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Schulze | S 2995
Siebenjährigen Krieges in der Schweiz spielte und dann über Mainz, Kassel, Braunschweig
und Göttingen nach Hamburg zog. Rivalitäten bewogen K. Sch. die Truppe zu verlassen
und nach Leipzig zu Heinrich Gottfried Koch zu gehen. Nach ihrer Heirat verließ sie die
Bühne, kehrte jedoch 1777 nach dem Tod ihres Mannes schwer verschuldet zum Theater zu-
rück und debütierte bei Friedrich Ludwig Schröder am Hamburger Theater. Engagements
in Gotha (1778), Mannheim (1779), Innsbruck (1780/81) und, nach einem Gastspiel in
München, in Linz (1782/83) sowie in Frankfurt, Mainz und Bonn (1783) und ab 1784 bei
Joseph Bellomo in Weimar – zuletzt im Fach „ernsthafte Mütter“ – folgten. Da jedoch ihr
veralteter Darstellungsstil keinen Anklang mehr fand, zog sich K. Sch. 1785 endgültig von
der Bühne zurück und lebte bis zu ihrem Tod in Weimar, wo sie mit Näharbeiten für den
Hof und einer Nähschule für Kinder ihren Lebensunterhalt verdiente.
K. Sch. war eine der bedeutendsten und gefeiertsten Schauspielerinnen des 18. Jahrhunderts
und eine der letzten großen Wanderschauspielerinnen, die auch Goethe – bes. als Julia in
Christian Felix Weisses Bearbeitung von Shakespeares „Romeo und Julia“ – zu ihren Bewun-
derern zählte. Zu ihren erfolgreichsten Rollen gehörte ab 1763 Miss Sara Sampson in Les-
sings gleichnamigem Trauerspiel, mit deren Darstellung
– ähnlich wie später mit der Titelrolle
in Lessings „Minna von Barnhelm“ – ihr Spiel an Realismus und Vielschichtigkeit gewann.
Ihr autobiografisches Werk stellt eine wichtige Quelle zur Theatergeschichte ihrer Zeit dar.
W.: Bereits während ihres Engagements in Linz begann K. Sch. erstmals mit der Nieder-
schrift ihrer Lebenserinnerungen (bis 1775), in Weimar schrieb sie in den 1790er Jahren ihr
zweites autobiografisches Werk „Die Geschichte meines theatralischen Lebens“.
L.: ADB, Benezé 1915, Buck 1988, Eisenberg 1903, Enciclopedia dello spettacolo 1954–83,
Kosch 1953 ff., ÖBL, Theaterkalender 1791, 1792
Schulze Maja; Sportfischerin und Bogenschützin
Geb. Inzing, Tirol, 8. 9. 1932
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Ing. Richard Schulze; Tochter: Annemarie.
Laufbahn: In den Jahren 1964 bis 1970 erlangte sie im Casting (Sportfischen auf dem Trocke-
nen) 18 WM-Titel. Casting wird von den Massenmedien kaum beachtet und gilt landläufig als
„Trockenfischen“. Bei der Turnierform des Angelsports werden die Zielsicherheit, das Weitwurf-
vermögen und die Geschicklichkeit im Umgang mit verschiedenen schweren Gewichten an der
verschieden langen Leine geprüft. Es gibt relativ viele Disziplinen, so dass M. S. in einem Jahr
fünf WM-Titel gewinnen konnte. Später betrieb sie ein Spiel- und Sportwarengeschäft in Wien
und wandte sich dem Bogenschießen zu, wo sie seit Jahren zur heimischen Elite zählt. Auch
ihr Mann Richard Schulze (Weltmeister 1969) und ihre Tochter Annemarie Schulze (4-fache
Weltmeisterin, 1970 mit 14 Jahren jüngste Weltmeisterin) waren Castingsportler von Weltrang.
L.: Adam 1984, www.aeiou.at
Schumann Elisabeth; Sängerin
Geb. Merseburg, Thüringen (Deutschland), 13. 6. 1888 (Czeike 1891)
Gest. New York City, New York, USA, 23. 4. 1952 (Czeike 25. 4. )
LebenspartnerInnen, Kinder: 1920 –1936 in zweiter Ehe verheiratet mit Carl Alwin, Diri-
gent.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 3, P – Z
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1238
- Category
- Lexika