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Schönfeld | S 2961
wie auch, mit eigenen Mitteln, zur finanziellen Stabilisierung des Theaters an der Wien beige-
tragen. 1900 legte sie die 1889 erlangte Konzession nieder, verkaufte das Theater an der Wien
und zog sich ins Privatleben zurück.
Ausz.: A. v. Sch. wurde nach Niederlegung ihrer Konzession, erstmalig für ein Nichtmitglied
der Hofbühnen, mit dem Goldenen Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet.
Qu.: WStLa.
L.: Bauer 1957, Biberhofer 1926, Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1921, Eisenberg 1903, Hada-
mowsky 1947, Hadamowsky 1988, Nagl/Zeidler/Castle 1899 –1937, ÖBL, Tolar 1991, Tol-
lich 1941
Schönfeld Louise, geb. Krauth; Schauspielerin
Geb. Karlsruhe, Baden (Deutschland), 19. 9. 1826
Gest. Tulln, NÖ, 16. 5. 1903
LebenspartnerInnen, Kinder: 1847 Heirat mit Karl Schönfeld (1819 –1885), Schau-
spieler und Regisseur, Sohn eines Schauspielerehepaars, langjähriges Ensemblemitglied
des Hoftheaters in Karlsruhe (ab 1845), gemeinsam mit seiner Frau 1872 an das Wiener
Stadttheater engagiert, ab 1873 in erster Linie Regisseur. Er genoss Laubes Vertrauen und
Freundschaft, sodass dieser ihn auch kurzfristig als Vertreter einsetzte. 1879/80 war er, zwi-
schen Laubes zweiter und dritter Direktionstätigkeit, Mitglied des Regiekollegiums, das die
Theatergeschäfte führte. 1880 zog er sich von der Bühne zurück. Sohn: Franz Julius (1851–
1932), ursprünglich Bankangestellter, ging dann, von Laube entdeckt, ebenfalls zur Bühne.
Laufbahn: L. Sch. wirkte ab 1843 durch fast drei Jahrzehnte am Großherzoglichen Hofthe-
ater in Karlsruhe, wo sie im Rollenfach der jugendlichen Liebhaberin besonders im klas-
sischen Repertoire, etwa als Goethes Klärchen und Gretchen, als Amalia in Schillers „Die
Räuber“, Thekla im „Wallenstein“, als Käthchen von Heilbronn, aber auch als Abigail (Au-
gustin-Eugene Scribe „Das Glas Wasser“) zum Publikumsliebling wurde, in späteren Jahren
jedoch, etwa unter der Direktion Eduard Devrients (ab 1852), häufiger in Lustspielen auftrat.
1867 gastierte sie als Herzogin von Marlborough („Das Glas Wasser“) am Hofburgtheater
in Wien. 1872 wurde sie von H. Laube an das Stadttheater in Wien geholt, wo sie sich dem
Publikum in einer Mutterrolle (Christiane in Gustav zu Pulitz’ „Die böse Stiefmutter“) vor-
stellte. L. Sch. gehörte am Stadttheater in Wien unter Laube zu den gefragtesten Ensemble-
mitgliedern, eine ihrer erfolgreichsten Rollen war die Frau Tjälde in Björnstjerne Björnsons
„Ein Fallissement“. 1880 wurde L. Sch. ans Burgtheater engagiert, wo sie, die Frauen aller
Stände überzeugend darstellen konnte, den Großteil des Repertoires von Amalie Haizinger
übernahm und als Bärbel in Charlotte Birch-Pfeiffers „Dorf und Stadt“ debütierte. Einer
ihrer letzten Rollen war die Mutter Bolana in Adolf Wilbrandts „Der Meister von Palmyra“.
1896 zog sie sich von der Bühne zurück.
Ausz.: 1883 Hofschauspielerin.
Qu.: Evangelisches Pfarramt, St. Pölten, NÖ.
L.: Alth o. J., Eisenberg 1893, Eisenberg 1903, Kilian 1893, Kosch 1949–58, Laube 1875,
ÖBL, Schiferer 1966, Tyrolt 1899
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika