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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
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Mussil | M 2339 hätte. Als Vorsichtsmaßnahme ließ sie sich von einem evangelischen Pfarrer taufen. Sie wurde im Jänner 1943 verhaftet, da sie und der Vater ihres Kindes im sozialistischen Widerstand tätig waren. Sie wurde nach Auschwitz deportiert, wo sie zunächst Grasziegel ausstechen musste und dabei krank wird. Maria Mandl (fälschlich Mandel), eine gefürchtete SS-Aufseherin, teilte ihr eine an- dere Arbeit zu und rettete ihr, im Unterschied zu vielen anderen Häftlingen, das Leben. Als ihre Schwester in das KZ eingeliefert wird, kann sie sie durch Kontakte zum Männerlager mit den nötigen Injektionen versorgen. Später wird E. M. nach Ravensbrück deportiert. Im Jänner 1945, als das KZ-Auschwitz geräumt wird, ist E. M. an der Ruhr erkrankt. Den „Todesmarsch“ nach Ravensbrück überlebt sie nur mit Hilfe ihrer Schwester und einiger Kameradinnen. In Ravens- brück angekommen wird sie von Käthe Sasso versorgt. Sie wird nach Malchow, einem Nebenla- ger von Ravensbrück, gebracht und muss in der Munitionsfabrik arbeiten. Nach der Evakuierung ist E. M. einen Monat lang nach Wien unterwegs. Wieder in Wien, kann sie ihr in zwischen drei- einhalbjähriges Mädchen von ihrer Schwägerin zurückholen. 1946 eröffnete sie den arisierten Weißnähereibetrieb ihrer Mutter wieder, der später von ihrer Tochter übernommen wird. Als ihr Mann 1977 starb, übernahm sie auf Bitte der Sektion die Leitung der SPÖ in Wien-Brigittenau, die ihr Mann lange Zeit innehatte, 17 Jahre lang war sie Bezirksrätin, war die erste Frau im Freien Wirtschaftsverband und baute dort eine Frauenorganisation auf. Seit Ende der 1940er Jahre kehrte sie jedes Jahr nach Auschwitz zurück und arbeitete als Zeitzeugin an Schulen. Sie ist Ehrenvorsitzende des Bundes sozialdemokratischer Freiheitskämpfer und zählte zu den Grün- dungsmitgliedern der Österreichischen Lagergemeinschaft Auschwitz. Nach dem Tod von Friedl Sinclair war sie die Vorsitzende der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück. Zitate: Ohrfeigte als Zeugin vor Gericht den ehemaligen NSDAP-Ortsgruppenleiter Hönisch. „Das war für meinen Bruder, den ich sehr geliebt hab. Dem hat der Hönisch damals in der Kristallnacht zwei Ohrfeigen verpasst.“ („Merken Sie sich: Ich bin Sozialistin. Erna Musik“ In: Der sozialdemokratische Kämpfer 4 –5– 6 /2001, www.freiheitskaempfer.at) Ausz., Mitglsch.: Trat schon sehr früh in die sozialistische Kinderorganisation ein. Kom- merzialrätin und Ehrenvorsitzende des Wirtschaftsverbandes, Vorsitzende der Freiheits- kämpfer im Bezirk. Großes Verdienstkreuz der Republik Österreich, Silberne Kammerme- daille, Auszeichnung des Landes Wien. Qu.: Tagblattarchiv (Sammelmappe). L.: Amesberger/Halbmayr 2001, Berger 1987, Dokumentationsarchiv 1992, Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie: www.dasrotewien.at, www.freiheitskaempfer.at, Auschwitz-In- formation, März 2007: http://www.wsg-hist.uni-linz.ac.at/ Mussil Marie, auch: Mussill, Musill; Frauenrechtsaktivistin Geb. Agram (Zagreb, Kroatien), 17. 1. 1854 Gest. ? Laufbahn: Communallehrerin in Wien und auf dem Gebiet der Frauensache schriftstelle- risch tätig. Am 30. Oktober bildet sich ein Lehrerinnenkomitee unter der Leitung von Marie Schwarz, M. M. und Auguste Fickert, um die Wiedererlangung des in Niederösterreich ab- geschafften Wahlrechts für Frauen zu verlangen. Am 28. Jänner 1893 in den Allgemeinen Österreichischen Frauenverein gewählt. L.: www.onb.ac.at/ariadne/
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
2, I – O
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1026
Category
Lexika
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