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Praun | P 2595
große Prato“ neu herausgegeben. Neben ihrem Kochbuch verfasste sie auch einen der ersten
Haushaltsratgeber „Die Haushaltungskunde. Ein Leitfaden für Frauen und Mädchen aller
Stände“ und engagierte sich sozial als Gründerin des Vereins „Volksküche“ und im Verein
„Frauenheim“. Außerdem gründete sie eine Mädchenarbeitsschule und mehrere Kindergärten.
Ausz.: Goldene Medaille bei den Kochkunstausstellungen in Baden 1897, Triest 1898, Wien
1906, Mährisch Ostrau/Moravská Ostrava 1909.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Die süddeutsche Küche“ (1888. 80. Auflage: Die große Prato. neu bearbeitet von D.
Larin-Zelinka. 1957 insges. mehr als hundert Auflagen). „Die Haushaltungskunde“ (1873),
„Das metrische Maaß und Gewicht“ (1874), „Werth und Darstellung des Fleisch-Extraktes“
(1884), „Die kleine Prato“ (1931), „Wagner, Christoph: Prato. Die gute alte Küche. Der
Kochbuchklassiker in kommentierter Neuausgabe“ (2006)
L.: Baravalle 1967, Hoffmann-Ostenhof 1949, ÖBL, Stepan 1949, Thümmel 1996, Wikipe-
dia, Die Presse 16./17. 8. 1980, Tagespost (Graz) 20. 10. 1942
Praun Anna-Lülja, geb. Simidowa; Architektin
Geb. Petersburg, Russland, 16. 5. 1906 (lt. Matrikelbuch TH-Graz)
Gest. Wien-Josefstadt, 29. 9. 2004
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Juristen und Verlegers Boris Simidoff, gebürtiger Bul-
gare, und der Gynäkologin Dr. Alexandra Baranoff, gebürtige Russin. Die Eltern lernten sich in
der Schweiz beim Studium kennen, danach zurück nach Petersburg (Anna-Lülja * 1906), später
Moskau (Natascha * 1908) und ab 1909 endgültige Übersiedlung nach Sofia/Bulgarien.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1942 Heirat mit Arch. Richard Praun aus Wien. Eine Tochter.
Ausbildungen: Reifeprüfungszeugnis unbekannt. Ab WS 1924 an der TH-Graz, an der
Bauschule Architektur studiert, einzige Frau im Studium. I. Staatsprüfung Juni 1930,
II. Staatsprüfung Juli 1939.
Laufbahn: (Innen-) Architektin und Möbeldesignerin. Praxis während des Studiums u. a.
bei Arch. Herbert Eichholzer, mit dem sie von 1931–36 eine enge Beziehung hatte. Ab
1937 bis zum Ausbruch des II. Weltkrieges bei Arch. Clemens Holzmeister in Wien, u. a.
Pläne für das Festspielhaus in Salzburg. Ab Herbst 1939 beim bulgarischen Ministerium für
Eisenbahn und Wasserverkehr in Sofia tätig. 1942 Rückkehr nach Wien, Arbeit im Büro
Holzmeister, unter Leitung ihres Ehemannes Arch. Richard Praun. Seit 1952 eigenes Ate-
lier in Wien-Josefstadt, hauptsächlich Innenarchitektur und Möbeldesign (Geschäfts- und
Firmeneinrichtungen, Privathäuser von noblen AuftraggeberInnen wie Autohaus Denzel,
Komponist György Ligeti, Galerie und Privathaus Sailer in Salzburg). Zwischen 1952 und
1959 entwarf sie zusätzlich für das Einrichtungshaus „Haus & Garten“ von Josef Frank.
Besonderes: 1. Hörerin der Bauschule/Architektur an der TH-Graz. 2. Absolventin der Ar-
chitektur an der TH-Graz. 1986 erste Ausstellung ihrer Arbeit in der Wr. Galerie Würthle.
A.-L. P. gilt als herausragende Persönlichkeit der Architektur- und Designgeschichte Ös-
terreichs des 20. Jahrhunderts, deren Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur qualitativen
Wiener Einrichtungs- und Wohnkultur darstellt. Bei der Konzipierung von Einzelmöbeln
orientierte sie sich stets an den Anforderungen und Vorstellungen der Auftraggeber, Trends
beeinflussten ihre Arbeit nicht.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika