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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
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N | Nostitz2398 in seiner Bibliothek selbst weiterzubilden. Sie lernt während ihrer Reisen im Selbststudium Englisch und lässt sich für Reiseskizzen wiederholt im Zeichnen und Skizzieren unterweisen. Laufbahn: Lernt 1830 den Prager Johann Wilhelm Helfer zufällig auf einer Reise nach Dresden kennen, den sie vier Jahre später heiratet. Bereits 1835 geht das Ehepaar von Prag nach Smyrna (Izmir), wo Helfer eine Arztpraxis einrichtet und sich naturwissenschaft- lichen Forschungen und seiner Sammeltätigkeit widmet. Nach drei Monaten brechen sie von hier zu weiteren Forschungsreisen auf, die sie in den Vorderen Orient, nach Syrien und Mesopotamien führen, wo sie sich der britischen Euphrat-Expedition von Oberst Chesney anschließen, und nach einem kurzen Aufenthalt in Persien (Buschir) schließlich nach Kalkutta gelangen. Hier erhält Helfer von der britischen Kolonialverwaltung den Auftrag zur Erforschung der Halbinsel Malakka und eine Anstellung bei der Ostindi- schen Kompanie. Die Expeditionen des Ehepaares Helfer starten im Jänner 1837. 1838 lassen sie sich bei Mergui in der Provinz Tenasserim nieder und gründen eine Kaffee-, Kokos- und Arekapalmenplantage, deren Anlage P. N. obliegt, während ihr Mann weitere Forschungsreisen im Mergui-Archipel unternimmt. 1840 reist er, begleitet von seinem Schwager Otto Freiherr des Granges, zu den Andamanen, wo er beim Versuch zu landen durch einen vergifteten Pfeil den Tod findet. P. N. bemüht sich vehement, die Pflanzung in Mergui weiterzuführen, begibt sich zu diesem Zweck nach Europa und interveniert in Berlin und London, doch scheitert dieser Plan letztlich. Erst drei Jahrzehnte später publiziert sie den Bericht ihrer Reisen, der auch Notizen von Johann Wilhelm Helfer ent- hält. Die umfangreiche Naturaliensammlung (mit mehr als 55.000 Objekten), an der P. N. intensiv mitgearbeitet hatte, übergibt sie dem Nationalmuseum in Prag. 1844 heiratet sie Graf Joseph Dittmar von Nostitz-Rieneck, den damaligen Präsidenten des Prager Muse- ums. Sie lässt sich mit ihm zunächst in Prag, später in Wien nieder, wo sie mit einigen Da- men aus der Gesellschaft einen Frauenverein gründet, um „Arbeitsschulen“ für Mädchen aus armen Verhältnissen zu schaffen; daraus entstanden in den Vorstädten 16 Schulen für mehr als zweitausend Mädchen. Jahrzehnte später verfasst sie eine Schrift, in der sie für die Gründung von Mädchengymnasien eintritt. 1852 kauft das Ehepaar Nostitz das Gut Schöndorf nahe Arad im Temeser Banat (damals zu Ungarn gehörig, heute Rumänien), für dessen Bewirtschaftung P. N. alleine zuständig ist, sie widmet sich vor allem dem Ta- bakanbau (und schreibt einen Artikel über das Tabakmonopol). 1869 aus gesundheitlichen Gründen Übersiedelung in die Schweiz, 1871 Tod ihres zweiten Mannes. P. N. stirbt im Juli 1881 in Bad Egart bei Meran, wo sie ihre letzten Jahre verbracht hatte. Ausz., Mitglsch.: Ehrenmitgliedschaft der kaiserlich-königlichen Geographischen Gesell- schaft in Wien, bei der ersten Ernennung von Ehrenmitgliedern am 13. Oktober 1857 (ne- ben Ida Pfeiffer als einzige Frau). Ehrenmitglied der k. k. Geologischen Reichsanstalt in Wien (unbestätigt). Qu.: ÖNB Wien, Handschriften-, Autographen und Nachlass-Sammlung; Bildarchiv. W.: „Johann Wilhelm Helfer’s Reisen in Vorderasien und Indien, 2 Teile“ (1873), „Über die sociale Stellung der Frauen“ (1874), „Ein deutsches Real-Gymnasium für Mädchen“ (1875), „Johann Wilhelm Helfer’s Reisen in Vorderasien und Indien. Anhang: Meine Erlebnisse und Erinnerungen nach Helfer’s Tode“ (1877, Reprint: Berlin 2004) L.: Die Helfer’schen Sammlungen 1844, Dr. A. Petermann’s Mitteilungen 1882, Frank/
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
2, I – O
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1026
Category
Lexika
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