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gann, dem Namen der Heldin in dessen Roman „Venus im Pelz“, änderte ihr Leben von
Grund auf. 1873 heiratete sie Sacher-Masoch in Graz. Finanziell waren die Verhältnisse
angespannt, häufige Wohnortwechsel (Wien, Graz, Bruck a. d. Mur, Budapest, Leipzig)
verstärkten die Schwierigkeiten der ohnehin heiklen Ehebeziehung. 1883 trennten sich die
Sacher-Masochs, 1886 wurden sie auf Helgoland geschieden.
Laufbahn: W. v. S.-M. lebte in den folgenden Jahren in La Neuveville (Schweiz) und bis
1909 an verschiedenen Adressen in Paris. Danach verlieren sich ihre Spuren; ein Nachlass
wurde bisher nicht entdeckt. Dem Werk ihres Ex-Ehemannes blieb W. v. S.-M. auch nach
dessen Tod 1895 verbunden: einerseits ging es ihr um die Rechte daran, die sie zugunsten
des einzigen überlebenden gemeinsamen Sohnes Demetrius gesichert sehen wollte, an-
dererseits schätzte sie den literarischen Wert seiner Geschichten, von denen sie zweiund-
zwanzig auswählte und 1907 und 1908 in eigener französischer Übersetzung veröffentlichte.
Bio-bibliographische Desiderata sind: Spuren nach 1909, insbesondere Datum und Ort des
Todes; Korrespondenzen mit ihren Verlagen und mit den Autoren, die sie zu übersetzen
gedachte (vgl. Stahl 2012), sowie private; Manuskripte, z. B. die zweier Kurzgeschichten, die
sie 1885 Max Nordau schickte und die dieser vehement ablehnte (vgl. Stahl 2010), sowie die
zweier Übersetzungen ins Französische (Jules Claretie, Guy de Maupassant).
W.: „Der Roman einer tugendhaften Frau. Ein Gegenstück zur ‚geschiedenen Frau‘ von
Sacher-Masoch“ (1873), „Echter Hermelin. Geschichten aus der vornehmen Welt“ (1879,
zwölf Kurzgeschichten), „Die Damen im Pelz. Geschichten“ (1881, zwanzig Kurzgeschich-
ten; mehrere Auflagen und Ausgaben), „Meine Lebensbeichte. Memoiren“ (1906, mehrere
Auflagen; übersetzt ins Bulgarische, Englische, Französische, Italienische, Spanische, Russi-
sche), „Masochismus und Masochisten. Nachtrag zur Lebensbeichte“ (1908, mehrere Auf-
lagen). Weitere Veröffentlichungen: drei Kurzgeschichten (1872, 1873, 1874), die nur im
„Neuen Pester Journal“ erschienen, sowie ein Artikel (1882) in „Auf der Höhe. International
Revue“. Von den insgesamt 35 Kurzgeschichten waren 14 in Zeitschriften erschienen, davon
acht in Blättern Leopold von Sacher-Masochs.
Übersetzungen: Aus dem Französischen: Georges Ohnet. „Das Recht des Kindes“. Roman
in zwei Bänden (1894). Ins Französische: Leopold von Sacher-Masoch: „L’Amour cruel à
travers les ages. La czarine noire et autres contes sur la flagellation“ (1907, neun Kurzge-
schichten); ders.: „L’Amour cruel à travers les ages. La pantoufle de Sapho et autres contes“
(1907, neun Kurzgeschichten); ders.: „La jalousie d’une impératrice“ (1908, vier Novellen)
L.: Bittermann-Wille/Hofmann-Weinberger 2002, Gerstenberger 1997, Gerstenberger
2000a, Gerstenberger 2000b, Gürtler 1992, Miesbacher 2004, Opel 1996, Schackmann 1992,
Schlichtegroll 1906/2003, Spörk/Strohmaier 2002, Stahl 2010, Stahl 2012
Wulfhard Stahl
Sachs Eva Henriette; Klassische Philologin, Philosophin, Mathematikhistorikerin und
Lehrerin
Geb. Berlin, Deutschland, 13. 4. 1882
Gest. Wien, September 1936
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Kaufmanns Emanuel Sachs und Minna geb.
Lachmann.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika