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in die Schweiz. Trat am Stadttheater Basel auf, erhielt auf Grund ihres Erfolges einen Jahres-
vertrag. Jedoch wurde sie entlassen, da eine Schweizerin ihre Stelle übernahm. Sie und ihr
Mann hatten keine Staatsbürgerschaft, weswegen sie auf ständige Toleranzbewilligungen an-
gewiesen waren. Im September 1945 kehrte sie nach Wien zurück, spielte unter anderem am
Theater an der Josefstadt, bei den Salzburger Festspielen und in mehreren Filmen.
L.: Trapp/Mittenzwei 1999, http://tls.theaterwissenschaft.ch/w/… Gertrud_Ramlo
Rand Rose (Rozalia); Philosophin
Geb. Lemberg, Galizien (Lwiw, Ukraine), 14. 6. 1903
Gest. Princeton, New Jersey, USA, 28. 7. 1980
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Vater: Abraham (Adolf) Rand, stammte aus Sambor
(Galizien) und war als Händler tätig, verheiratet seit dem 9. 3. 1902. Geschwister: Artur
Rand; Emil Rand (gest. 1979) lebte nach der Exilzeit mit seiner Frau Helene und der Toch-
ter Hanna in Israel.
LebenspartnerInnen, Kinder: Unverheiratet, keine Kinder.
Ausbildungen: Ab 1909 Besuch der Volksschule in Lemberg, 1913 Wechsel in das Pri-
vat-Gymnasium von Josefa S. Goldblatt-Kamerling; mit der Übersiedelung der Familie
nach Wien wechselt R. zunächst auf das polnische Gymnasium, besucht ab 1920 dann die
Währinger Mädchen-Mittelschulen und geht schließlich von 1922 ab in das Öffentliche
Reform-Realgymnasium im II. Wiener Bezirk, wo sie 1924 ihre Reifeprüfung ablegt; ab
Herbst 1924 immatrikuliert an der Universität Wien, wo sie Philosophie und Physik stu-
diert (u. a. bei Robert Reininger, Karl Bühler, Moritz Schlick und Heinrich Gomperz), Ab-
schluss der Studien 1928, danach Arbeit an der 1937 abgeschlossenen Dissertation, 1938
wird R. promoviert; Fortsetzung der Studien im Exil ab 1940.
Laufbahn: In den Jahren ihres Studiums bestreitet R. den Lebensunterhalt mit der Ertei-
lung von Nachhilfeunterricht, zwischen 1930 und 1937 arbeitet sie außerdem in der Frauen-
abteilung der Wiener Psychiatrisch-Neurologischen Universitätsklinik; während dieser Zeit
entsteht ihre Arbeit „Die Begriffe ,wirklich‘, ,nichtwirklich‘ auf Grund der Befragung Geis-
teskranker“. Im Winter 1933/34 hält R. an der Volkshochschule Ottakring (Volksheim)
Vorlesungen zur Philosophie des Wiener Kreises; 1936 Teilnahme am Philosophenkongress
in Krakau. Zwischen 1930 und 1935 nimmt sie regelmäßig an den Treffen des Wiener Krei-
ses um Moritz Schlick teil und fertigt Protokolle der Sitzungen an. 1938 bemüht sich R. um
ein amerikanisches Stipendium; nach dem „Anschluss“ Österreichs wird die Situation für
die staatenlose R. immer schwieriger. Auf Vermittlung von Otto Neurath erhält sie von
der englischen Logikerin Susan Stebbing das Angebot für eine Stelle als Krankenschwes-
ter. 1939 verlässt R. Österreich und geht nach England, dort arbeitet sie zunächst in einer
psychiatri
schen Klinik. Im Frühjahr 1940 wird sie Visiting Scholar an der Moral Science
Faculty der Universität Cambridge, dort besucht R. die Vorlesungen von Wittgenstein und
Moore. Ohne gesichertes Einkommen muss sie 1943 die Universität verlassen, in den kom-
menden sieben Jahren arbeitet R. in der Industrie und lebt von gelegentlichen Lehraufträ-
gen. 1950 vermittelt ihr Karl Popper ein Stipendium an der Oxford University. R.s zahlrei-
che Versuche, als Lehrende Zugang in den akademischen Betrieb zu finden, scheitern. 1954
Emigration in die USA, wo sie in den nächsten Jahren gleichfalls keine feste Anstellung an
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika