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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
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Schoch | S 2943 Schoch Maria Magdalena, geb. Schwärzler; Bäuerin und Anführerin des Krumbacher Weiberaufstandes Geb. Krumbach, Vbg., 14. 9. 1754 Gest. Krumbach, Vbg., 25. 5. 1815 Sch. entstammte einem Bregenzerwälder Bauerngeschlecht. Ihr Mädchenname war Maria Mag- dalena Schwärzler. Mit ihrer Heirat 1777 nahm sie den Namen ihres Mannes Schoch (auch Schöch, Schuch) an, in der Regel als Schochin. Noch 1807 wird sie aber immer noch auch die Schwärzlerin genannt. Als Vorname setzte sich Magdalena durch. Sch.s Porträt ist nicht über- liefert, sieht man von der wenig naturgetreuen Zeichnung einer revoltierenden Frauengruppe ab, die aber erst mehr als zehn Jahre nach dem Aufstand in der Lingenauer Chronik überliefert ist. Sch. wurde am 14. 9. 1754 in Krumbach (Bez. Bregenz, Vorarlberg) geboren. Taufpaten wa- ren Johann Bilgeri, vertreten durch Kaspar Albinger, und Katharina Bilgeri. Ihre Eltern waren Konrad Schwärzler und Anna Bereiter. Sch. war von Beruf Bäuerin. Eine Schule hat sie nicht besucht; sie war Analphabetin. Sie war offenbar sehr religiös, politisch jedoch gänzlich uninteressiert. Gestorben ist Sch. am 25. 10. 1815 im Alter von 59 Jahren in Krumbach im Haus Glatz Nr.  6, wo auch ihre vier jüngsten Kinder zur Welt gekommen sind; ihr Mann, der sie um einige Jahre überlebte, starb ebenfalls in diesem Haus. Der Ort Krumbach hat Sch.s ganzes Leben von der Wiege über die Heirat bis zur Bahre geprägt. Ihr Sohn, der Landarzt Josef Anton Schoch, bewohnte später ebenfalls dieses Haus, wo er auch heiratete und alle seine acht Kin- der geboren wurden. Dem an der Straße gelegenen Haus Glatz Nr. 6 gebührt in der Vor- arlberger Landesgeschichte ein besonderer Platz, galt er doch in den Augen der bayerischen Verwaltung als der Sammelplatz der widerspenstigen Weiber. Am 2. 9. 1777 heiratete M. Sch. in Krumbach den um zwölf Jahre älteren Thomas Schoch, ebenfalls aus Krumbach, geboren am 7. 10. 1742 als Sohn des Joseph Schoch und der Barbara Getsch, gestorben am 17. 6. 1821 in Krumbach. Auch er hat, wie der Ehemann von Christina Heidegger, den Weiberaufstand von 1807 miterlebt, ist aber im Gegensatz zu diesem wohl in Erscheinung getreten. Er war bemüht, seine Frau aus der Empörung herauszuhalten, war sogar tätlich gegen Christina Heidegger vorgegangen, begleitete aber seine Frau und seine Töchter auf dem Marsch nach Bezau. Thomas Schoch war, so wie auch sein Sohn Josef Anton Schoch, österreichischer Patriot: Vater und Sohn waren von Österreich wegen ihrer tapferen Teilnahme an der Landesverteidigung gegen die Franzosen mit dem silbernen Ehrenzeichen dekoriert worden, womit für den Vater eine tägliche Zulage von neun Kreuzern, den Sohn eine solche von sechs Kreuzern verbunden war. Die beiden von Sch. und ihrem Mann be- wirtschafteten kleinen Güter wurden auf beiläufig 2.000 Gulden geschätzt, waren jedoch mit 1.600 Gulden verschuldet. Vier Kühe konnten auf dem Gut überwintern. Da Thomas Schoch einen Beruf als Zimmermeister ausübte, dürften die Arbeiten auf dem Hof hauptsächlich in Sch.s Händen und ihrer Kinder gelegen sein. Sch. war nebenher auch als Schröpferin tätig und deshalb in Krumbach und den benachbarten Gemeinden faßt mit allen Weibern bekannt. Wie Christina Heidegger hat auch Sch. neun Kinder zur Welt gebracht, von denen jedoch drei im Kindesalter verstorben sind. Zu diesen verstorbenen Kindern gehörten ihre beiden ersten Töchter Maria Anna, geboren bzw. getauft am 28. 10. 1778, Taufpaten waren der Maler Johann Michael Mennel und Anna Schoch, gestorben am 11. 8. 1781 als infans puella, und
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
biografiA.
Subtitle
Lexikon österreichischer Frauen
Volume
3, P – Z
Editor
Ilse Korotin
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
1238
Category
Lexika
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