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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
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M | Mayer2192 17. 4. 1936). Der Ehe entstammten die Tochter Helene (geb. 14. 7. 1905) und der Sohn Karl (geb. 21. 6. 1907). Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre trat L. M. M. als (Co-) Autorin einiger Lustspiele hervor, die mit Erfolg an den großen Wiener Bühnen, zum Teil auch im Ausland, zur Aufführung gelangten. Darüber hinaus war sie als Feuilletonistin zunächst beim „Neuen Wiener Tagblatt“, dann bei der „Neuen Freien Presse“ tätig. In ihren Feuilletons setzte sie sich in ironischer, aber letztendlich affirmativer Weise mit Geschlechterstereotypen wie dem Vamp oder dem Gigolo auseinander und widmete Phänomenen des bürgerlichen Alltags, wie dem Essen, dem Schenken, der Sommerfrische oder dem Kaffeehaus ausführliche, mit kulturhistorischen Details angereicherte Betrachtungen. Sie war Mitglied der Journalis- ten- und Schriftstellervereinigung „Concordia“, in deren Vorstand sie im Herbst 1938 gewählt wurde. Nach dem Tod ihres Mannes (1936) bestritt sie ihren Lebensunterhalt aus dem hin- terlassenen Vermögen, ihrer schriftstellerischen Arbeit sowie gelegentlichen Übersetzungen. Nach der Annexion Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland fand L. M. M., die bereits in der Republik mit dem Legitimismus sympathisiert hatte und Mitglied des „Reichsbundes der Österreicher“ gewesen war, Anschluss an monarchistische Widerstands- kreise. Im Juni 1939 traf sie über Vermittlung von Erich Thanner in Paris mit Otto Habs- burg zusammen und stellte sich ihm als Mitstreiterin zur Verfügung. Im Rahmen des Legi- timistenzirkels um Johann Müller und Thanner war sie mit dem Aufbau einer Frauengruppe betraut und als Verbindungsperson tätig. Gemeinsam mit Thanner verfasste sie Nachrichten für den im Ausland betriebenen „Österreich-Sender“, die diesen allerdings nicht erreichten. Ihr Salon in der Wiener Floragasse war Treffpunkt von Oppositionellen, wobei sie ihre Kontakte in Theater- und Künstlerkreise auszunutzen versuchte. Am 9. November 1939 wurde L. M. M. gemeinsam mit anderen Persönlichkeiten der Grup- pe, die bereits unter Beobachtung der Gestapo gestanden hatten, verhaftet. Während ihre Gesinnungsgenossen vor dem Volksgerichtshof wegen Hochverrats angeklagt und zu Haft- strafen verurteilt wurden, wurde M. aufgrund ihrer jüdischen Herkunft, die sie ursprünglich vor den nationalsozialistischen Behörden hatte verbergen können, am 26. April 1944 ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Qu.: Datenbank Namentliche Erfassung der österreichischen Holocaustopfer, DÖW; DÖW 2128; Geburtenbuch der jüdischen Gemeinde, IKG Wien; Institut für Zeitgeschichte, München (Hg.): Widerstand als „Hochverrat“ 1933–1945. Die Verfahren gegen deutsche Reichsangehörige vor dem Reichsgericht, dem Volksgerichtshof und dem Reichskriegs- gericht (Microfiche-Ed.). München, Saur, 1994 ff. (Microfiches 0409, 0646); MA 61, Wiener Heimatrolle, L. M. M.; Tagblatt-Archiv. W.: „Meine liebe, dumme Mama (Hotel Jungfrau). Lustspiel in 3 Akten von Ludwig Nerz und Louise Maria Mayer“ (1929), „Disraeli. Eine Komödie in fünf Bildern von Louise Marie Mayer und Arthur Rundt“ (1932), „Kyrill reist ins Abendland. Komödie in fünf Bildern von Louise Marie Mayer und Arthur Rundt“ (Uraufführung 1932), „Kleine Szene im Palast- hotel“ (Typoskript), „Übersetzung ins Deutsche: René Fauchon: Seine Kleine (Sein kleines Mädel)“. Feuilletons u. a.: „Ehrenrettung des ‚Vamp‘. In: NWT, 28. 2. 1932, S. 2 f.“, „ ‚Schöner Gigolo, armer Gigolo‘. In: NWT, 9. 4. 1933, S. 2 f.“, „Der Kampf um den Mann. In: NFP, 29. 12. 1934, S. 1 f.“, „Kultur des Essens. In: NFP, 2. 6. 1935, S. 1 f.“, „Das Wiener Kaffeehaus. In: NFP, 30. 10. 1935, S. 9“, „Dame auf Reisen. In: NFP, 25. 6. 1936, S. 1–3“, „Soll eine Frau
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
2, I – O
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1026
Category
Lexika
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