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dem Spiegel“. In den Zwanziger Jahren war sie als Malerin und Illustratorin berühmt. 1926
unternahm sie gemeinsam mit dem Schriftsteller Bernhard Kellermann im Auftrag des
„Berliner Tageblattes“ eine mehrjährige Reise durch Asien, ihre Fotografien und Zeichnun-
gen wurden regelmäßig im „Berliner Tageblatt“ veröffentlicht und das Filmmaterial zu der
Dokumentation „Im Reich des Silbernen Löwen“ verarbeitet. Sie genoss in Berlin hohes
Ansehen und konnte sich bis zu ihrer Emigration auf dem Kunstmarkt behaupten. Nach
ihrer Scheidung eröffnete sie eine exklusive Boutique und einen Kunstsalon. Auch für Zeit-
schriften wie z. B. „Die Dame“ illustrierte sie. 1931 erhielt sie ein Stipendium der Deutschen
Akademie in Rom. Von einer Balearen-Reise 1932 kehrte sie nach der Machtübernahme
der Nationalsozialisten nicht mehr zurück. Sie lebte zunächst auf Mallorca, später auf Ibi-
za, wo sie in ihrem Haus eine gastoffene Künstlerkolonie – quasi ein Hotel für emigrierte
KünstlerIn
nen – führte. Nach dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs emigrierte sie
nach New York. Sie verfasste Stoffbücher für Kinder, in denen sie ihre Reiseeindrücke ein-
arbeitete und die sie in einem eigenen Verlag vertrieb. Ab 1954 leitete sie in Bolivien eine
Mission und förderte kunsthandwerkliche Arbeiten indianischer Familien. Außerdem half
sie ihrem Sohn beim Aufbau einer Stofffabrik in Cochabamba, in der Textilien mit indiani-
schen Mustern bedruckt und in die USA exportiert wurden.
Ausz., Mitglsch.: Ab Ende der Zwanziger Jahre Mitglied des Vereins der Berliner Künstle-
rinnen. 1931 Rom-Preis der Villa Massimo.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Porträt von Else Lasker-Schüler. Ölbild“ (um 1914/15), „Lukian: Hetärengespräche.
Mit Illustrationen von Lene Schneider-Kainer und einem Nachwort von Sabine Dahmen“,
„Three Tall Tales“ (1947 mit Helen Sewell)
L.: Dahmen 1999, ÖNB 2002, Wikipedia, http://www.art-port.cc/kunstler/, http://www.
berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/bezirk/kiezspaziergaenge/
Schnell Maria Barbara, verh. Herkner (auch Härkner, Hörkner); Buchdruckerin
Geb. 1642
Gest. Weingarten, Vbg., 1711
Herkunft, Verwandtschaften: Erstes Kind des Bartholomäus Schnell d. J. (1620 –1694) und
seiner Ehefrau Barbara Geser.
LebenspartnerInnen, Kinder: Vor 1670 Heirat mit Johann Adam Herkner. Sohn: Johann
Benedikt Herkner.
Laufbahn: Aufgewachsen in Hohenems in der Marktgasse 4 – 6 (?) im Betrieb ihres Groß-
vaters Bartholomäus Schnell d. Ä. wuchs sie als Kind in den Betrieb hinein, der dann 1649
von Bartholomäus Schnell d. Ä. übernommen wurde. 1658 übersiedelte sie als 16-jähri-
ges Mädchen mit ihren Eltern und vier Geschwistern von Hohenems in die Bregenzer
Oberstadt, wo ihr Vater auf dem Ehregutaplatz 1 eine Druckerei eingerichtet hatte. Als
älteste Tochter dürfte ihr im elterlichen Haushalt eine führende Rolle zugefallen sein. Die-
sem Haushalt gehörte seit 1660 auch ein aus Sachsen zugewanderter „frembder Gesell Hans
Adam“ an, der 1665 nach St. Gallen ging, um dort als Typographus Johann Adam Herkner
(auch Härkner, Hörkner) die Stiftsdruckerei zu übernehmen. Diese Klosterdruckerei, die
einst in Rorschach stand, hatte 1606–1609 M. B. Sch.s Großvater Bartholomäus Schnell
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika