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Schuchter | S 2987
Zudem hat sie sich auch in Opernlibretti versucht, allerdings mit wenig Erfolg, wie aus einem
Brief von Richard Strauss an den Dirigenten zu entnehmen ist. „[…] Ihr Schwiegertöchter-
lein hat mir einen Operntext zugeschickt, in dem viel Talent steckt, das leider noch nicht so
ausgereift ist, das [sic] jetzt schon etwas ganz Brauchbares herausgekommen ist: aber was nicht
ist, kann da noch werden. Bitte grüßen Sie die liebenswürdige Verfasserin schönstens von mir
u. seien Sie so gut, das Buch ihr wieder zuzustellen. […]“ (Brief Richard Strauss an Ernst von
Schuch, 1907). Dies hat aber den Kontakt zum Ehepaar nicht beeinträchtigt.
Als M. v. Sch.-M. sich Ende 1908 an Fritz von Herzmanovsky-Orlando mit der Bitte Alfred
Kubin möge einen ihrer Texte illustrieren, wandte, lehnte dieser ab und kommentierte: „Lie-
ber Fritz […] Anbei die Schuch Manuscripte retour,
– Diese Sachen sind schwach!“ (Herz-
manovsky-Orlando 1983).
Alfred Kubin hat – über Fritz von Herzmanovsky-Orlando – M. v. Sch.-M. von weiterer
schriftstellerischer Tätigkeit abgeraten.
Zu M. v. Sch.-M.s folgenden Leben ist nur wenig zu eruieren gewesen. Circa 1918 kam
es zur Scheidung von Ernst von Schuch. 1920 erschien ein von ihr aus dem Italienischen
übersetztes Buch. Im März 1934 findet im Wiener Auktionshaus Ignaz Fischer die Ver-
steigerung der „Vornehmen Wohnunsgeinrichtung“ statt. Zu diesem Zeitpunkt lebte M. v.
Sch.-M. seit ca. 3 Jahren in Rom, wo sie auch im Jänner 1938 starb.
Leider ist bis jetzt nichts über ihre Beweggründe, nach Italien zu übersiedeln bzw. was sie
dort getan hat, bekannt.
M. v. Sch.-M. pflegte Freundschaften zu Anna Mildenburg und Jadwiga de Zakrzewska.
Biograf. Mitteilungen, Hinweise zu Henriette M.: Dr. Ursula Müksch.
Qu.: Österreichisches Theatermuseum, WStLb, ÖNB Handschriftensammlung.
W.: „Mein Skizzenbuch“ (1908), „Miniaturen“ (1910), „Platz der Jugend!“ (1912), „Karneval
(Carneval). Ein Letzter. Fast eine Märtyrerin. Drei Novellen“ (1913), „Das Glück auf dieser
Welt. Ein Rubensroman“ (1916), Übersetzung: „Gino Maffei, Labyrinth der Wollust und
andere Novellen“ (1920)
L.: Buchegger 2002, Csáky 2003, Geißler 1913, Hanke Knaus 1999, Heller 2008, Herzma-
novsky-Orlando 1983, Pfolz 2013, Scheu-Riesz 1911, Schwab 1949, Simek 1998, Stauda-
cher 2009, Svoboda 1894–97, www.univie.ac.at/bahr/
Veronika Pfolz
Schuchter Johanna; Schriftstellerin und Übersetzerin
Geb. Zell am See, Sbg., 2. 3. 1884
Gest. Salzburg, 14. 8. 1985
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Josef Fill (1839–1890), Bürgermeister, Landtagsabge-
ordneter; Mutter: († 1885); fünf Geschwister.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1906 Heirat mit Dr. med. Franz Schuchter († 1942), Obermedi-
zinalrat. zwei Stiefkinder, zwei Töchter, einen Sohn.
W.: „Die Verlobten. Bd. 1, 2 von Alessandro Manzoni. Übersetzung von J. Sch.“ (1947), „So
war es in Salzburg. Aus einer Familienchronik“ (1976), „So erlebte ich Südtirol. Aus Kind-
heit und Jugend“ (1978)
L.: Wedel 2010
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika