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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
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M | Meitner2226 Ausbildungen: Volksschule, Bürgerschule Wien 2, Czernin-Platz 3, ab 1898 Privatkurse zur Vorbereitung auf eine externe Matura; 1901 Matura am k. k. akadem. Gymnasium, ab 1902 Studium der Physik und Mathematik an den Universitäten Wien und Berlin, 1. 2. 1906 Pro- motion zum Dr.phil. (Physik), als zweite Frau im Studienfach Physik und als vierte Dokto- rin der Universität Wien. Laufbahn: Nach Studienabschluss Arbeit am Institut für theoretische Physik in Wien; Ablehnung eines Stellenangebots der Auer-Gesellschaft, einer Glasglühlichtfabrik in der Nähe Wiens; ab 1907 in Berlin systematische Vertiefung auf dem Gebiet der radioakti- ven Chemie (Räume dafür vom Leiter des Chemischen Instituts, Emil Fischer, zur Ver- fügung gestellt), seit 1908 Kontaktaufnahme mit dem Kreis Berliner Physiker, Besuch der sogenannten Mittwoch-Kolloquien, auf denen neue Forschungsergebnisse diskutiert wurden; auf einem Kongress in Salzburg 1909 Vorstellen zweier ihrer Arbeiten über Be- ta-Strahlung, auf diesem Kongress stellte auch Albert Einstein seine Relativitätstheorie vor; Besuch der Vorlesungen über theoretische Physik bei Max Planck; Laborplatz bei dem Leiter des Berliner Instituts für Experimentalphysik, Heinrich Rubens; Beginn der Zusammenarbeit mit Otto Hahn; 1910 Teilnahme am 1. Internationalen Radium-Kon- gress in Brüssel; L. M. war von 1912 bis 1915 als Assistentin bei Max Planck in Berlin sowie 1913 am Institut für Chemie in Berlin tätig („Sie durfte am Chemischen Institut in Berlin [ …] nur in den Kellerräumen des Instituts arbeiten und [ …] musste sich ver- pflichten, die eigentlichen Arbeitssäle des Instituts nicht zu betreten“, Lind 1961). 1913 Angebot einer Dozentenstelle mit Aussicht einer Professur aus Prag; 1914 Einberufung Hahns zum Militärdienst, 1915 meldet sich M. freiwillig als Röntgenschwester, in dieser Funktion und als Assistenz bei Operationen Arbeit in einem Frontspital in Lemberg; 1916 Einsatz im Vereinshospital des Roten Kreuzes in Prag-Karolinenthal, an freien Tagen Fahrt nach Berlin und Wiederaufnahme der Forschungen, teilweise wieder mit Hahn. 1918 Sympathisierung mit dem reformistischen Flügel der SPD, Besuch der Veranstal- tungen mit dem Programm „Proletarier und Intellektuelle vereinigt euch“. Von 1917 bis 1938 richtete L. M. die physikalisch-radioaktive Abteilung am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin-Dahlem (Otto Hahn) ein und hatte dessen Leitung inne. 1922 ve- nia legendi an der Philosophischen Fakultät der Universität Berlin, ab 1923 Vorlesun- gen, ab 1. 3. 1926 ao., nicht beamtete Professur für experimentelle Kernphysik. 11. 7. 1933 Entzug der Lehrbefugnis, trotzdem Weiterführung der Forschungen mit Hahn, da sie österreichische Staatsbürgerin war. Ende 1938 war L. M. maßgeblich an der Entdeckung der Kernspaltung beteiligt. Lebensbedrohliche Anzeige ihres Kollegen Kurt Heß, Flucht nach Stockholm, dort von 1938 bis 1946 Arbeit am Nobel-Institut, Arbeitsbedingungen jedoch budgetär und personell ungenügend. Ab 1941 Vorlesungen am Stockholmer Insti- tut, doch nur wenig Interesse an ihrer Arbeit. Im Exil und im ständigen Briefwechsel mit Otto Hahn Mitverfolgung der Entwicklung der Kernspaltung. Ab 1946 war sie Leiterin der kernphysikalischen Abteilung im Physikalischen Institut der Technischen Hochschu- le Stockholm, 1946 Gastprofessorin an der Universität Washington, Angebote zur Arbeit in den USA schlug sie aus; 1947 Angebot der Leitung der Physikalischen Abteilung in Mainz abgelehnt; 1947 o. Professur in Stockholm; 1959 und 1964 Bryn-Mawr-College; 1960 Übersiedlung nach Cambridge, um in der Nähe ihrer Familie zu leben.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
2, I – O
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1026
Category
Lexika
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