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Pappenheim | P 2461
bedürftiger Kinder. Auf diese Weise entsteht 1925 die Rudolf-Ballin-Stiftung mit Sitz in
Hamburg, die bis heute besteht.
Qu.: Unterlagen zur Geschichte der Rudolf-Ballin-Stiftung (Hamburg).
Pappenheim Pauline; Schriftstellerin
Geb. Wien, 7. 11. 1842 (24. 12. 1842, 1846)
Gest. vor 1910
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines Staatsbeamten.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Gustav Pappenheim (1838 –1907), Patent-
anwalt und Journaleigentümer. Fünf Kinder.
Laufbahn: Überwiegend als Novellistin tätig.
W.: „Kleine Novellen“ (1883)
L.: Brümmer 1913, DBI, Eisenberg 1891, Eisenberg 1893, Nigg 1893, ÖNB 2002, Pataky
1898, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982
Karin Walzel
Paradis Maria Theresia; Komponistin, Sängerin und Musikpädagogin
Geb. Wien, 15. 5. 1759
Gest. Wien, 1. 2. 1824
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Joseph Anton Paradis (1733–1808), Hofkonzipist u.
k.
k. Regierungsrat; Mutter: Maria, geb. Levassori della Motta (1739 –1794).
Ausbildungen: M. Th. P. studierte Klavier bei G. F. Richter und L. Koželuch, Gesang bei
Righini und Salieri, Komposition bei Vogler.
Laufbahn: Erblindete als Kleinkind plötzlich und wurde von verschiedenen Kapazitäten er-
folglos behandelt. Nach vorübergehender Heilung durch den Magnetiseur Mesmer erblin-
dete sie jedoch bald wieder. M. Th. P. zeigte schon als Kind außergewöhnliche musikalische
Begabung. Sie erhielt von Kaiserin Maria Theresia (ihrer Taufpatin), welche von ihrem Ge-
sang und Orgelspiel beeindruckt war, eine Pension von 200 fl, die von Josef II. sistiert, von
Leopold II. wieder bewilligt wurde. Dank eines ungewöhnlichen Gedächtnisses erarbeitete
sie ein umfangreiches Konzertrepertoire und unternahm 1783 – 86 in Begleitung ihrer Mut-
ter eine ausgedehnte Konzerttournee nach Westeuropa, die nach Paris und London führte
und großen Erfolg brachte. Nach dem Tod ihres Vaters eröffnete sie 1808 eine Musikschule
für Frauen und Mädchen (Institut für musikalische Erziehung), deren Veranstaltungen
im Wiener Konzertleben wichtig und populär wurden. Als Liederkomponistin der älteren
Schule (Holzer, Stefan) angehörend, pflegte M. Th. P. unter Koželuchs Einfluss Kanzonette,
Strophen- und durchkomponiertes Lied, oft mit opernhaften Rezitativen. Einfache Har-
monik und schlichte Melodik kennzeichnen ihr Schaffen. Zu ihrem Freundeskreis zählten
Marianne Martinez (Komponistin), L. Mozart und W. A. Mozart, A. Salieri und F. A. Mes-
mer. J. Riedinger entwarf für sie die erste Notenschrift für Blinde.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: ADB, Altmann 1936, Blume 1949–73, Gruber 1990, Kühnau 1910, Marx/Haas 2001,
Moser 1956, ÖBL, Olivier/Weingartz-Perschel 1988, Ulrich 1960 – 64, www.aeiou.at
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika