie in den Rang einer Ordinaria erhoben und erhält das Goldene Eh- renzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, im Jahre 1970 das Große Goldene Ehrenzeichen von Stadt und Land Wien. Qu.: DÖW. Nachlass von Viktor Matejka. W.: Zahlreiche Publikationen über volksbildnerische und künstlerische Arbeit. L.: BLÖF, Klamper 1981, Prominenz der Republik Österreich 1962, Weißinger 1995 Karin Nusko
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
2, I – O
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1026
Category
Lexika
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