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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
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N | Nödl2394 durch ein Missgeschick  – der Speer war um sieben Millimeter zu kurz  – wurde ihr Wurf nicht als Weltrekord anerkannt. Ausz.: 1956 Preis der Stadt Innsbruck beim 5. Grafikwettbewerb, 1958 Kunstpreis der Stadt Innsbruck, 1982 Professorentitel; 1982 Trägerin des Ehrenzeichens für Kunst und Kultur der Stadt Innsbruck. L.: Bertsch 1997, Frauen in Innsbruck Nödl Frieda, Friederike Olga, geb. Rosenfeld; Landtagsabgeordnete und Widerstandskämpferin Geb. Wien, 30. 1. 1898 Gest. Wien, 15. 11. 1979 F. N. wurde als Friederike Olga Rosenfeld 1898 als viertes von acht Kindern in Wien ge- boren. Die Erkrankung des Vaters, eines kleinen Geschäftsmannes, verunmöglichte den Besuch des Gymnasiums. Zur Aufnahmeprüfung für die Lehrerinnen-Bildungsanstalt wurde sie trotz bester Leistungen nicht zugelassen. Sie absolvierte die Handelsschule und war acht Jahre lang als Buchhalterin in einer kleinen Firma tätig. Die versäumte Ausbil- dung versuchte sie durch den Besuch verschiedener Kurse nachzuholen. 1923 heiratete sie den Schuldirektor und Sozialdemokraten Johann Nödl (gest. 20. 1. 1934). 1930 trat sie in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei ein und wurde 1931 von Aline Furtmüller ins Be- zirks-Frauen-Aktionskomitee geholt. Nach dem Verbot der Sozialdemokratischen Partei im Februar 1934, nur wenige Wochen nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes, wurde F. N. für die illegale Partei aktiv. Sie stellte ihre Wohnung und ihr Wochenendhaus für Treffen zur Verfügung und beherbergte Mitglieder der Revolutionären Sozialisten (RS(Ö)) wie Rosa Jochmann oder Karl Hans Sailer. Über eine Gefangenenaufseherin gelang es ihr, Kontakt zu inhaftierten Genossen aufzunehmen und mit Hilfe von Kassibern die Kommunikation unter den Häftlingen sowie mit den im Untergrund befindlichen Sozialisten aufrecht zu erhalten. Sie verwaltete außerdem die Kasse der Sozialistischen Arbeiterhilfe (SAH), aus der die Angehörigen politischer Gefangener unterstützt wurden und Fluchthilfe geleistet wurde. Darüber hinaus sorgte sie als Kurierin für den Kontakt zwischen den Revolutionären Sozia- listen und den in die Tschechoslowakei emigrierten Parteiführern. Auch nach der Annexion Österreichs an das Deutsche Reich setzte F. N. ihre Unterstützungs- und Kuriertätigkeit fort. So verhalf sie etwa Karl Hans Sailer zur Flucht in die Schweiz. Am 1. Juli 1938 wurde sie aufgrund der Denunziation des Gestapo-Konfidenten Hans Pav auf dem Weg nach Paris, wo sie mit Funktionären der Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten zusammentref- fen sollte, noch in St. Pölten aus dem Zug heraus verhaftet. Gemeinsam mit sechs weiteren Mitgliedern der ehemaligen RS(Ö), unter ihnen Wilhelmine Moik, stand sie im Juni 1939 im ersten Volksgerichtshofprozess in Österreich wegen Vorbereitung zum Hochverrat vor Gericht. F. N. bekannte sich dazu, aus humanitären Erwägungen den Familien von Robert Danneberg, Käthe Leichter und Heinrich Steinitz Unterstützungsgelder zukommen lassen zu haben. Sie wurde zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus sowie zur Aberkennung der bürger- lichen Ehrenrechte verurteilt. In einem gesonderten Verfahren, das gegen sie, Käthe Leich- ter und die erwähnte Gefangenenaufseherin angestrengt wurde, erhielt sie wegen Kassiber- schmuggels weitere zwei Monate Haft. Ihre Strafe verbüßte sie teils in der Frauenstrafanstalt
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
2, I – O
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1026
Category
Lexika
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