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entschieden, wollte doch so gut wie keine Kanzlei sie als Rechtsanwaltsanwärter (sic!) be-
schäftigen. Dr. S. L., die im Gegensatz zu den meisten ihrer Kolleginnen nicht aus einer
Juristenfamilie stammte, gelang es schließlich trotzdem, geeignete Stellen zu finden, sie ab-
solvierte ihre Praxis in Eisenstadt, zunächst von 15. 7. 1931 bis 17. 1. 1934 bei Dr. Emanuel
Geschwind, anschließend bei Dr. Robert Baru.
Laufbahn: S. M. wurde am 29. 12. 1936 in die Rechtsanwaltsliste der Kammer für Wien, Nie-
derösterreich und das Burgenland eingetragen, gleichzeitig mit Dr. Hertha Breuer. Sie betrieb
fortan ihre Kanzlei gemeinsam mit dem Ehemann Dr. Robert Mehler an der Adresse Wien
1, Singerstraße 23. Wenige Wochen nach dem „Anschluss“ flüchteten die Mehlers aus Wien.
Mit Ablauf des Jahres 1938 wurden sie und ihr Ehemann aufgrund der 5. Verordnung zum
Reichsbürgergesetz als „Juden“ aus der Rechtsanwaltsliste gelöscht. Ab Mai 1941 lebte das
Ehepaar in den USA. Wie die meisten österreichischen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwäl-
te konnten auch sie im Exil nie mehr ihren erlernten Beruf ausüben. Sie arbeiteten im Bereich
Buchhaltung und -prüfung, noch Ende der 1970er-Jahre war S. M. in New York berufstätig.
Qu.: Archiv der RAK Wien, WStLA (Meldeunterlagen), ÖStA/AdR (Hilfsfonds), Archiv
der IKG Wien.
L.: Sauer/Reiter-Zatloukal 2010 Barbara Sauer
Meier-Michel Johanna; Malerin, Bildhauerin und Kunstgewerblerin
Geb. Böhmisch Leipa (Česká Lípa, Tschechien), 1876
Gest. Wien, um 1930
Herkunft, Verwandtschaften: Seit dem Jahre 1905 ist sie mit dem bekannten Bildhauer und
Emailleur Emil Meier verheiratet.
Ausbildungen: Studium an der Kunstschule für Frauen und Mädchen von 1897/8 –1902/3
bei Prof. Kauffungen und bei Prof. Stefan Schwartz an der Kunstgewerbeschule in Wien.
Studienreisen nach München, Paris und Italien.
Laufbahn: Bildhauerin, Kunstgewerblerin und Keramikerin, Spezialgebiet Herstellung von
Porträts in farbigem Wachs und Emailarbeiten in Verbindung mit Plastik.
Nach Ihrem Studium nahm sie als Kunstgewerblerin an verschiedenen Ausstellungen in
Wien teil. Organisation und Beteiligung an der Ausstellung der Vereinigung bildender
Künstlerinnen Österreichs; sie schuf das Plakat für die erste „Kunst der Frau“-Ausstellung
im Jahre 1910. Jahrelang entwarf und arbeitete sie bei der Wiener Kunstkeramischen Werk-
stätte (gegründet im Jahre 1906 von Bertold Löffler und Michael Powolny, die ab etwa
1907 eine Verkaufsgemeinschaft mit der Wiener Werkstätte unterhielt). Auch schuf sie zwei
Denkmäler in ihrer Vaterstadt Böhm, Leipa.
Ausstellungen: Katalog der XXXVII. Ausstellung der Vereinigung Bildender Künstler
Österreichs, Wien. I. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Oesterreichs.
„Die Kunst der Frau.“ Wien 1910. Katalog der II. Ausstellung der Vereinigung bildender
Künstlerinnen Österreichs, Hagenbund [September – Oktober 1911]. Wien 1911. Katalog
der dritten Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreich. Wien 1912.
Katalog der fünften Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [I.
Maysedergasse 2. Jänner –Februar 1914]. VII. Ausstellung der Vereinigung bildender Künst-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika