Page - 2757 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Image of the Page - 2757 -
Text of the Page - 2757 -
Rössler | R 2757
Verdienst H. R.s angewiesen und so musste sie immer wieder Schreiben und Broterwerb
miteinander verbinden. Das Ehepaar zog für zwei Jahre nach Baltimore, wo ihr Sohn in-
zwischen lebte. Dort produzierte sie einige ihrer Stücke für den Playshop der John Hop-
kins University. 1946 erhielten beide Lehraufträge am Ferris State College in Big Rapids,
Michigan. Sie lehrte dort dramatische Rede, Deutsch und Literatur. Etwas später gründete
sie das Ferris Little Theatre, später Ferris Playhouse, wo sie viele ihrer Theaterstücke pro-
duzierte. Als erstes eigenes Schauspiel brachte sie dort „Vienna Legend“, die Übersetzung
von „Legende am Donaukanal“ heraus, das eines der meistgespieltesten Stücke von ihr im
Exil wurde. In der Form des Volksstücks geschrieben, nimmt sie das Thema Exil, getarnt im
Stoff von armen Leuten, die in der Nähe des Donaukanals leben, auf. 1956 ging das Ehe-
paar nach South Nyack, New York, um in der Nähe ihres Sohnes zu wohnen. In dieser Zeit
widmete sie sich fast gänzlich dem Schreiben und gab Kurse in „Creative Writing“. Nach
dem Tod ihres Mannes 1978 begann sie mit dem Schreiben eines umfangreichen Romans
in zwei für sich abgeschlossenen Teilen, der bisher nicht veröffentlicht wurde. Erzählt wird
die Lebensgeschichte des Ehepaars Sybil und Robert Gersuni in Wien bis 1938, dann in der
Emigration – die Romane sind stark autobiografisch gefärbt. Schrieb Dramen, Radiohör-
spiele, Erzählungen. Sie pflegte mit Friedrich Wilhelm Förster, Thomas Mann und Arnold
Schönberg zu korrespondieren.
Ausz.: Für „No Final Defeat“ Auszeichnung der American Educational Theatre Association;
1934 Julius-Reich-Preis.
Qu.: Nachlass im Deutschen Exil Archiv (DEA) in der Deutschen Bibliothek in Frank-
furt/M., enthält den umfangreichen Briefwechsel sowie zahlreiche veröffentlichte und un-
veröffentlichte Manuskripte, u. a. Brief an Gerti Zentner vom 17. 6. 1942, Brief an Paul
Hinrichs vom 19. 1. 1963, Brief von Thomas Mann an H. R. vom 6. 5. 1940, Der Fall Calas.
Ein Spiel in 3 Akten; Brief an Thomas Mann vom 23. 1. 1940, Brief an Gerti Zentner vom
17. 9. 1940, Brief von Oswald R. an Georg-Marton-Verlag in Wien, Legende am Donauka-
nal (1934).
W.: „Das Mädchen Kaja. (A Girl Called Kaja)“ (1949)
Theaterstücke: „Sieben Jahre und ein Tag. Künstlerdrama“ (Uraufgeführt 1924 am Stadttheater
in Wien. In den Wiener Tageszeitungen überwiegend wohlwollend besprochen), „Die Legen-
de vom Donaukanal. Ein Spiel in drei Akten“ (1934. Als „Vienna Legend“ am Ferris Play-
house in Big Rapids, Michigan, uraufgeführt. Maschinell vervielfältigt), „No final defeat. A
play in three acts (1958, distributed by the Manuscript Play Project, Baylor University Theatre“,
„My father’s mantle: a play in three acts (eight scenes)“ (1958), „Love in a Cupboard. (Schau-
spiel über Kierkegaard)“ (1967 vom BBC produziert mit Glenda Jackson in der Hauptrolle)
L.: Bolbecher/Kaiser 2000, Walter 2000b
Susanne Blumesberger
Rössler Ida, geb. Lange; Übersetzerin
Geb. Berlin, Preußen, Deutsches Reich (Deutschland), 1877
Gest. Wien, 1961
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehefrau des Sammlers und Kunstkritikers Arthur Roessler
(1877–1955).
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika