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Niebuhr | N 2385
Erzieherin nach Wien. 1873 einjähriger Kurs für Arbeitslehrerinnen.
Laufbahn: Ab 1874 städtische Volksschularbeitslehrerin, danach auch Bürgerschularbeits-
lehrerin. 1881 und 1887/88 im Komitee für die Aufstellung bzw. Revision der Lehrgänge
für den Handarbeitsunterricht. Wirkte an der Sammlung von „Wiener Wandtafeln für den
Unterricht in weiblichen Handarbeiten“ mit.
W.: „Anleitung zum Schnittzeichnen und Zuschneiden der wichtigsten Wäschegegenstände
für die Bedürfnisse der allgemeinen Volks- und Bürgerschulen für Mädchen“ (1897), „Über
den Unterricht im Nähen und Schnittzeichnen an der Bürgerschule, mit Zugrundelegung
der Wiener Wandtafeln. In: Österreichische Lehrerinnen-Zeitung, zugleich Organ des Ver-
eines der Lehrerinnen und Erzieherinnen in Österreich Wien: 7. Jg., Nr. 5“ (1899), „Ist eine
gründliche Umgestaltung des Lehrplanes für den Industrie-Unterricht nothwendig?“ In:
Österreichische Lehrerinnen-Zeitung, zugleich Organ des Vereines der Lehrerinnen und
Erzieherinnen in Österreich Wien: 8. Jg., Nr. 19 (1900)
L.: Pataky Bd. 2
Niebuhr Elly, eigentl. Elly Prager-Mandowsky; Fotografin
Geb. Wien, 25. 3. 1914
Gest. Wien, 18. 9. 2013
E. N. hieß eigentlich Elly Prager-Mandowsky, den Nachnamen Niebuhr nahm sie erst nach
ihrer Heirat an. Sie behielt ihn auch nach der Scheidung.
E. N. war Fotografin in Wien und New York. Nach ihrer Flucht 1938 arbeitete sie in New
York als Porträtfotografin, ab 1947 lebte sie wieder in Wien. Zunächst war sie Zeitungsfoto-
grafin, dann – zwischen Ende der 1950 bis Ende der 80er Jahre – war sie eine bekannte
Modefotografin.
Herkunft, Verwandtschaften: E. N. wurde am 25. März 1914 als ältere von zwei Töchtern
(die jüngere Tochter hieß Ilse) in Wien geboren. Ihr Vater, Erich Prager-Mandowsky,
geb. am 8. Jänner 1876 in Hultschmi (Schlesien), war Kaufmann. Ihre Mutter, Paula Pra-
ger-Mandowsky, geb. am 11. Dezember 1884 in Linz, war um die Jahrhundertwende nach
Wien gezogen. Beide Eltern waren jüdischer Herkunft, die Mutter, eine musisch begabte
Frau, stammte aus einer orthodoxen jüdischen Familie. Die Familie führte in ihrer Woh-
nung, in der Paniglgasse im vierten Wiener Gemeindebezirk, ein einigermaßen bürgerliches
Leben. Man leistete sich eine Hausangestellte.
Laufbahn: E. N. wuchs in einem weit liberaleren Umfeld als ihre Eltern auf. Auf Drängen ihrer
Eltern stellte sie ihre künstlerischen Interessen zunächst zurück und wandte sich einer hand-
festen, praktischen Berufsausbildung zu. Von 1933 bis 1935 absolvierte sie einen Ausbildungs-
kurs in der „Gewerblichen Privatanstalt für Miedernähen, Schnittzeichnen und Zuschneiden“
sowie eine Lehre im „Mieder-Salon“ von Alice Schallinger in der Mariahilferstraße 45. Aber
schon bald ging sie ihre eigenen beruflichen Wege. Im Sommersemester 1935 inskribierte sie
sich in Physik und Chemie an der Universität Wien. Nach drei Semestern, sie war inzwischen
22 Jahre alt, wandte sie sich einer zweiten Berufsausbildung zu: der Fotografie. Sie beginnt eine
Lehre im bekannten Wiener Atelier von Hella (Helene) Katz. Katz, geb. am 20. September
1899 als Tochter einer deutschsprachigen jüdischen Familie in Lemberg, war in den Wirren
des Ersten Weltkrieges nach Wien gekommen, hatte hier 1920 die Graphische Lehr- und
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika