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W.: „Straßenbahn in Moskau. In: Vossische Zeitung 9. 2. 1928“, „Chabarowsk im Fernen Os-
ten. In: Frankfurter Zeitung 4. 9. 1928“, „Filmatelier in Moskau. In: Frankfurter Zeitung
24. 10. 1930“, „Deutsche Bauern in Rußland. In: Frankfurter Zeitung 5. 11. 1930“, „Moskau
baut. In: Frankfurter Zeitung 7. 1. 1932, „Abbau in der Sowjetunion. In: Frankfurter Zeitung
9. 12. 1932“, „Kontrolle des Sowjetbürgers. Die Einführung des Paßzwanges in der Sowjet-
union. In: Frankfurter Zeitung 9. 1. 1933“, „(Golnipa, Helene): Im Angesicht der Todesengel
Stalins. Hg. v. Isabella Ackerl“ (1989)
L.: König 1989, Marte 1989 Karin Nusko
Rohr Christine Rosa Olga Marie, Baronin von Denta; Bibliothekarin
Geb. Rodaun, NÖ, 1. 8. 1892
Gest. Wien, 19. 11. 1961
Herkunft, Verwandtschaften: Ihr Vater Franz Joseph Rohr Baron von Denta (1854–1927)
war kgl. ungar. Feldmarschall; sowohl dieser wie auch ihre Mutter Maria Theresia Szilva von
Szilvas (geb. 1869) stammten aus Offiziersfamilien.
LebenspartnerInnen, Kinder: Ch. R. blieb ledig.
Freundschaften: Sie studierte bei Elise Richter, die als erste Frau Deutschlands und Öster-
reichs die „venia legendi“ erhalten hatte. Da diese als Jüdin nach dem „Anschluss“ 1938
keinen Zugang mehr zu Bibliotheken hatte, versorgte Ch. R. sie „mit Literatur, Zitaten und
Zuwendung“ (vgl. Hofmann-Weinberger/Wille) und rettete ihren Nachlass, den sie nach
dem Zweiten Weltkrieg der Wiener Stadt- und Landesbibliothek übergab.
Ausbildungen: 1901 bis 1909 Besuch von Schulen mit ungarischer Unterrichtssprache in
verschiedenen ungarischen Garnisonen. Studium der Romanischen Philologie und verglei-
chenden Sprachwissenschaft an der Universität Wien. Promotion zum Dr. phil. 1918. 1919
Ablegung der Lehramtsprüfung für Latein und Französisch.
Laufbahn: Im November 1919 wurde sie als erste Frau in den akademischen Bibliotheksdienst
der Österreichischen Nationalbibliothek (damals noch „Hofbibliothek“) aufgenommen, zu-
nächst als Hospitantin. Als 1923 aus Spargründen alle BeamtInnen, die noch keine Dienstzeit
von drei Jahren aufwiesen, ausscheiden und jene über 54 Jahre in Pension gehen mussten, wur-
de für sie und eine zweite Akademikerin eine Ausnahme wegen Unentbehrlichkeit erwirkt.
Sie führte das Referat für Romanistik und war für Ungarisch und vor allem für den Lesesaal-
dienst zuständig. 1935 wurde sie zum „Staatsbibliothekar I. Klasse“ ernannt. Die Bibliothe-
karin und Schriftstellerin Maria Razumovsky, die 1946 ihren Dienst an der Österreichischen
Nationalbibliothek antrat, erinnerte sich gut an die kleine gebückte alte Dame, die ihr sympa-
thisch und etwas schusselig erschien; sie sei aus der Beamtenschar durch ihre Freundlichkeit
und Lebhaftigkeit herausgestochen. Mit 17. 11. 1951 wurde sie krankheitshalber (sie litt an
schwerer Kniegelenksentzündung) vorzeitig in den Ruhestand versetzt.
Ausz., Mitglsch.: Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ (1918). Sie war Mitglied der Zen-
tralvereinigung christlicher Angestellter in öffentlichen Diensten (1933 –1938), der Vater-
ländischen Front (1933 –1938), des Wolfverbandes (einer Buchgemeinschaft, seit 1919), des
Reichsbundes der Österreicher (seit 1936) und der ostmärkischen Sturmscharen (1934 –1935).
Qu.: Personalakt, mündliche Mitteilungen von Maria Razumovsky.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika