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Reibmayr | R 2669
der christlichen Gewerkschaftsjugend im 1924 errichteten Jugendbeirat der Arbeiterkam-
mer Wien, der sich vor allem mit Fragen des Lehrlingsschutzes und der Arbeitsbeschaffung
für Jugendliche beschäftigte; 1933 Vorstandsmitglied im Internationalen Bund Christlicher
Textilarbeiter, 1927–37 (ab 1933 leitende) Sekretärin im Zentralverband der christlichen Tex-
tilarbeiter, im Austrofaschismus in der Einheitsgewerkschaft Bemühung um die Erhaltung
wenigstens der wichtigsten sozialpolitischen Errungenschaften der 1. Republik; während des
NS im Widerstand tätig, u. a. Teilnahme an illegalen Treffen der christlichen Gewerkschafter
in Wohnungen und Werkstätten. Angestellte bzw. Sekretärin im Zentralverband der christ-
lichen Textilarbeiter, nach 1945 Fachsekretärin der Gewerkschaft der Textil-, Bekleidungs-
und Lederarbeiter, 1945–75 Vorsitzende-Stellvertreterin im Frauenreferat des ÖGB, 1945–70
Kammerrat der AK Wien; 1948–67 im ÖGB (erste weibliche) Vorsitzende-Stellvertreterin
der Gewerkschaft der Textil-, Bekleidungs- und Lederarbeiter für die Fraktion Christlicher
Gewerkschafter, 1949 Obmann-Stellvertreterin im ÖAAB, ab ca. 1956 stellvertretende Vor-
sitzende der Gewerkschaft der Textil-, Bekleidungs- und Lederarbeiter, Gewerkschafts
sekre-
tärin und stellvertretende Vorsitzende im Frauenreferat des ÖGB, 1959 –75 Mitglied des
Bundesvorstandes des ÖGB (mit beratender Stimme); 1945–71 Mitglied des Bundesvor-
standes des ÖAAB, 1949 –71 Bundesobmannstellvertreterin des ÖAAB, 1957–74 Bundes-
frauenreferentin des ÖAAB, 1960 –67 sowie 1970–74 Stellvertreterin der Bundesleiterin der
Österreichischen Frauenbewegung; Mitglied der Landesleitung Wien der ÖVP, 1966 –70
Mitglied des Bundesvorstandes und der Bundesparteileitung der ÖVP; 8. 11. 1949 –31. 3. 1970
Abgeordnete zum Nationalrat (VI.–XI. GP) ÖVP, 1966 nach den NR-Wahlen (absolute
Mehrheit der ÖVP) bei möglicher Koalition ÖVP-SPÖ als Staatssekretärin im Sozialminis-
terium gehandelt, dann Alleinregierung des Kabinetts Klaus, Sozialministerin durch starke
Machtansprüche des ÖAAB. 19. 4. 1966 –21. 4. 1970 Bundesministerin für soziale Verwaltung
(Kabinett Klaus), erster weiblicher Minister Österreichs; 1970 nach der Wahl und Rücktritt
Klaus’ Ausscheiden aus dem Parlament, Vizepräsidentin der ARGE, Dachorganisation für
61 Be
hindertenverbände, Obfrau der Jugendfreunde, in der Liga für Menschenrechte aktiv.
Das Arbeitsmarktförderungsgesetz und das Hausbesorgergesetz gehen auf ihre Initiative zurück.
Biograph. Mitteilungen, Hinweise: Steininger, Barbara: Interview mit Dr. Marielies Rehor
im August 1994.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Bamberger 1966, BLÖF, Frankenstein 1994, Hampel-Fuchs 1980, Hindels 1976, Neuge-
bauer 1966, Oberleitner 1981, Parlamentarierinnen, Politikerinnen in Wien 2000, Reich-
hold 1987, Steininger 1995, Talos 1981, Weinzierl 1975, Wer ist Wer? 1951
Reibmayr Ilse, Reibmayer; Ärztin
Geb. Graz, Stmk., 1917
Gest. 5. 10. 2005
Herkunft, Verwandtschaften: Ihr Vater war Apotheker, die Mutter Hausfrau, eine um drei
Jahre ältere Schwester. Der Vater verließ die Familie als sie vier Jahre alt war, die Schwester
ging mit ihm, weshalb sie kaum Kontakt zu ihr hatte. 2003 starb sie. Die Mutter war im
Deutschen Frauenbund und befürwortete den „Anschluss“.
LebenspartnerInnen, Kinder: Ein Adoptivsohn.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
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- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika