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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
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Mendrochowicz | M 2233 Mendrochowicz Severa, Wjera; Historikerin und Bibliothekarin Geb. Lemberg, Galizien (Lwiw, Ukraine), 4. 1. 1891 Gest. Pressbaum, NÖ., vor dem 10. 7. 1942 Herkunft, Verwandtschaften: Der Vater, Ingenieur der österreichischen Staatsbahnen Leo Mendrochowicz, starb schon 1898. Die Vormundschaft hatte die Mutter Renate Romanczuk, geb. Blau aus Brünn. Sie wohnten ab 1905 in Wien im 7. Bezirk in der Burggasse 100a. In der Nationale der Universität Wien für das Wintersemester 1911/12 ist der Stiefvater, Dr. Julian Romanczuk, k.k Rats-Sekretär beim Obersten Gerichtshof Wien, angegeben. Ausbildungen: M. besuchte in Lemberg 5 Klassen Volksschule, ab 1902 das Gymnasium. Ab der 5. Klasse war sie in Wien, besuchte ein  – leider nicht näher genanntes  – Mäd- chenobergymnasium mit Öffentlichkeitsrecht (wahrscheinlich handelt es sich um die von Marianne Hainisch bzw. dem Verein für erweiterte Frauenbildung gegründete Anstalt in der Hegelgasse), legte dort am 5. Juli 1910 die Reifeprüfung ab und inskribierte Geschichte und Geographie an der Universität Wien. 1915 Abschluss mit der Dissertation „Beiträge zur Geschichte und Beurteilung des Templerprozesses“. Am 22. Jänner 1916 promovierte sie mit Auszeichnung. Laufbahn: 16. März 1916 als wissenschaftliche Hilfsarbeiterin ohne Entgelt in den Biblio- theksdienst des Ministeriums des Inneren eingetreten; kurz danach der niederösterreichi- schen Statthalterei zugeteilt. Am 11. Juli 1918 zur Bibliothekspraxis zugelassen und in das Ministerium des Inneren rückversetzt. Zur Zulassung zur Bibliothekspraxis musste eine für den Verwaltungsdienst vorgeschrie- bene Prüfung abgelegt werden, die am Institut für Österreichische Geschichtsforschung stattfand. M. war nach Melitta Winkler und Anna von Netoliczka-Baldenhofen aus Graz (1915) erst die dritte Frau, die sich um Zulassung zur Ergänzungsprüfung bemühte. Mit Beschluss des Kabinettsrates vom 23. November 1918 wurde S. M.  – als Bibliotheks- praktikantin  – in den Österreichischen Staatsdienst übernommen. Mit Erlass des Staats- amtes des Inneren, 18. Juni 1919, Zl. 14905 wurde sie zum Staats-Bibliotheks Konzipisten II. Klasse, mit Erlass des Bundesministeriums für Inneres und Unterricht vom 28. Dezem- ber 1920 (Zl. 102.965–1920) zum Staats-Bibliotheks Konzipisten I. Klasse ernannt. 1923 wurde ihr der Titel Staatsbibliothekar verliehen (Entschluss des Bundespräsidenten vom 24. 5. 1923, Zl. 30.230). 1925 wird Dr. S. M. zur Stellvertreterin des Vorstands der Admi- nistrativen Bibliothek ernannt. Mit 1. Jänner 1937 Oberstaatsbibliothekar (Entschluss des Bundespräsidenten vom 31. 12. 1936, Zl. 266-Pr.). M. wurde mit 17. März 1938 auf Grund ihrer jüdischen Abstammung bis auf weiteres be- urlaubt. Die Nürnberger Rassegesetze, in Deutschland 1935 eingeführt, traten am 20. Mai 1938 in der nun so genannten Ostmark in Kraft, doch schon kurz nach dem „Anschluss“ schieden Juden aus der Verwaltung aus, da sie den Diensteid der Beamten nicht leisten durften. Zwar gab es seitens der Bibliotheksleitung Überlegungen, M. im Hinblick auf die baldige, nämlich für Mai 1939 erwartete, Auflösung der Administrativen Bibliothek als selbständiger Anstalt im Dienst zu belassen und somit die Einstellung und Schulung ei- nes neuen Beamten zu ersparen, bzw. das Funktionieren der Bibliothek nicht zu gefährden. Doch M. wurde mit 29. Oktober 1938 auf Grund von § 3 der Verordnung zur Neuordnung des Berufsbeamtentums in den Ruhestand versetzt.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
2, I – O
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1026
Category
Lexika
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