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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
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Paumann | P 2483 Paumann Anna; Äbtissin Geb. ? Gest. 26. 10. 1571 Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Friedrich Paumann († 1521) und Helena Albersberger († 1536); Schwester: Barbara († 1544), verheiratet mit Virgil Grebmer; Vormünder (Gerha- ben): nach dem Tod des Vaters dessen Bruder Wolfgang Paumann, Richter in Tittmoning, und nach dessen Hinrichtung (1527) Hans Murnauer und Leonhard Mayr. Laufbahn: A. P. entstammte einem angesehenen und alteingesessenen Geschlecht aus Titt- moning in Bayern (heute Landkreis Traunstein), das sich bis ins 13. Jahrhundert zurück- verfolgen lässt. Die Familie verfügte über ausgedehnten Grundbesitz. Von der erstmaligen Nennung Ulrich Paumanns als Inhaber des Amtes als Stadtrichter von Tittmoning (1390) bis zum Aussterben der Familie in männlicher Linie übte diese Funktion jeweils ein männ- liches Familienmitglied in jeder Generation aus. Das von Pankratz Paumann dem Älteren (genannt 1445 –1467), dem erfolgreichsten Mitglied der Familie, 1450 erworbene Haus am Oberen Platz in Tittmoning war der Wohnsitz der Familie. A.s Vater wurde 1510 Pfleger der erzbischöflichen Feste Plain. A. hat ihre Eltern früh verloren.1521 dürfte der Vater gestor- ben sein. Der Vormund A.s und ihrer Schwester Barbara, der Richter Wolfgang Paumann, wurde am 4. November 1527 als Wiedertäufer hingerichtet; mit ihm starb die Familie im Mannesstamm aus. Zu neuen Gerhaben wurden Hans Murnau und Leonard Mayr bestellt. In ihrer Wahl, den geistlichen Stand im Kloster auf dem Nonnberg in Salzburg zu nehmen, wurde A. P. vielleicht vom Pfarrer in Tittmoning, Virgil Fürst, beeinflusst, der seit 1523 Ka- plan des Klosters war. Als sie 1536 ins Kloster eintrat, regelte die Äbtissin Ursula Trauner (amt. 1514 –1539) ihre finanziellen Angelegenheiten. Sie verglich sich mit den Vormündern A.s, und ihre Schwester Barbara wurde verpflichtet, A. bis Jahresende 500 Rheinische Gulden zu bezahlen sowie, sie darüber hinaus mit der für das klösterliche gebräuchlichen Kleidung auszustatten. Zwei Jahre später wurde A. Haupterbin der Paumannschen Besitzungen, in dessen Genuss schließlich 1450 das Nonnbergkloster kam, da ihre Schwester Barbara 1544 gestorben war, und ihr Witwer, der Gerichtsschreiber Virgil Grebmer zugunsten von A. auf das Erbe seiner Frau gegen Überlassung eines Hauses in Titt moning Verzicht geleistet hat- te. 1552 wurde sie zur Äbtissin gewählt. 19 Jahre sollte sie die Geschicke des Stiftes prägen. Mit ihrem Namen ist eine rege Bautätigkeit verbunden, wobei es sich in erster Linie um Sicherungsmaßnahmen und Renovierungsarbeiten, aber etwa um die Errichtung eines neuen Schlafhauses (Dormitorium) handelt. An die von ihr veranlassten Bauarbeiten weisen noch heute Gedenktafeln im Areal des Stiftes am Nonnberg hin (Reindl-Schedl 1984, 363 –365, Abb. 2 – 4). Um den Buchbestand des Klosters machte sie sich in ähnlicher Weise verdient wie die Äbtissin Agathe von Haunsperg (amt. 1446 –1484) im Jahrhundert zuvor. In den 50er Jahren hat sie nachweislich sechs Handschriften in deutscher Sprache in Auftrag gege- ben. Das Gebets- und Andachtsbuch (Salzburg, Nonnberg Stiftsarchiv, Codex 23 A 13) vor der Zeit als Äbtissin. Inhaltlich handelt es sich bei diesen Auftragsarbeiten um Gebete und Andachten, neben Texten zur Eucharistie und geistlichen Sterbehilfe. Von ihr ist ein perso- nalisiertes Sterbegebet erhalten (Salzburg, Nonnberg Stiftsarchiv, Codex 23 B 3, fol.199v). Der Schwerpunkt des geistlichen Interesses dieser Äbtissin liegt deutlich auf Meditation und Kontemplation. Darüber hinaus hat sie auch ein Antiphonar auf Pergament schreiben lassen
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
3, P – Z
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1238
Category
Lexika
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