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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
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N | Niebuhr2386 Versuchsanstalt abgeschlossen, 1922 den Gewerbeschein erworben und am 30. März 1925 ein Atelier am Stubenring 18 eröffnet. E. N. begann ihre Lehrzeit bei Katz am 10. November 1936 und belegte parallel zu ihrer praktischen Fotoausbildung auch die vorgeschriebenen Kurse an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt. Im Atelier von Hella Katz war E. N. vor allem mit der Porträtfotografie beschäftigt. Privat entstanden daneben ganz andere Aufnahmen. Die ers- ten erhaltenen Fotos, die sie ab Sommer 1937 machte, sind Sozialreportagen. Sie fotografierte die Errungenschaften des (inzwischen politisch unterdrückten) „Roten Wien“: Kindergärten, Kinderspitäler, Familienasyle und Gemeindebauten, die bis 1933 erbaut wurden, u. a. den Karl Marx-Hof in Wien-Heiligenstadt. E. N. fotografiert aber auch den Wiener Alltag, Straßensze- nen oder das populäre Leben im Prater. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten war E. N. gezwungen, im Frühjahr 1938 die Gra- phische Lehr- und Versuchsanstalt ohne Abschluss zu verlassen. Am 1. Juli 1938, ein Jahr früher als vorgesehen, beendete sie auch die praktische Ausbildung bei Hella Katz. Im Februar 1939 flüchteten die beiden Schwestern E. und Ilse nach London, ihre Eltern blieben in Wien zurück und wurden am 12. Juni 1942 aus Wien deportiert. Ihre Spuren verlieren sich in Budapest. Im Frühsommer 1940 reisten die beiden Schwestern in die USA weiter. Es gelang E. N. relativ rasch, beruflich Fuß zu fassen. Sie arbeitete in mehreren Fotoateliers, zuletzt war sie fünf Jahre lang im Fotostudio Lorstan am Times Square tätig. Hier hatte sie Serien- porträts nach dem gängigen Publikumsgeschmack herzustellen. Kulturellen, sozialen und politischen Anschluss fand E. N. im Kreis kommunistischer Flüchtlinge aus Österreich, die sich im „Austro-American Citizen’s Committee“ zusammengeschlossen hatten. Hier lernte sie auch ihren künftigen Mann, Hans Niebuhr kennen, einen gebürtigen Wiener, der vor der Flucht als Matrose in Hamburg gelebt hatte, und der als Gewerkschafter und ehemaliger Spanienkämpfer politisch aktiv war. Die Ehe ging nach wenigen Jahren auseinander. Im Juni 1947 kehrte E. N., die ihren Nachnamen Niebuhr behielt, nach Wien zurück und bewegte sich auch in Wien im Umkreis kommunistischer Freunde. Sie heiratete 1950 ein zweites Mal. Peter Gellert war ein Journalist, der 1939 ebenfalls nach England geflüchtet war. Auch diese Beziehung zerbrach nach wenigen Jahren. Ende der 1940er Jahre, E. N. hatte inzwischen einen Sohn, begann sie wieder mit der Fotografie. Zunächst machte sie kleine Reportagen, die sie v. a. linken Zeitungen anbot. Dann, ab Ende der 1950er Jahre, wandte sie sich der Modefotografie zu. Am 6. Juli 1957 erschienen ihre ersten Modefotos in der „Wiener Bilderwoche“, für die sie in den folgenden Jahren regelmäßig fotografierte. Später erschienen ihre Modeaufnahmen auch in anderen Tages- und Wochenzeitungen, etwa im „Express“, im „Kurier“, im „Neuen Österreich“, in der „Presse“, der „Kronenzeitung“, aber auch in den Öster- reich-Beilagen der deutschen Illustrierten wie „Brigitte“ und „Für Sie“. Daneben arbeitete sie für Kataloge, Plakate und Modeschauen, für Inserate und Aussendungen. E. N. arbeitete für die bekanntesten Wiener Modesalons wie Adlmüller, Farnhammer. Höchsmann, Faschingbauer, Henrrik, Havas und Dobyhal, aber auch für Pelzhäuser wie Fog- gensteiner, Liska u. a. Nach dem Niedergang dieser Salons in den 1960er Jahren arbeitete sie auch für große Wiener Kaufhäuser, für Mode-, Schmuck- und Textilfirmen. Allmählich er- weiterte sie ihr thematisches Repertoire. Neben der Mode machte sie auch Werbe aufnahmen für führende Wiener Firmen. Sie fotografierte Geschirr ebenso wie Möbel, Reinigungsmittel, Frisuren, Haushaltsgeräte, Kücheneinrichtungen und Teppiche.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
2, I – O
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1026
Category
Lexika
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