Page - 2246 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Image of the Page - 2246 -
Text of the Page - 2246 -
Metternich-Sándor | M 2245
Metternich-Sándor Pauline Fürstin, geb. Gräfin Sándor von Slavnica, verh. Metternich-
Winneburg; Philanthropin
Geb. Wien, 25. 2. 1836 (26. 2. )
Gest. Wien, 18. 9. 1921 (28. 9. )
Herkunft, Verwandtschaften: Enkelin und Schwiegertochter von Clemens Wenzel Lothar
Fürst Metternich-Winneburg (1773–1859), Staatsmann; Mutter: Leontine Gräfin Metter-
nich, Tochter des Staatskanzlers aus dessen erster Ehe mit M. E. Fürstin Kaunitz-Rietberg;
Vater: Graf Moritz Sándor v. Slavnica († 1878), der wegen seiner Körperkraft und mutigen
Reiterkunststücke im vormärzlichen Wien eine stadtbekannte Persönlichkeit war.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1856 Heirat mit ihrem Onkel Richard Klemens Fürst Met-
ternich-Winneburg (1829–1895), Diplomat. Tochter: Sophie Marie Antoinette Leontine
Melanie von Metternich-Winneburg, verh. Oettingen-Spielberg (1857–1941).
Laufbahn: P. M.-S. zeigte bald nach ihrer Heirat am sächsischen Königshof, wo ihr Mann ab
1856 Gesandter war, ihr gesellschaftliches Talent. 1859 wurde ihr Mann Botschafter in Paris,
wo es dem Ehepaar bald gelang, das Ansehen Österreichs voll wiederherzustellen und ein
fast freundschaftliches Verhältnis zu Napoleon III. und besonders zu Kaiserin Eugenie zu
erreichen. P. M.-S. kreierte Moden und verkehrte u. a. mit Franz Liszt und Richard Wagner.
1870 kehrte sie nach Wien zurück und fand ihre Lebensaufgabe von den 1870er Jahren bis
in den Ersten Weltkrieg hinein in der Mobilmachung privater Initiativen und Geldmittel
zur Förderung der Wohltätigkeit und des kulturellen Lebens. Ihre Frühlingsfeste im Pra-
ter sowie der berühmte Blumenkorso, Belvedere-, Augarten- und Rotundenfeste zogen ein
breites Publikum an, Veranstaltungen in Salons, Konzertsälen und Theatern kamen dem eli-
tären Geschmack entgegen. Sie protegierte besonders die Poliklinik und die Freiwillige Ret-
tungsgesellschaft. Aber auch die weiträumige Internationale Theater- und Musikausstellung
von 1892, die auf alle Geschmacksrichtungen Rücksicht nahm, wäre ohne ihre Mitwirkung
nicht zu ihrer in Europa einmaligen Bedeutung gelangt. Durch den Ersten Weltkrieg riss
ihr Kontakt zu dem väterlichen Erbgut Bajna b. Gran ab, das sie musterhaft betreut hatte.
Als österreichische Patriotin lehnte sie den ungarischen Separatismus ab, ohne in die Politik
unmittelbar einzugreifen. Ab 1897 führte sie den Doppelnamen Metternich-Sándor.
P. M.-S. genoss im franzisko-josephinischen Wien größte Popularität. Einflussreiche Frau
am französischen Kaiserhof.
W.: „Geschehenes, Gesehenes, Erlebtes“ (1920), „Eclairs du Passé“ (1922), „Erinnerungen.
Hg. v. L. Mikoletzky“ (1988)
L.: Conte Corti 1949, Czeike Bd. 4, 2004, Die Frau im Korsett 1984, Keckeis /Olschak
1953–54, Kosch 1963, Kratzer 2001, NDB, ÖBL, Wagner 1995, Wassilko 1954, Wassilko
1958, Wedel 2010, www.aeiou.at
Metzker Maria; Nationalrätin und Gewerkschaftssekretärin
Geb. Wien, 30. 8. 1916
Gest. Wien, 21. 6. 2010
Ausbildungen: Pflichtschule, Handelsschule.
Laufbahn: Sekretärin, Exportkorrespondentin, Prokuristin, Verkaufsleiterin, Gewerk-
schaftssekretärin; Betriebsrätin bzw. Betriebsratsobfrau 1949 –1955, ab 1955 Sekretärin der
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika